Herren II – Bezirksoberliga

Der Vater aller Derbys

Am Sonntag um 18.00 Uhr ist es soweit, zwar spielen in der höchsten Spielklasse Schwabens naturgemäß in ewiger Konkurrenz nur Schwaben, dennoch ist das Aufeinandertreffen der BOL-Teams aus Niederraunau und Günzburg schon das Derby aller Derbys. Unvergessen als weiland in der damaligen Landesliga Niederraunau 1 nach Günzburg kam und um die 1500 Zuschauer das Hallenrund säumten. Heute weiß man, dass die damalige Begegnung eine der Initialzündungen für den VfL-Handball war, der die Weinroten ein paar Jahre später bis in die 3. Liga trug.

Die hiesigen Handballfans wünschten sich dieses Derby eigentlich Jahr für Jahr. Nun wird es in der BOL neu aufgelegt. Natürlich reisen die Niederraunauer als Landesligaabsteiger, dem in der letzten Saison neben Harz auch alles Handballpech der Welt an der Hand klebte als Favorit in die große Kreisstadt. Doch sie werden auch den Druck spüren. Die Erwartungshaltung im kleinen Handballdorf ist groß. Oberliga soll es zum Vorbild und Ziel der eigenen erfolgreichen Jugendarbeit schon sein. Doch die BOL hat sich leistungsmäßig enorm entwickelt. Mit Moritz Kornegger fällt zudem der Leistungsträger der letzten Jahre verletzt aus. Wenn die Raunauer Jungs den Wiederaufstieg schaffen wollen, dürfen nicht mehr viele Punkte liegen gelassen werden. Die Unentschieden in Königsbrunn und Bobingen, sowie die Heimniederlage gegen einen starken TSV Göggingen wiegen schwer, wenn auch der Abstand zu Tabellenführer TSV Aichach nur zwei Punkte beträgt.

Die junge Günzburger Mannschaft freut sich ihres Handballlebens. Lange war die 2. Günzburger Männermannschaft das Sorgenkind im Verein, mittlerweile hat sie sich zum Erfolgsmodell gewandelt. Als praktisch gar nichts mehr ging, übernahm erst Raphael Groß für die Reserve Verantwortung und letzte Saison kam das Kämpfervorbild Pascal Buck dazu. Beide bilden nun ein kongeniales Trainergespann, dass die A-Jugendlichen für die Bedeutung einer 2. Männermannschaft begeisterte, andere Spieler wie Jonas Guckler zurück holte und eng und vertrauensvoll mit A-Jugendtrainer Alexander Jahn und Cheftrainer Hofmeister zusammenarbeitet. Der Start war holprig. Besonders die jungen Spieler mussten sich an die Körperlichkeit und Bewegungsökonomie der Liga erst herantasten. Da ging anfangs auch noch einiges schief. Zuletzt wurde aber fünfmal gewonnen. Dafür wurde richtig geschuftet, sogar Video geschaut. Pascal Buck und Raphael Groß wissen aus ihrer langen Spielererfahrung wie man gewinnt. Das kann nicht schade.

Und nun ist dieser Kracher angerichtet. Als Außenseiter möchte man am Sonntagabend versuchen dem haushohen Favoriten vor großer Kulisse ein Bein stellen. Eine sehr ordentliche Herausforderung.

Cheftrainer Hofmeister kann die Begegnung nur empfehlen: „Unsere 2. Mannschaft bietet phänomenalen Handballsport. Das sollte man unbedingt einmal gesehen haben und dann auch noch daheim gegen den TSV Niederraunau. Das gibt es wirklich nur einmal im Jahr“. Manager Siggi Walburger versichert: „Die Kühlschränke sind voll belastbar aufgefüllt“.

Hier geht es zur Homepage des TSV Niederraunau:
https://www.tsv-niederraunau.de/