Herren – Bayernliga
Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für das VfL-Urgestein Renate Schildwächter. Nach langem Kampf hatte sie den Kampf gegen den Krebs verloren. Ein tief betroffener VfL-Vorstandsvorsitzender Walter Hirsch fand die richtigen Wort. Seit ihrem 16. Lebensjahr spielte Renate Schildwächter, geborene Frick, bei den Weinroten. Als “schneller Pfeil” auf Rechtsaußen gehörte sie der ersten Damenhandballhochzeit an. Danach war sie Trainerin, Betreuerin, Helferin und guter VfL-Geist. Noch in dieser Saison – von der Krankheit gezeichnet – diente sie dem weinroten Ganzen als Ordnerin. Ein Vorbild der Ehrenamtlichkeit. Der VfL wird sie im Herzen bewahren.
Den ersten Treffer des Tages erzielte Kilian Weigl. Fünfzehn Tore sollten ihm an diesem Tag gelingen. Zurecht wurde er nach der Begegnung zum “man of the match” erkoren. Trainer Hofmeister sieht bei ihm die Grenze nicht erreicht. Da bei ihm die Quote stimme, könne er bei noch geschickterem Abstand zur Abwehr, auch noch mehr Treffer erzielen.
Die Günzburger vom Wunsch beseelt die unglückliche Niederlage in Bayreuth wettzumachen, erwischten den etwas besseren Start und führten durch einen Treffer von Noah Heisch mit 4:2. Der Rechtsaußen biss mit einer schmerzhaften Handverletzung zunächst auf die Zähne, musste dann aber Mitte der zweiten Halbzeit passen. Immerhin ergab ein späteres Röntgen “keinen Bruch”. Beni Telalovic und Nico Schmidt mussten dann der für Rechtshänder schwierigen Rechtsaußenposition Herr werden.
Die Franken waren mit einer sehr jungen Mannschaft angereist, sechs JBLH-Spieler standen im Kader. Sie spielten großartig, waren stets um eine optimierte Raumaufteilung bemüht und verlangten den Günzburgern lange alles ab. Bis zum 10:10 in der 19. Minute war es acht Mal unentschieden gestanden. Im Tor durfte Youngster Julian Lohner beginnen. Er hatte sich das durch starke Trainingsleistungen redlich verdient und nutzte die Spielerfahrung um sein Talent unter Beweis zu stellen. Weitere viermal stand es Remis. Nach dem 15:15 traf Kilian Weigl, der besonders mit dem fünffachen Torschützen Nicolai Jensen top kooperierte zweimal hintereinander. Das 17:15 schmeichelte den Einheimischen. Beide Teams rackerten zur Freude der Fans ordentlich..
Nach dem Wiederanpfiff der ausgezeichneten Jungschiedsrichter Cedric Pignot und Tobias Zinn wurde der Abstand durch einen Treffer von David Pfetsch zum 18:16 erst gehalten. Dann hatten die Rimparer ihre stärkste Phase. Tyler Grömling und Fabian Benkert glichen erst zum 18:18 aus. Zwei weitere Treffer von Valentin Weyer zum 18:20 beschreiben eine durchaus bedrohliche Lage. Es war aber auch die Phase einer Patrick-Bieber-Gala. Zunächst hielt er zwei Siebenmeter und stellte sich etlichen “Freien” erfolgreich in den Weg. Das brachte die Gastgeber zurück auf die Erfolgsspur. Plötzlich lief das Tempospiel. Ruck-zuck war die Begegnung erneut gekippt. Daniel Jäger, ein wenig kränkelnd, stellte beim 25:21 den ersten Viert-Tore-Vorsprung her. Die VfL-Deckung wurde sicherer, Kräftevorteile griffen. Spätestens beim 30:24 in der 55. Minute war das Spiel vorentschieden.
Am Ende stand ein gerechtes 33:28 auf dem Spielbericht. Erster Gratulant war Frieder Bandlow, der sein spielfreies Wochenende in der 2. Liga zu einem Besuch bei seinen Wurzeln und Freunden nutzte. Der umworbene Linkshänder wechselt zum Saisonende nach vier glücklichen Jahren beim TV Großwallstadt, wo er ein angesehener 2. Liga-Spieler wurde zur HSG Nordhorn-Lingen, wo der stets Ehrgeizige den nächsten Karriereschritt machen machen möchte. Beim VfL wünscht man ihm, dass seine Handballträume weiter in Erfüllung gehen und hofft nach all seinen Bundesligaabenteuern irgendwann auf eine Rückkehr..
Die Mannschaft hat nun eine Woche spielfrei. Die Pause kommt diesmal genau recht. Der Kader ist dünn. Viele Spieler sind am Ende ihrer Kräfte.
Danach kommt der Tabellenführer SG Regensburg an die Donau. “Da machen wir die Halle voll”, schaut Abteilungsleiter Torsten Zofka erfreut voraus.
Hier geht es zum Spielbericht:
nuDokument (liga.nu)