Am Samstag um 19.30 Uhr treten die VfL-Handballer zum bayerischen Derby beim TuS Fürstenfeldbruck an. Abteilungsleiter Torsten Zofka schnauft angesichts der schweren Aufgabe tief durch und erklärt: “Im Tierreich der 3. Liga wird es aktuell von Woche zu Woche noch schwieriger: Erst die Lurchis, dann Echazkrokodile und nun auch noch ab in den Pantherkäfig”. Man müsse dort besonders vorsichtig sein, so der Handballexperte, scheiterte vor Wochenfrist doch die Punktefütterung in Willstätt, wo man denkbar knapp durch einen vergebenen Siebenmeter nach dem Schlusspfiff mit 28:29 unterlag. “Jetzt sind die schwarzen Punktejäger noch hungriger. Nur verstecken bringt ja auch nichts:”

TuS Fürstenfeldbruck, ein bayrischer Traditionsverein, der vor Jahrzehnten u.a. mit Charly Schulz in der 2. Liga spielte, stieg letzte Saison nach einem Jahr wieder aus der zweithöchsten deutschen Spielklasse ab. Es war ganz bitter für die Schützlinge von Trainer Martin Wild, dass ausgerechnet diese Saison vor leeren Rängen stattfinden musste. Mit lautstarker Unterstützung in der engen Wittelsbacher Halle wäre bestimmt mehr drin gewesen als der letzte Platz. Wenigstens den Fans live 2. Liga zu bieten, dieser Traum blieb trotz des Aufstieges unvollendet. Allerdings erhielten die Brucker für ihren Ausflug durch die 2. Liga viel Applaus. Oft war es sehr knapp – einfach ein einziges Tor zu wenig. Außerdem spielen bei den Panthern echte Amateure, ganz überwiegend aus dem Münchner Raum. Es war also ein mutiger Gegenentwurf zu zu den ganzen gut bezahlten Profis der 2. Liga.

Die Gastgeber befinden sich in einer erfolgreichen Kooperation mit dem JBLH-Bundesligisten TSV Allach. Von dort, aber auch aus der ganzen Metropol-Region München suchen Talente die höherklassige Herausforderung beim Platzhirsch. Ziel dürfte die Teilnahme an der Aufstiegsrunde sein. Dazu genügt der 2. Platz, den man aktuell mit 4 Minuspunkten inne hat. Ganz oben die ungeschlagene HSG Konstanz, und auf Platz drei der VfL Pfullingen mit sechs Miesen. Weitere Punktverluste – erst recht daheim gegen einen Nichtabstiegskandidaten wie Günzburg – sind also unerwünscht.

Die hohe Intensität der Liga hinterlässt bei allen Mannschaften Spuren. So saßen beim letzten VfL-Heimspiel Alexander Jahn, Balazs Todt und Matevz Kunst angeschlagen auf der Tribüne, feuerten an oder erledigten statistische Arbeiten. Auch Bruck vermeldet in seinen Medien, dass in Willstätt dreieinhalb Akteure ausfielen: Sebastian Meinzer, Tobias Prestele, Yannick Engelmann und Trainer Martin Wild. Ausgerechnet Letzteren als halbe “Ausfallportion” zu bezeichnen, hat angesichts seiner hohen Verdienste für das Erfolgsmodell TuS Fürstenfeldbruck sicher etwas mit vornehmer Bescheidenheit zu tun. Seit 12 Jahren ist der A-Lizenzinhaber dort als Trainer tätig.

Im Hinspiel unterlag der VfL nach toller Leitung mit 26:28. Nico Jensen und Jakob Hermann waren damals mit je fünf Treffern erfolgreichste Torschützen. Günzburger Star war wie immer das Kollektiv gewesen. Bei den Oberbayern traf der aktuell fußverletzte Yannick Engelmann 10 Mal. “Michael Jahn und Co.” werden auf etliche gute Bekannte treffen. Auf Linksaußen rennt Tim Kaulitz hin und her, der in der VfL-B-Jugend spielte, bevor er zu Frisch-Auf wechselte. Max Horner, auf dem zweiten Platz mit den meisten Feldtoren der Torschützenliste, bombte davor bei den Haunstettener Bayernligahandballern und zweiter Torwart ist nach einer Verletzung von Keeper Luderschmid der Ex-Friedberger Benjamin von Petersdorff geworden.

Die Weinroten haben sich ruhig und konzentriert auf die stramme Herausforderung vorbereitet und werden frech versuchen aus seiner kleinen Außenseiterchance möglichst Großes zu machen. Selbst bei den letzten beiden Niederlagen stimmte die sportliche Richtung. Am Ende waren es einfach ein paar kleine Fehler zu viel, die in der 3. Liga hart mit Punktverlust bestraft werden. Daran wurde erneut gearbeitet.

Da die Corona-Regeln aktuell im Wandel sind, bitten wir die Veröffentlichungen in den Vereinsmedien auch kurzfristig zu beachten (www.handball-guenzburg.de, www.tus-ffb-handball.de). Stand heute würde 2Gplus gelten.