Herren – Regionalliga
Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die Günzburger Handballer den TSV Allach, Nachdem Schwaben schwächelt, der TSV Ottobeuren knapp nicht aufstieg und der TSV Friedberg, sowie der TSV Haunstetten leider in die Oberliga (früher Landesliga) abstiegen, darf man das Spiel gegen die „Münchner Kindl“ getrost als Südderby bezeichnen. – trotz der Entfernung, Bayern ist einfach „riesig“.
Entsprechend groß ist die Vorfreude auf den Heimspieltag. Der VfL möchte außer bei der Punktevergabe erneut ein guter Gastgeber sein. Vor dem Spiel kann beim Tippspiel gewonnen werden, in der Halbzeit beim beliebten Frisbee-Spiel und nach 60 Minuten soll es für die Weinroten zwei Punkte geben. Da die Oberbayern mit ganz anderen Zielen die A8 herunterfahren ist mit einer fetzigen Handballauseinandersetzung zu rechnen.
Zusätzliche Spannung verspricht die aktuelle Tabellensituation der beiden Kampfparteien. Enger geht es kaum. Der TSV ist mit 7:7-Punkten Sechster, der VfL mit 6:6-Punkten Siebter. Die Ergebnisse der Allacher, die noch vor dem VfL irgendwann in der höchsten deutschen Spielklasse um Punkte rangen, könnten nicht unterschiedler sein. Dafür stehen beispielhaft zum einen die Heimniederlage gegen die DJK Waldbüttelbrunn und zum anderen der Auswärtssieg gegen den heimstarken TSV Lohr. Am vergangenen Wochenende wurde in einer umkämpften Partie der Anzinger SV mit 30:28 (16:13) besiegt.
Großen Einfluss auf die Ergebnisse haben auch die Schiedsrichtereinteilungen. Beim BHV werden die Schiedsrichter an einer langen Leine gehalten. Im Gegensatz zum HVW fehlt eine eingeforderte klare Linie. Die einen lassen viel zu, die anderen wenig. Darauf müssen sich die Vereine in jeder Begegnung neu einstellen. Das gehört einfach dazu.
Trainer Hofmeister bedauert in dem Zusammenhang sehr, dass Feedbackmöglichkeiten an die Schiedsrichterobleute nicht standardisiert sind. Während der Vereinsschiedsrichterbeobachtungsbogen in den anderen Landesverbänden zum Standardwerkzeug gehören, im HVW bis hinunter in die unteren Ligen, interessiert die Meinung der Vereine zu Schiedsrichterleistungen in Bayern nicht. Permanente öffentliche Kritik an Schiedsrichtern, die es wahrlich nicht leicht haben, verbietet sich. Dennoch wäre ein sachliche Diskussion über Entscheidungen, die die einen so und die anderen so sehen wünschenswert, um eine gemeinsame Linie zu entwickeln. Vielleicht gibt es demnächst auf der Günzburger Facebookseite eine neune Rubrik mit kleinen Videos unter dem Titel: „Wie würden Sie entscheiden“. „Karl Bild“, der unbekannte Mitarbeiter in der VfL-Öffentlichkeitsarbeit steht in den Startlöchern und soll sich dem Vernehmen nach bereits ein Regelheft bestellt haben, .
Die Samstagsgäste setzen in dieser Saison auf ein Trainertrio. Neben Spielertrainer Philipp Batzer führen Dominik Hofmann und Marco Müller die Mannschaft Das stärkt das Lokalkolorit, bei einem Traditionsverein sicher keine schlechte Wahl. Die Stimmung beim letzten Heimsieg, angetrieben vom zweitfröhlichsten Hallensprecher der Liga hätte nicht besser sein können.
Die meisten Treffer erzielte bislang Luca Hasekamp, ein groß gewachsener Rückraumlinks mit durchschnittlich 5;4 Toren, die zweitmeisten Vincent Auer, ein Gegenstoßspezialist, der auf beiden Außenspuren zum Einsatz kommt. Das Spielsystem hat sich stark verändert und konzentriert sich zu Recht auf die Stärken der jeweiligen Einzelspieler. Mit entscheidend für den Anzing-Coup war der sog “ Siebte Feldspieler“.
Beim VfL Günzburg ist kein Spieler verletzt und auch die Erkältungsviren scheinen sich ihre Opfer aktuell woanders zu suchen. Abteilungsleiter Martin Frey rechnet daher damit, dass „Nicolai Jensen & Co“ an die starken Heimleistungen der letzten Wochen anknüpfen können. „Lautstarke Unterstützung von zahlreichen Zuschauern“, wäre dafür genau der richtige Kick. Und ganz ehrlich, was kann man im tristen November an einem Samstagabend in Günzburg schon Besseres machen als den VfL-Handball hoch leben zu lassen.
Hier finden Sie Infos zum Gegner:
https://tsvallach.de/