Herren – Bayernliga

Auf nach Rothenburg

Am Samstag um 19.30 Uhr treten die VfL-Handballer im schönen Rothenburg an, einem Städtchen im Landkreis Ansbach, das für seinen gut erhaltenen mittelalterlichen Kern international bekannt ist. Sportlich sorgen dort seit Jahrzehnten die Handballer für Furore. Im letzten Jahrtausend spielten sie lange in der damaligen Regionalliga und duellierten sich u.a mit dem TSV Langenau, dann wurde es ein wenig ruhiger. Mittlerweile haben sich die Mittelfranken wieder in der 4. Liga etabliert. Gespielt wird übrigens in einer hochmodernen Sporthalle am P1. Ein wenig neidvoll blicken die VfL-Verantwortlichen dabei immer auf den Boden in roten Vereinsfarben. Von dort sind es übrigens nur ein paar Schritte in die historische Altstadt, weswegen Auswärtsfahrten in die Tauberstadt bei VfL-Fans beliebt sind. Auch das Bier schmeckt dort ausgezeichnet.

Die Gastgeber stehen mit 22:22-Punkten auf dem achten Platz, damit ist das dreiste Abstiegsgespenst längst verjagt und die Verantwortlichen können für ein weiteres Jahr Bayernliga planen. Am vergangenen Wochenende gelang den Schützlingen des scheidenden Trainers Bernd Becker – er verlässt den Verein Richtung TSV Lohr – ein 22:29-Auswärtserfolg ausgerechnet bei Beckers neuem Verein. Das Ergebnis überraschte nicht wenige Bayernliga-Insider: Zum einen sind die Mainfranken sehr heimstark, zum anderen stellen sie sich taktisch immer bestens auf ihre Gegner ein und vor allem traten die Rothenburger stark ersatzgeschwächt an. Mit Spielmacher Niko Stojanov und Rechtsaußen Srdjan Ilicin fehlten zwei Leistungsträger verletzungsbedingt, während Abwehrchef Dennis Orf seinen Rückflug aus dem Urlaub verpasste. Die gemischten Anreisegefühle des tapferen Restes waren vermutlich bereits beim 4:1 verflogen. Insgesamt war es einer der wenigen ungefährdeten Auswärtserfolge in einer Liga der Heimstarken.

Die Samstagsgegner standen sich aufgrund eines Nachholtermines zuletzt am Osterwochenende gegenüber. Damals gewannen die Günzburger nach einem souveränen Auftritt mit 33:26. Bereits in der Halbzeit war beim 17:11 eine Vorentscheidung gefallen. Irgendwie fanden die TSV-Spieler nie zu ihren Stärken. Am Samstag rechnet Trainer Jooß mit einer ganz anderen Rothenburger Mannschaft: “in Rotheburg kommt immer ordentlicher Druck von den Heimfans. Zudem zeigt der Lohrerfolg zu welch kämpferischen Heldentaten die Gastgeber fähig sind”. Stärkste Kräfte sind die beiden Rückraumspieler Anton Ehrlinger und Patrick Schneider, zudem verfügt die Mannschaft über eine robuste 6:0-Deckung, hinter der jeweils starke Torhüter aufmerksam auf sogenannte “dämliche Würfe” warten.

Die Günzburger müssen nach der chancenlosen Niederlage gegen Klassenprimus Landshut die Krone wieder richten. Eine Woche dürfte dafür reichen, Ergebnisse sind im Leistungssport schließlich kein Wunschkonzert und die gerechte Summe einer sechzigminütigen Auseinandersetzung; in der beiden Teams die gleichen konditionellen, technischen und taktischen Mittel zur Verfügung stehen.

Hinter dem Einsatz von David Pfetsch steht ein Fragezeichen. Er trug von seinem umstrittenen Stürmerfoul ein Schleudertrauma davon.

Für VfL-Fans besteht eine Mitreisemöglichkeit im Mannschaftsbus. Anmeldungen wie immer bei Dieter Pohl. Eine Fahrt nach Rothenburg lohnt sich immer.

Hier finden Sie Infos zum Gegner:
Offizielle Homepage des TSV 2000 Rothenburg Handball (haro2000.de)