Der VfL Günzburg gab alles. Eistonnen wurden mit 40 Kilo Eis befüllt, ein Ruheraum eingerichtet, für sportgerechte Ernährung gesorgt und Cheftrainer Hofmeister, sowie Physio Hans-Peter Beer ließen die 1. Männermannschaft allein nach Bayreuth fahren. Am Ende reichte es, dass die VfL-B-Jugend bis zum Schluss bedingungslos um ihre kleine Bundesligachancen kämpfen konnte und ihr Ziel praktisch mit dem letzten Pfiff erreichte. Der errungene dritte Turnierplatz bedeutet die direkte Regionalligaqualifikation und die Teilnahme an der bundesweiten Endrunde am 30.05./01.06 irgendwo zwischen Alpen und Nord-Rhein.
Nur in der ersten Halbzeit des Auftaktspieles gegen den späteren Direktaufsteiger in die Bundesliga TSV Allach versprühte das junge Günzburger Team Angriffsglanz. Viel wurde ohne Ball gelaufen, zur Halbzeit knapp mit einem 6:7-Rückstand gewechselt. Drei Minuten vor Schluss stand es durch Matteo Christl11:11. Schlechtes Überzahlspiel und halbherziges Zurücklaufen waren die einfachsten Probleme.
Am Ende stand ein 12: 13 auf dem Spielbericht.
Dem Favoriten war Paroli geboten und die Abwehr stand, das war beim Osterturnier noch ganz anders.
Im Spiel gegen HSC Coburg 2000 führten die Schwaben schon mit 12:17 und gewannen am Ende sicher mit 16:18. Leider ließen die VfL-Talente am Ende nach. „Das müssen sie sich dringend abgewöhnen bei solchen Turnieren, oft geht es am Ende um das Torverhältnis“, erklärte Co.Trainer Jakob Hermann, der selbst schon viele Bundesligaqualis durchlitt.
Der Turnierstart war geglückt. Müde schauten die jungen Helden schon aus, viele Körner waren verbrannt.
Gegen den TSV Ismaning blieb lange alles offen. In der 23. Minute traf Florian Antony zum 12:13-Anschlusstreffer. Dann ließ der VfL abreißen – auch in solchen Fällen muss man das Torverhältnis im Blick haben. Die 15:19-Niederlage war hoch und erst schwer verdaulich.
Die Ausgangslage hatte sich fundamental verändert. Der starke Turnierauftakt vollendete Vergangenheit. Aus dem letzten Spiel gegen die DJK Rimpar wurde unbedingt ein Punkt benötigt, sonst wäre der Bundesligatraum jäh geplatzt und ein Wochenende später Regionalligaquali im Kalender gestanden.
Nach dem 4:5-Anschlusstreffer durch Felix Maier sah Dejan Hoke, der VfL-Spieler mit der größten Energie die Rote Karte. Nur bedingungsloser Kampf half noch. 45 Sekunden vor Schluss erzielten die Franken die 12:11-Führung. Die letzte Schiedsrichterentscheidung lautete: Rot für die DJK und Siebenmeter für Günzburg. Keiner wollte nach bereits zwei verworfenen Siebenmetern so recht werfen. Dann übernahm Mannschaftkapitän Max Kretschi die Verantwortung. Und? Er traf!
Erstmals seit vielen Jahren darf die Mannschaft zur Belohnung an einer bundesweiten Quali teilnehmen. Bis dahin kann im Training noch einiges verbessert werden. Torwarttrainer Markus Kimmerle war nicht nur mit seinen Keepern zufrieden.
Hier geht es zu den Turnierergebnissen:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupPage?championship=BHV-Quali+2025&group=426075