Herren – Regionalliga
Noch ist allen VfL-Fans der sensationelle 29:26-Erfolg gegen HaSpo Bayreuth vor vierzehn Tagen in allerbester Erinnerung, da stellt sich am Samstag um 19,30 Uhr mit HT München der nächste Meisterschaftsfavorit in der Günzburger Rebayhalle vor. Ganze zwei Minuspunkte musste die Spielgemeinschaft aus dem Hachinger Tal bislang hinnehmen, die ausgerechnet daheim vor drei Spieltagen: In einem fulminanten Spiel unterlag man dem HaSpo mit 29:30 (14:17). Es war eine Werbung für den Amateursport mit mehreren spektakulären Wendungen und natürlich hätte die Begegnung auch anders ausgehen können. Am Ende zählt aber die Momentaufnahme nach genau 60 Minuten. Das kann schon auch einmal hart sein.
Im Gesamtergebnis wird die Regionalliga von einem ebenso kampfstarken wie fröhlichen Quintett angeführt: Die SG Regensburg, HT München und HaSpo Bayreuth mit je zwei Minuspunkten, der VfL mit drei und Regionalligaabsteiger TG Landshut mit vier. In den letzten beiden Jahren schlossen die Schützlinge von Trainer Sandro Jooß die Tabelle mit Platz Fünf. Damit kann der Verein für Leibesübungen mit seinem sehr schwäbischen Modell gut leben. Wenn endlich einmal mehr erreicht werden soll, dann müssen auch Spitzenspiele gewonnen werden – zumindest daheim. Das ist der neue Plan, schon einmal ging er auf.
HT ist eine Spielgemeinschaft aus den Münchner Traditionsvereinen DJK Taufkirchen und dem TSV Unterhaching. Nicht alle Vereinskooperationen funktionieren, Nach Geburtswehen scheint dieser Zusammenschluss ein Erfolgsmodell. Drei Damenmannschaften, vier Männermannschaften, 17 Jugendmannschaften bis in die JBLH und viele Kinderteams präsentieren die HT, vermutlich aktuell die stärkste Münchner Handballbewegung. Die 1. Mannschaft profitiert von ihrer starken Jugendarbeit, der Sog-Wirkung Münchens und einem erhöhten oberbayrischen Wechselwillen. Breit ist der Kader von Trainer Johannes Borschel,
Nach der Niederlage gegen die Bayreuther war die Krone schnell wieder aufgerichtet. Zunächst wurde der starke Aufsteiger HBC Nürnberg in seine Tabellenschranken verwiesen und dann mit 42:35 ein Derbysieg gegen die Anzinger Löwen gefeiert. Nur bis zur 12. Minute, beim 6:6, war das Oberbayernderby ergebnisoffen. Ein Zwischenspurt zum 10:6 klärte die Kräfteverhältnisse. Die Vorentscheidung war bereits zur Halbzeit beim 22:14 gefallen. Philipp Steuck einer der vielen Außensprinter der HT war mit acht Treffern am torhungrigsten. Überhaupt sind die schnellen Außen ein Prunkstück. Die interne Torschützenliste wird von Rechtsaußen Fynn-Bjarne Junior angeführt. Er traf bislang 48-mal (Nicolai Jensen als bester VfL-Werfer zum Vergleich 35-mal). Darüber hinaus versuchen die „Münchner Kindl“ über eine sehr aggressive Abwehr zu Ballgewinnen zu kommen um einfache Tore zu erzielen. Das schreiben alle Regionalligavereine in jedem einzelnen Bericht, beim Samstagsgast muss man das Vorhaben sehr ernst nehmen.
Beim VfL Günzburg ist die Vorfreude groß. Mit HaSpo konnte endlich wieder eine echte Spitzenmannschaft geschlagen werden und das vor einer mitreißenden Kulisse. Solche Erlebnisse sind der Lohn für all die Schinderei. Wenn Regionalligaspitzenspiele sieht, dann möchte man es nicht glauben, dass sich hier 60 Minuten lang Amateure im besten Sinne jagen. Es geht um die Ehre der Farbe. Nicht Geld macht stark, es ist der Wille.
Die Münchner setzen einen Fanbus ein. Da werden Erinnerungen an die letzte Begegnung beider Kontrahenten wach als die Nordtribüne nicht mehr reichte und die Südtribüne ausgefahren werden musste. Die Bayreuth-Kulisse soll getoppt werden.
Beim VfL Günzburg ist der aktuelle Kader top-fit und voller Handballtatendrang.
Hier geht es zur HT-Homepage:
www.ht-muenchen.de



