Herren – Regionalliga
Das einzige Heimspiel im März und April. In einer Handballhochburg schon fast ein Pflichttermin.
Am Samstag um 19.30 Uhr empfangen die VfL Handballer den Anzinger SV zum großen Heimspieltag. Zwar dürfte es nicht so zugehen wie auswärts im Löwenkäfig, wo schon beim Einlaufen deftig herum gebrüllt wird und regelmäßig die Lichter ausgehen, ebenbürtige Atmosphäre sollte aber schon gelingen. Angeheizt wird die Stimmung durch die Vorspiele der Regionalliga-A-Jugend (15.30 Uhr gegen den TSV Ismaning) und der BOL-Damen (17.30 Uhr gegen den TSV Meitingen). Ab 17.00 Uhr geht es nicht nur um Punkte, sondern auch um die VfL-Wurst, da erstmals der Grill passend zu den frühlingshaften Temperaturen angeworfen wird. Abteilungsleiter Martin Frey berichtet gewohnt launig: “ Wir wollen für eine gute Grundlage sorgen. Handballspiele kosten Kraft und nach dem Spiel wird eine Bar eröffnet. Im Sport kommt es auch auf die Ernährung an“.
Damit das Ambiente passt, legt der VfL wie jedes Jahr um diese Zeit seine zweite Freikartenaktion für Günzburger Vereine auf. Dabei wäre es schön, wenn die Mannschaft um Daniel Jäger von ihren Fans in den Vereinsfarben unterstützt werden würde. Eine rote Wand hat schließlich nicht jeder. Selbst Löwen sind nicht farbenblind und lassen sich bestimmt irgendwie einschüchtern, wenn es nur grell, viel und laut ist.
Der Anzinger SV stieg nach einem Betriebsunfalljahr in der damaligen Landesliga sofort wieder in die höchste bayrische Spielklasse auf. Dabei hatten sie gleich zu Saisonbeginn das Glück, das ihnen im Abstiegsjahr komplett fehlte. Sie gewannen die ganzen engen Begegnungen. Mit phänomenalen 9:1-Punkten eröffneten sie das lange Spieljahr. Der Anfangseuphorie wich die Normalität und so stehen die Oberbayern heute mit 19:13 Punkten auf einem grundsoliden siebten Platz. Nur knapp davor die Gastgeber mit 21:13-Zählern. Es darf also mit einem Handballgefecht auf Augenhöhe nach allen Regeln der Handballkunst gerechnet werden.
Am vergangenen Wochenende mussten die Punktegefräßigen spielfrei im Käfig bleiben, davor besiegten sie die HSG Lauf/Heroldsberg mit 32:27 zwar daheim, aber so einfach ist das gar nicht wie die Weinroten am vergangenen Wochenende schmerzlich erfahren mussten. Bis zum 29:27 in der 57. Minute war die Begegnung ergebnisoffen. Ehe der Heimvorteil wie so oft in der Liga den Ausschlag gab und die Papierform ein deutliches 32:27 auswies.
Zehnmal traf mal wieder Rechtsaußen Florim Hoxha, der unter vielen Groben in der körperbetonten Liga zu den wenigen feinen Technikern gehört. Allrounder Lukas Eichinger erzielte sechs Treffer und der Anzinger Turbo Jonathan Limburnner fünf. Ihre Kreise gilt es einzuschränken. Die Anzinger setzen auf ordentlich Tempo, verfügen über ein durchdachtes Angriffsspiel, das ihre Stärken in den Vordergrund rückt und stehen in der Abwehr wie man es von mächtigen Löwen erwartet. Einer boxt sogar.
Die erste Männermannschaft des VfL Günzburg freut sich nach der Entgleisung in der Nähe des Heroldsberger Bahnhofs sehr, dass sie endlich wieder daheim spielen kann. Zu Hause ist es halt doch am schönsten und auch einfacher, wenn die ganzen Freundinnen und Freunde zuschauen, man in Spielkrisensituationen lautstark durch eine rote Wand geschützt wird. Und mal will danach halt auch feiern. „Das geht nur mit einem Sieg“, freut sich Cheftrainer Hofmeister.
Es ist die einzige Gelegenheit die VfL-Handballer im März und April daheim zu sehen. Das nächste Auswärtsspiel ist erst wieder am 05.04. Das nächste Heimspiel gar am 10. Mai. Ein grauenvoll zerrissener Spielplan. Wer in der Zwischenzeit wissen möchte, was bei den VfL-Handballern läuft, der ist herzlich zur Jahreshauptversammlung der Handballer am Freitag, den 04.04.2025 im Foyer der Sporthalle eingeladen. Man sieht sich ja sonst nicht.