Herren – Bayernliga

Der aller erste Sieg in Rimpar

Diese Handballgeneration spielte neben einem Ausflug in der 3. Liga fünf Jahre in der Bayernliga. Insgesamt eine Erfolgsgeschichte, nur eines gelang bis zum vergangenen Samstag nie: Ein Sieg in der bayrischen Handballfestung Rimpar. Nach dem 22:28 (5:13) gehört diese Misserfolgsserie der Vergangenheit an.

Jede Begegnung gegen eine Reservemannschaft gleicht personell einer Wundertüte. Unglaublich mit welch starker Truppe die SG DJK Rimpar ihre letzten beiden Vorrundenspiele bestritt. Etliche frühere 2. Liga-Stars und der Trainer der 1. Männermannschaft gaben sich dabei die Ehre. Der frühzeitige Klassenerhalt sollte um jeden Preis geschafft werden, denn bei der DJK denkt man strukturell. Um ihren Talentschuppen an den Aktivenbereich heranzuführen, bedarf es einer Reservemannschaft in der 4. Liga. Dieses Ziel ist erreicht und deswegen traten die Einheimischen am Ende wenig verwunderlich mit einer jungen Mannschaft an, die sich in der höchsten bayrischen Spielklasse durchbeißen darf/muss. Nur die Besten werden sich irgendwann für höhere Aufgaben empfehlen.

Die Besprechung war ungewohnt nebulös, selbst nach umfangreichem Videostudium wusste nicht einmal Stephan Hofmeister was die Gegenspieler ungefähr oder gar genau können. Die VfL-Aufstellung war erfreulich: Erstmals seit langem konnte Noah Heisch wieder aufgeboten werden. Obwohl er nur befristet spielte, avancierte er mit fünf Treffern gleich wieder zum besten Torschützen seiner Farben. Und auch einen Vorne-Mitte konnte man aufbieten. Drei Spieler kommen dafür in Frage: Jakob Hermann musste noch einmal pausieren, Alex Jahn war erkrankt und Yannick Meye wurde direkt zur Begegnung gerade noch fit. Das war wichtig, denn die Abwehr legte den Grundstein für einen souveränen Auswärtssieg.

Nach dem 1:1 durch den insgesamt vierfachen Torschützen Josef Weber wurde den sechs hellauf begeisterten mitgereisten VfL-Fans – darunter Frieder Bandlow – schnell klar, wer diese Begegnung dominierte: Es war die von Sandro Jooß bestens eingestellte Defensive, mit einem überragenden Patrick Bieber zwischen den Pfosten, der sich aktuell in der Form seines Lebens befindet. Schnell wurde zudem nach vorne gespielt und nach zwei verwandelten Siebenmetern stand es 1:8 auswärts (!) und in Rimpar (!). Nach 20 Minuten fiel das zweite Gegentor und als Finn Daugs das 4:10 erzielte, war schon eine Art Vorentscheidung gefallen, zumal Torwart Bieber an drei der vier erfolgreichen gegnerischen Torwürfe noch dran war Da fehlten Millimeter. Gewechselt wurde beim 5:13.

In der zweiten Hälfte wandelte sich die Begegnung. Rimpars “Jugend forscht” verlor nie die Handballfreude, agierte in der Deckung offensiver und die Schwaben begannen im Angriff zu verwalten. Als Finn Daugs zum 10:15 einwarf, war das Günzburger Schaulaufen beendet. Kampfkraft war fortan gefordert. Daniel Jäger und David Pfetsch antworteten ergebnisberuhigend mit ihren Toren zum 10:17. Beider Abwehrreihen standen nun im Focus. Die Franken kamen mehrfach auf vier Tore heran. Routinier Manuel Scholz gab der Mannschaft mit drei sicher verwandelten Siebenmetern und einem Schlagwurftor Sicherheit und entlastete die aufreibend spielenden Jahn-Brüder. Mehr Tuch fühlten die Franken nicht, auch weil Patrick Bieber und Yannick Meye “hinten” weiter dicht hielten. Am Ende stand ein nie erwarteter 22:28-Auswärtssieg im Spielprotokoll der gewohnt souveränen Schiedsrichter Schaub/Seidel.

Physiotherapeutin Eleni Pfetsch hatte im Bus noch jede Menge zu tun. So leicht wie sich das Spiel liest, war es nicht. Immense Körperlichkeit war gefragt.

Am Samstag führt die Reise erneut nach Franken, wenn es ins ferne Coburg geht. Auch dort hängen die Erfolgstrauben hoch und die spannende Frage lautet wie bei jedem Spiel gegen eine Reservemannschaft: Gegen wen aus dem Pool vieler Akiver- und JBLH-Spieler geht es genau?

Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7317485&championship=BHV+2022%2F23&group=301301

Wir steigen auf!