Herren – Regionalliga

DEBAKEL IN BAYREUTH

Mit 33:19 (14:7) kamen die Günzburger Handballer zum zweiten Mal hintereinander gehörig unter die Räder. Beschönigen tut man beim VfL Günzburg schlechte Leistungen bekanntermaßen nie. Irgendwann stößt ein Team einfach an personellen Grenzen. Zu den bekannten Ausfällen musste noch Torwart Patrick Bieber bis zum Saisonende die Reißleine wegen Hüftproblemen ziehen und wie so oft kommt ein Unglück selten alleine. Auch Sascha Langhans fiel mit Grippe aus. Das Tor hüteten plötzlich Julian Lohner und A-Jugendkeeper Christoph Wiedemann, die ihr bestes gaben, aber dem HaSpo-Express ziemlich allein gegenüber standen. Zu allem Überfluss konnten dann auch beide Trainer nicht mit nach Franken. Stephan Hofmeister wollte die B-Jugend in der JBLH-Quali nicht alleine lassen und Sandro Jooß war privat nicht abkömmlich.

Gecoacht wurde die Mannschaft von Nico Jensen. Er kennt das VfL-System in und auswendig. Für sich kein Problem. Eine Baustelle kann aber irgendwann zu groß werden, wenn die Arbeitskräfte nicht mehr reichen oder ein Auswärtsspiel mit einer Kaffeefahrt verwechseln.

Der VfL agierte, obwohl gut vorbereitet, zu statisch im Angriff und konnte die offensive Deckung der Wagnerstädter kaum in Verlegenheit bringen. So erzielten die Weinroten das erste Feldtor erst nach 15 Minuten. Nur bis zum 3:2 durch Siebenmeter von Gabriel Scholz blieb der VfL dran. Dann zogen die HaSpo-Spieler schnell auf 7:2 davon. Mit zwei Treffern von Michael Jahn zum 9:6 und 10:7 blieben die Schwaben zunächst auf Tuchfühlung. Das 14:7 zur Halbzeit stellte die Kräfteverhältnisse ziemlich korrekt das und kann im „Bayreuther Wohnzimmer“ schon einmal passieren. .

Nicolai Jensen nahm für die zweite Halbzeit einige Veränderungen im Angriff vor, um den Spielfluss zu fördern. Zumindest vorne lief der Ball nun besser, leider wurden zu viele Chancen liegen gelassen. Das wird im Bayreuther Hexenkessel umgehend und mit Höchstgeschwindigkeit bestraft. Acht Minuten nach Wiederanpfiff leuchtete ein unangenehmes 19:10 von der Anzeigentafel. Nico Bruckner hatte eingebombt. Auch eine VfL-Auszeit half nicht mehr. Die gnadenlosen Gastgeber fanden richtig Spaß an ihrer offenslchtlichen Überlegenheit und schossen den VfL nun ab. Offen wie ein Scheunentor stand die Defensive. Ruck- Zuck war der Vorsprung auf 30:14 explodiert. Das 33:19 muss auch in der Höhe als gerecht angenommen werden.

Nach dem Spiel fand Nicolai Jensen lobende Worte für die Youngster. Erstmals erhielt Joseph Stotz, der als A-Jugendlicher für die nächste Saison einen Vertrag bekam, Spielzeiten. Die nutzte der talentierte Rückraumspieler zu drei Toren und wurde nicht nur deswegen zum besten VfL-Angreifer, was nicht für die erfahrenen Spieler spricht. Auch Torwart Christoph Wiedemann erhielt ordentlich Spielanteile und hielt u.a. zwei Siebenmeter. Die Talente gehen dem VfL also nicht aus. Sorgen bereiten die gestandenen Regionalligaspieler. Zwei Packungen hintereinander sind nicht der Anspruch, aber die Realität.

Nächste Woche findet endlich wieder ein Heimspiel statt. HSC Coburg 2 gibt seine Visitenkarte ab. Da ist ein anderer Auftritt gefragt. „Der fünfte oder sechste Tabellenplatz soll es am Ende schon sein. Sonst ist es besser mehr A-Jugendlichen Spielanteile in der vierten Liga zu geben“, so Cheftrainer Hofmeister. Spiele zum Saisonende müssten für Entwicklungsprozesse genutzt werden. Seine Bereitschaft sei dazu da.

Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7765213&championship=BHV+2024%2F25&group=389129