Herren – Regionalliga

Aus-, Aus-, Auswärtssieg

In einem sehr temperamentvollen Tempospiel besiegten die VfL-Handballer einen starken TSV Allach mit 28:29 (13:12). Gastgebertrainer Philipp Batzer hatte sich mal wieder einiges einfallen lassen. Zwar verzichteten die Münchner weitestgehend auf ihre klassische „Siebter-Feldspieler-Variante“; setzten diesen jedoch immer wieder beim erweiterten Gegenstoß ein. Die Abwehr hatte dadurch nicht nur körperlich Schwerstarbeit zu leisten, das Handballhirn musste zusätzlich einigem Komplexitätsdruck standhalten.

Beim 0:1 durch Noah Heisch und 1:2 durch einen erneut bestens gelaunten Nicolai Jensen konnten die Weinroten zweimal in Führung gehen, danach legten die Allacher für lange Zeit vor. In der Anfangsphase agierten sie mit einem Höllentempo, das die Schwaben mit eigener Höchstgeschwindigkeit beantworteten, weil sie wie in den Jahren davor auf den eigenen längeren Atem hofften. Da zu Beginn etliche Günzburger Großchancen vergeben wurden, leuchtete zunächst ein ernüchterndes 5:2 von der Anzeigentafel.

Die VfL-Defensive war auf die bärenstarken TSV-Kreisläufer bestens eingestellt, immer wieder wurden Bälle herausgefangen, die zum Ausgangspunkt eigener Tempotore genutzt werden konnten. Nicolai Jensen erzielte den 11:11- Ausgleich. Gewechselt wurde bei einem denkbar knappen 13:12.

Die Verschnaufpause mit Gegrilltem und Oktoberfestbier tat nicht nur den Zuschauern nach dem ereignisreichen Hin und Her gut, auch die Innenverteidiger – es fehlten Luca Christl und Beni Telalovic – werden froh gewesen sein, auch wenn es in der Kabine traditionsgemäß nur Wasser und ein wenig Banane gab.

Weiter ging es im Turbospiel. Die oberbayrische Lauffreude war noch nicht gestillt. In der 35. Minute traf Markus Friedl zum 17:14. Die Schwaben blieben fokussiert, brannten für jede der vielen neuen Situationen. Außerdem war Patrick Bieber, der bereits in der ersten Hälfte nach einer Verletzung von Sascha Langhans ins Tor kam, ein sicherer Rückhalt. Zweimal durch den dynamischen Jonathan Cremer und einmal durch Michael Jahn, der nicht nur Wahlkampf kann und es stand 17:17 (39. Minute).

Nun schon begann die lange Phase der Entscheidungsreife. Zäh wurde gerungen. Sechs Mal sollte es in der Folgezeit unentschieden stehen. Die Autoren des Handballstückes hatten im Drehbuch dabei vorgesehen: Der TSV legt vor, der VfL gleicht aus. Da braucht man am körperlichen Limit schon gute Nerven. Vitus Baumgartner erzielte die meisten seiner sieben Tore in dieser Phase, die VfL-Abwehr wurde systemisch verändert, obwohl die Jungs um Daniel Jäger mitreißend kämpften. Ständig fiel dem Gegner was Neues ein.

Den Angreifern begannen beidseits die Körner auszugehen. Tore wurden in den letzten 10 Minuten zur Mangelware. Die VfL-Trainer hatten Routinier Manuel Scholz gebracht. Zwei wichtige Tore sollte er in der Chrunchtime machen. Nach dem 25:24 in der 50. Minute durch Maximilian Zilz – die TSV Kreisläufer sollten insgesamt nur drei Tore erzielen – traf erst Manuel Scholz und dann David Pfetsch. Vitus Baumgarten glich nochmals aus. Dann fiel die Entscheidung: Gabriel Scholz verwandelte erst den einen Siebenmeter und verwarf dann den anderen, netze aber im Nachwurf ein. Leicht war das Spiel nie! David Pfetsch, der im Spiel einige Anlaufschwierigkeiten hatte, blieb mental stark und erzwang bei 56:08 die Vorentscheidung zum 26:29. Zwar wurde es noch einmal eng, eine halbe Minute vor Schluss gelang Yannic Malter der 28:29-Anschlusstreffer. Der VfL behielt den Ball bis zum Ende und gewann trotz einer starken Allacher Leistung nicht unverdient mit 28:29.

Nun gab es für alle, die wollten Gegrilltes und Oktoberfestbier. Wasser und Banane wirkten irgendwie unangemessen.

Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=8042476&championship=BHV+2025%2F26&group=437864