Herren – Regionalliga
Am Samstag ab 19.30 Uhr spielen die VfL Handballer bei der DJK Waldbüttelbrunn. Während „Waldbüttelbrunn“, eine Gemeinde im unterfränkischem Landkreis Würzburg, dem gemeinen Schwaben wenig sagt, darf man im bayerischen Handball von einem „klangvollen Namen“ sprechen. Gehört die D(eutsche)J(ugend)K(raft) doch zum Inventar der höchsten bayerischen Spielklasse. Lange galten die dortigen Handballer als ewiger glückloser Zweite, ehe sie vor drei Spielzeiten endlich den ersehnten Aufstieg in die 3. Liga schafften. Wie oft für bayerische Vertreter dauerte der Ausflug in die DHB-Höhe ein ganzes Jahr und endete mit dem Abstieg. Darauf folgte der übliche personelle Umbruch, der mit einem sechsten Platz in der damaligen „Bayernliga“ endete. Einen Platz davor übrigens der VfL aus Günzburg.
Im Gegensatz zum beschaulichen Schwaben grassiert in ganz Franken das Wechselfieber. Nach der letzten Saison stiegen mit Julian Stumpf, David Winheim, Nico Elbert, Jannik Renz und Tobias Glöggler gleich fünf teilweise sehr verdiente Akteure aus. Neu dazu kamen mit Lukas Hermann, Fabian Benkert und Silas Kütt drei Spieler von der DJK Rimpar, Max Schmitt von dem HSC Bad Neustadt und Tom Hartmann vom TV Erlangen/Bruck. Im bayerischen Norden wechseln schon viele Jugendliche früh in die dortigen Leistungszentren. Nur aus den wenigsten werden Bundesligaspieler. Die allermeisten suchen danach neue Herausforderungen. Dieser Spielerpool fehlt in der südbayerischen Handballdiaspora: In Günzburg setzt man auf Farbenlehre. Weinrot ist weinrot, VfL-Spieler wechseln nur in Ausnahmefällen.
Die neu formierte Mannschaft um das Trainergespann Julian Bötsch und Nico Emmerling startet höchst unglücklich in die neue Runde. Zunächst setzte es eine knappe 23:24-Heimspielniederlage gegen den Aufsteiger HSG Lauf/Heroldsberg. Der Stachel saß tief, mit besten Vorsätzen fuhr man die Woche darauf in den Löwenkäfig nach Anzing. Kämpfte wie es sich gegen Löwen gehört und sah schon wie der sichere Sieger aus als Kreisläufer Jan Lukas Hermann in der 57. Minute zum 26:28 traf. Doch es ist Handball. Beim 27:28 bestand für Leon Rastner in der 58. Minute am Siebenpunkt die Chance den Sack fast zu zu machen. Er scheiterte. Florim Hoxha und Sebastian Felber bewiesen Löwenherz und Torhunger. Sie kippten die Begegnung zum 29:28. Emotionen zwischen himmelhoch jauchzendem Taumel und tiefster Trübsal waren auf dem Feld zu bestaunen oder kaum zu ertragen.
Nun ist bei der „Macht vom Sumpfler“ von einem Fehlstart die Rede: Das macht die Auswärtsaufgabe für die Günzburger noch gefährlicher. „Waidwund“ kehrten die Waldbüttelbrunner von den Löwen zurück. Das macht sich besonders gefährlich, weiß man als erfahrener Punktejäger. Alles werden die Gastgeber in die Waagschale werfen um die Wende zu erzwingen. Die neuen Rädchen sollen mit den alten besser in einander greifen, die Niederlagen zum Erkenntnisgewinn genutzt werden.
Beim VfL ist alles anders. Die Spieler sind fröhlich. Die Mannschaft hat entschlossen ihrer Verletzungsmisere getrotzt und nach der Auftaktniederlage gegen HT München zweimal gepunktet. Dabei war es von Spiel zu Spiel besser geworden. Nun gilt es den Schwung mit auf die lange Fahrt zu nehmen. Der Schwere der Aufgabe sind sich die Weinroten bewusst. Der zu erwartenden Kampfkraft muss mit erst einmal mit gleichwertigem Einsatz begegnet werden, der Blick auf die Tabelle oder bisherige Spielverläufe helfen rein gar nicht. Daniel Jäger erklärt: „Wir freuen uns nicht nur auf das Handballspiel, sondern vor allem auch auf die Schwere der Aufgabe“: Ein bissle Hanball, wie der Schwabe sagt, kann jeder. Darum wird es am Samstag nicht gehen.
Wie immer bietet der VfL Günzburg eine Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus an. Anmeldungen bei Dieter Pohl ([email protected]).
Nähere Infos zum Gegner finden Sie hier:
DJK Waldbüttelbrunn Handball – Die Macht am Sumpfler (djk-waldbuettelbrunn-handball.de)