Zur ungewohnten Zeit am Mittwoch um 19.00 Uhr dürfen sich die VfL-Handballer von ihrem Publikum verabschieden. Grund für die Spielverlegung ist Personal- und Terminnot beim Handballclub Erlangen, der mittlerweile unbestritten Platzhirsch und damit Vorbild für ganz Handball-Bayern ist. Die 3. Erlanger Männermannschaft rekrutiert sich aus einem eigenen dünnen Kader, zusätzlich sollen dort Jugendspieler und Spieler, die im 3. Liga-Team noch nicht so zum Einsatz kommen, Spielpraxis sammeln. Ein nachvollziehbar guter Plan, der besonders zum Saisonende, wenn die 2. Männermannschaft und die A-Jugend parallel spielen, wie es am vergangenen Samstag der Fall gewesen wäre, an seine Personalgrenzen stößt. Da der HC in vergleichbaren Situationen schon zweimal nicht antreten konnte und deswegen die Punkte verlor, hätte ein drittes Nichtantreten zum Zwangsabstieg geführt. Da muss man entgegen kommen, zumal das Erreichen des deutschen Halbfinales der männlichen A-Jugend ja auch wirklich nicht voraussehbar war und eine großartige Leistung ist, die zu keinen Nachteilten führen sollte.

Der Mittwochtermin ist guter Kompromiss. Am nächsten Tag ist Vatertag. Der Saisonabschluss kann also nach alter VfL-Väter Brauch ordentlich gefeiert werden, auch wenn nach dem Spiel Wehmut aufkommen wird. Kilian Weigl, der als Noch-A-Jugendlicher für uns in dieser Saison die meisten Tore erzielte und Yannick Meye, der seit Oktober 2019 das weinrote Trikot trug und zu einem unserer prägenden Gesichter wurde, müssen nach dem Spiel leider verabschiedet werden. Wir hatten beide gerne behalten, verstehen aber ihre Ambitionen.

Berücksichtigt bei der Neu-Terminierung wurde auch das Halbfinale der Fußball-Champions-League. Es wird erst um 21.00 Uhr angepfiffen. Handballspiele beim VfL Günzburg verbreiten generell gute Laune und sind deswegen bestens zum Vorglühen geeignet.

Das Spiel selbst verspricht ein sportlicher Leckerbissen zu werden. Der HC kann personell nämlich aus dem Vollen schöpfen und für die Mittelfranken geht es noch um was. Der TSV Lohr hat 18 Punkte, während HC Erlangen 3 und die SG DJK Rimpar je 16 haben. Eines der drei Teams muss in die Landesliga absteigen. Beim VfL Günzburg geht es darum nach drei Niederlagen zurück auf die Erfolgsspur zu kehren und seinem Publikum und Abgängen einen Sieg um Abschluss zu schenken.
Richtig Feiern lässt sich nur nach einem Sieg..

Hinter den Kulissen haben die VfL Handballer derweil bei ihrer Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag die Weichen für die Zukunft gestellt. Vor knapp 70 Handballfreunden kandidierten Abteilungsleiter Torsten Zofka und Kassier Markus Förg nach zwei Wahlperioden für ihre Ämter nicht mehr. In großer Dankbarkeit wurden sie verabschiedet. Ihre Amtszeit war schwierig: Der Abstieg und die Umstrukturierung der 1. Männermannschaft, der Rückzug der Bayernliga-Damen und die schwere Prüfung der Corona-Krise. Trotzdem steht der VfL finanziell ausgezeichnet da und gehört sportlich weiterhin in Bayern zu den Top-Adressen. Viel musste dafür gearbeitet werden. Zu ihren Nachfolgern wurde Martin Frey als 1. Abteilungsleiter, Patrick Bieber als sein Stellvertreter und Nico Schmid als Kassier gewählt. Alle weinrot, für Kontinuität ist also gesorgt. Zusätzlich versprechen neue Führungskräfte immer neue Ideen. Kontinuität und Wandel – beides ist wichtig.

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HC Erlangen – HC Erlangen – Handball (hc-erlangen.de)