Regionalliga
Männer I – Regionalliga Bayern
Da in Deutschland viel auf schöne Verpackung gesetzt wird und wenig auf Inhalt, wurde aus der „Bayernliga“ – welch fachkundiger Begriff – die „Regionalliga“. Passend zum Zeit geist freut sich auch noch jeder darüber. Zumindest klingt die neue Begrifflichkeit nach Aufstieg, nachdem unsere 1. Männermannschaft im Jahr davor nicht einmal mehr ernst haft an die Tür zur 3. Liga anklopfen konnte. Der Ausfall von Jakob Hermann wog schwer. Nach der Saison kehrten uns mit Yannick Meye und Kilian Weigl zwei Leistungsträger Richtung Fürstenfeldbruck den Rücken. Yannick Meye spielte während seiner gesamten Augsburger Studienzeit bei uns Handball. Er war immer ein Vorbild. In seinem letzten Jahr im wilden Süden wollte er unbedingt noch einmal 3. Liga spielen, das konnten wir ihm nicht bieten. Kilian Weigl spielte sich in seinem einen VfL-Jahr in die Herzen der Zuschauer. Als noch A-Jugendlicher warf er die meisten Tore und glänzte als bester Siebenmeterwerfer der Liga. Er tat sich lange mit der Entscheidung VfL Günzburg oder TuS Fürstenfeldbruck sehr schwer. Das spricht für uns. Wir wünschen beiden viel Erfolg bei ihren neuen Aufgaben. Stephan Jahn, der in der letzten Saison nur teilweise spielen konnte, studiert weiter in Homburg an der Universität des Saarlandes. Ob er irgendwann in den Kader zurückkehren kann, ist ungeklärt. Bayernligamännerspieler in Schwaben zu finden ist eine schwierige Aufgabe. Durch die Talentförderung im BHV werden Talente früh in die Handballleistungszentren Nordbayerns oder zu anderen Bundesligisten gezogen. Leistungsorientierte Jugendarbeit lohnt sich für viele Vereine nicht mehr, weil die echten Talente ab der C-Jugend auf Wanderschaft gehen, JBLH-Teams gab es im männlichen Bereich zuletzt zu Frieder Bandlows Zeiten. Der VfL Günzburg stemmt sich gegen diese Entwicklung. Immerhin spielen alle männlichen Jugendmannschaften wieder unter der Mogelpackung Regionalliga in der Bayernliga. Mit Alexander Prechtl kam ein abwehrstarker Kreisläufer vom TSV Friedberg zu uns. Obwohl er sehr nett ist, kann er hinten wie vorne mit kräftigen körperlichen Argumenten sehr unangenehm werden.
Zusammen mit Daniel Jäger wird er unser neues Abwehrzentrum bilden. Aus der eigenen Jugend kam Leo Spengler, er kann auf jeder Position mit der „Kraft von Bendl“ spielen, ist technisch fein und voller (Spiel)Witz. Froh sind wir, dass mit Jonathan Cremer, ein Spieler von der SG Ulm&Wiblingen nach einem Jahr Pause zu uns zurückkehrte. Joni Cremer war seit der C-Jugend bis zur A-Jugend mit Zweifachspiel recht Leistungsträger in unseren Jugendmannschaften und pausierte letzte Saison wegen seines Abiturs bei uns. Er ist „breit“ geworden, kann im Rückraum auf allen Positionen und in der Abwehr eingesetzt werden. Um den Kader zu vergrößern, meldet sich Manuel Scholz zurück. Er arbeitet hart an der notwendigen Fitness um noch einmal zu helfen, wenn Not am Mann ist. Raphael Groß steht als Spielertrainer der 2. Mannschaft ebenfalls Gewehr bei Fuß – zwei- bis dreimal pro Woche ist er im Regionalligatraining. Da beim VfL stets auf die Jugend gesetzt wird, sind alle A-Jugendlichen ins Männertraining integriert, auch bei den vielen Testspielen. Schwaben-Derbys wird es auch weiter nicht geben. Schade, dass es der TSV Ottobeuren in der Aufstiegsrelegation nicht geschafft hat. HT München stieg nach einem beeindrucken den Saisonendspurt leider wieder in die bayerische Eliteliga ab. Sie dürften mittlerweile mit dem stärksten Unterbau in Südbayern Aufstiegsfavorit Nummer 1 sein. Aus den Landesligen wollen der Anzinger SV – herzlich willkommen zurück – die HSG Lauf/Heroldsberg und der TV Roßtal die Liga halten. Neben HT München gehören vor allem die Mannschaften Männer I – Regionalliga Bayern aus dem Norden zum Favoritenkreis. Die Musik spielt in Franken. Dort gibt es HBL-Handball der 1. und 2. Liga, dort gibt es jede Menge JBLH-Handballer. Ehemalige Bundesligaspieler und fränkische JBLH-Talente zieht es naturgemäß nicht zu südbayerischen Viertligisten, sie spielen daheim bei ihren Freunden in Franken. Alle Südvereine, darunter auch der VfL Günzburg, werden zunächst gegen die Unbilden des hundsgemeinen Abstiegsgespenstes ankämpfen müssen. Von Anfang an muss eifrig auf Punktejagd gegangen werden, damit es am Ende nicht noch eng wird. Das gilt auch für den VfL Günzburg. Das ist die neue, ungewohnte Realität. Je früher wir uns damit anfreunden, umso besser.
Trainer & Betreuer
Stephan Hofmeister
Sandro Jooß
Andreas Theimer
Fabian Schoierer
0151/12844103
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