Herren – Regionalliga
Mit 29:26 (17:14) nahm der VfL Günzburg HaSpo Bayreuth für die Saison 2025/2026 den Nimbus der Unbesiegbarkeit und brachte den starken Franken die erste Saisonniederlage bei. Nach der Begegnung wurde das gesamte Team zu den „men of the match“ erkoren, man hätte genauso gut, das Publikum wählen können. Sechzig Minuten lang feierten sie das Spitzenspiel vor den Augen von OB Gerhard Jauernig samt Familie. Nach dem Spiel konnte das seltene Phänomen beobachtet werden, dass eine Halle komplett aus dem Häuschen war.
Den besseren Start erwischten die Gäste. Durch Nico Brüchner und Fabio Nicola gingen sie mit 0:2 in Führung. Dabei war zu bestaunen, dass die Bayreuther nicht nur ausgezeichnet Handball spielen, sondern auch den Auftritt lieben. Keine Mannschaft in der Liga versteht es so seinen Siegeswillen durch Körpersprache zu unterstreichen. Das beeindruckte die VfL-Spieler nicht. Nach dem 3.5 trafen in dem fetzigen Hin und Her Robin Lorenz, Jonathan Cremer und Beni Telaovic hintereinander. Erstmal führte der Gastgeber. Auffälligster Spieler in der Anfangsphase beim VfL erneut Robin Lorenz, der sich allmählich mit der offensiven VfL-Deckung anfreundet. Demnächst ist mit einer dicken Freundschaft zu rechnen. Die Waage begann sich leise zu Gunsten das VfL zu neigen. Nach dem 13:11 trugen sich Alexander Prechtl, Gabriel Scholz und David Pfetsch hintereinander in die Torschützenliste ein. Die rappelvolle Nordtribüne tobte, der Funke sprang auf die Südtribüne über, die wegen des Publikumsandrangs kurz vor Spielbeginn im Eilverfahren geöffnet werden musste.
Mit einem 16:11 hatten im Vorfeld selbst kühnste Optimisten wie Cheftrainer Hofmeister nicht gerechnet.
Großen Anteil am Ergebnis hatte Torwart Patrick Bieber, nicht nur als vielarmiger Zerberus, sondern auch als Motivator. Bis zum 17:12 bestimmte der VfL nicht nur das Spiel, sondern er traf auch nach Belieben. Danach veränderte sich die Begegnung. Die Bayreuther Torhüter rückten gleichfalls in den Vordergrund und so pfiffen die ausgezeichneten Schiedsrichter Carsten Hehn und Oliver Jauch zu einer gerechten 17:14-Halbzeitpause.
Nach dem Re-Start jagten die VfL-Akteure beherzt über das Spielfeld, wurden aber ihren Chancen nicht Herr. Beide Teams taten sich plötzlich mit den gegnerischen Defensiven und ihren ehrgeizigen Torhütern schwer. Das fröhliche Angriffsstakkato hatte sein Ende gefunden. Tore wurden zur Mangelware: 10 Minuten später stand es nur noch 20:19, mal wieder durch Nico Brüchner, der gerade mal wieder einen seiner sieben Siebenmeter mit traumwandlerischer Sicherheit verwandelt hatte. Schierer Kampf war in den Vordergrund gerückt.
Joseph Stotz warf ein wichtiges Tor zum 22:20 und Noah Heisch zum 23:21. Doch auch sie konnten nicht verhindern, dass weitere 10 Minuten später ein unangenehmes, irgendwie schon fränkisches 23:24 von der Anzeigentafel leuchtete.
Von der Freiwilligen Günzburger Feuerwehr, die zahlreich in der Halle vertreten war, wusste man glücklicherweise , dass Funken in die eine, aber auch in die andere Richtung springen können. Wissen macht stark Sprang in der ersten Halbzeit der Funke durch begeisterndes Angriffsspiel vom Spielfeld auf die Tribüne über, peitsche nun das Publikum den müder gewordenen VfL-Angriff nach vorne. Das wirkte.
Nach einer Auszeit warfen Daniel Jäger und Nicolai Jensen all ihre Routine in die Waagschale und „versenkten“ nacheinander zum 25:24. Die HaSpo wehrte sich mit dem Selbstverständnis der saisonalen Unbesiegbarkeit. Die Halle stand, kein Weinroter wollte das verlieren. Nach dem 26:26 in der 58. Minute war Entscheidungsreife. Die Abwehr um Beni Telalovic hielt. Unnachahmlich traf Linksaußen David Pfetsch zweimal. Joni Cremer erlöste seine Mannschaft mit dem 29:26-Siegtreffer.
Danach wurde gefeiert. Selbst Trainer Sandro Jooß war mal richtig zufrieden.
Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=8042460&championship=BHV+2025%2F26&group=437864



