Herren – Regionalliga
Mit 42:27 (20:10) unterlagen die Schützlinge von Cheftrainer Hofmeister beim Klassenprimus TV Erlangen/Bruck auch in der Höhe verdient. Die Günzburger mussten auf eine ganze Reihe von Akteuren verzichten, insbesondere im Rückraum und auf Außen fehlte es an dem Tag an Alternativen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Gastgeber ersatzgeschwächt antreten mussten, insbesondere ihr Top-Scorer Jonas Poser nicht mit an Bord war.
Die Mittelfranken zeigten von Anfang an, wer Herr in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle ist und stellten klar, dass sie sich auf dem Weg zum Aufstieg in die 3. Liga vom schwäbischen Außenseiter nicht aufhalten lassen wollten. Ganze zweimal stand es in der einseitigen Begegnung unentschieden, nämlich beim 1:1 durch Gabriel Scholz und beim 2:2 durch seinen Bruder Manuel. Anfangs bemühten sich die Günzburger sehr. Im Angriff erarbeiteten sie sich gegen die defensive Deckung allerdings zu wenig erfolgsversprechende Wurfgelegenheiten. Die Außen und Kreisläufer kamen kaum ins Spiel und was aus dem Rückraum auf das Tor kam, wurde zur sicheren Beute des stärksten Keepers der Liga Philippe-Louis Golla.
Diese Fehlwürfe, teilweise sicher gefangen, befeuerten die TV-Gegenstoßmaschine. Torwart Patrick Bieber konnte einem leid tun. Schnell brach sich dadurch Erlanger Dominanz Bahn. Nach dem 4.3-Anschlusstreffer durch den einzigen VfL-Rückraumspieler, der an diesem Tag körperlich mithalten konnte, Joni Cremer, wuchs der Torabstand von 4:3 auf 8:3. Nach dem 12:6 erneut durch Manuel Scholz und einer Zeitstrafe durch Daniel Jäger, der einzige Spieler, der sich wirkungsvoll um Zusammenhalt auf dem Feld einsetzte, der nächste Zwischenspurt von 12:6 auf 15:6. Das Spiel war angesichts weniger Alternativen, aber auch wegen der Überlegenheit der Brucker entschieden und das alles in der 20. Minute.
Gewechselt wurde beim Spielstand von 20:10. Im Tor war längst Julian Lohner, der sich seinen Einsatz durch wochenlange starke Trainingsleistungen mehr als verdiente, gekommen. Gut, dass es ihm gelang, wenigstens ein paar „Freie“ zu entschärfen.
Der spielerische Glanz der 1. Halbzeit ging dem Aufstiegsfavoriten ein wenig verloren. Die Günzburger konnten in der zweiten Halbzeit phasenweise besser mitspielen. Alexander Jahn und Gabriel Scholz sorgten auf Rückraumlinks für neuen Druck und tankten für sich Selbstvertrauen. Der zweiten Garde half die Begegnung Spielpraxis zu sammeln. So sehr sich das letzte VfL-Aufgebot auch mühte, das 42:27 war an diesem Tag nicht zu verhindern.
Stephan Hofmeister wollte nach dem Spiel nicht so hart mit seiner Mannschaft ins Gericht gehen. Helfen konnte er schließlich auch nicht. Die Bekaderung dieser Saison war bei der ersten und zweiten Mannschaft, sowie bei der A-Jugend grenzwertig, die berufliche Beanspruchung hoch. Irgendwann musste einmal ein solches Wochenende kommen, an dem weder das Regionalligateam noch das BOL-Team etwas ausrichten können. Ein Blick auf die Tabellen hilft aufkommender Wehmut entgegenzuwirken: Man darf beim VfL auf die Tabellenstände stolz sein. Das war vor der Saison nie und nimmer zu erwarten.
Die Regionalliga geht nun in eine Spielpause. Am 03.05. führt die Reise zu HaSpo Bayreuth und am 10.03. dürfen sich die Günzburger endlich einmal wieder dem Heimpublikum vorstellen.
In den Oberligen fand am Wochenende der letzte Spieltag statt. Meister wurden der TSV Ismaning und HBC Nürnberg. Sie steigen direkt in die Regionalliga auf. Der dritte Aufstiegsplatz wird zwischen dem TSV Haunstetten und dem ASV Cham in Relegationsspielen ausgespielt. Der ASV Cham mag das bitte verzeihen, aber der VfL Günzburg drückt natürlich den Augsburgern beide Daumen. Ein Schwabenderby in der 4. Liga wäre ein Traum.
Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7765115&championship=BHV+2024%2F25&group=389129