Herren – Regionalliga

TSV ALLACH – VFL GÜNZBURG

Am Samstag um 18.00 Uhr treten die VfL-Handballer zum Südderby beim TSV Allach an. Beide Vereine verfolgen eine ähnliche Philosophie, setzen auf die eigene Jugend, wobei die Oberbayern im Gegensatz zum VfL aktuell sogar in der JBLH vertreten sind. Es ist auffällig, das sich aus Schwaben und Oberbayern nur noch die Vereine in der höchsten bayrischen Aktivenliga halten können, die viel Zeit in leistungsorientierte Jugendarbeit investieren. Die andere Möglichkeit aus höheren Männerspielklassen ehemalige Könner zu verpflichten besteht im Süden einfach nicht. Lediglich der TuS Fürstenfeldbruck spielt noch in der 3. Liga. Bundesligamusik ist in Bayern nur noch in Franken zu hören.

In der Allacher Eversbuschhalle herrscht angetrieben von einem sehr fröhlichen Hallensprecher immer aller beste Atmosphäre, Die zahlreichen Zuschauer dürfen sich auf ein Spiel auf Augenhöhe freuen, denn die Allacher sind mit 24:14-Punkten aktuell Fünfter, die Günzburger mit 21:15-Zählern Sechster. Schenken werde sich die Tabellennachbarn rein gar nichts, denn am Ende möchte jeder in einer Leistungsklasse möglichst weit oben stehen. Herrlich zum Handballgefecht angerichtet ist es also.

Die Schwaben litten mal wieder unter einer der vielen Spielplanpausen, verloren zuletzt im Spiel 1 nach Nicolai Jensen Verletzung gegen die Anzinger Löwen. Ausgerechnet gegen diesen Gegner gewannen die Schützlinge von Philipp Batzer am vergangenen Wochenende im Löwenkäfig mit 28:31 (10:14). Das ist nicht einfach wie man in Günzburg weiß und dürfte den TSV-Spielern die stolze Brust noch einmal ordentlich verbreitert haben, da Obernderbys mit einer gehörigen Portion „Hassliebe“ ausgefochten werden. „Der Verlierer ist der Depp“, wie man in Bayern gerne und ohne jeden Euphemismus formuliert. Das freut den Sieger. Das Ergebnis täuscht über die wahren Kräfteverhältnisse auch noch hinweg. Die Allacher Alligators erwiesen sich an diesem Tag nämlich als erheblich bissfester als die satten Großkatzen. Spätestens beim 16:23 in der 47. Minute war kein Löwengebrüll mehr zu hören, mucksmäuschenstill war es im dortigen zoologischen Garten geworden und die Vorentscheidung gefallen. Am torhungrigsten war Vincent Auer mit sieben Toren gewesen. Das kann am Samstag ganz anders sein. Die „Münchner Kindl“ setzen sehr viele Spieler ein, die ausgeglichen von jeder einzelnen Position torgefährlich sind.

Taktisch treten die Samstagsgastgeber oftmals anders auf als die Konkurrenz. Der Gegenstoß wird mit zwei Kreisläufern gelaufen und im Angriff häufig der siebte Feldspieler gebracht, den selbst Bundestrainer Gislason am liebsten wieder abschaffen würde.

All diese taktischen Winkelzüge nützten dem TSV Allach im Hinspiel nichts. Mit 40:31 gingen sie im Günzburger Angriffswirbel unter. Seitdem floss allerdings viel Wasser an Donau und Isar. Die Erfolgskarten werden zu Spielbeginn beim 0:0 komplett neu verteilt sein und von da an geht es darum unter großem Druck über 60 Minuten die richtigen Entscheidungen zu treffen.

So zerrissen der Spielplan ist, so vorteilhaft war die Spielpause am vergangenen Wochenende, denn die Grippeviren tobten an der Günz und legten etliche VfL-Spieler flach. Mittlerweile sind alle aus ihren Betten in die Sporthalle zurück gekehrt und freuen sich auf ein fetziges Süd-Derby am Samstag.

Wie immer bietet der VfL Günzburg Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus an. Anmeldungen bei Dieter Pohl ([email protected])-

Hier finden geht es zur Allacher Homepage:
TSV München-Allach 1909: Handball, Turnen, Volleyball. Infos/News