Trotz einer großartigen kämpferischen Leistung unterlagen die VfL-Damen in der Dr. Dietmar-Trautmann-Sportanlage beim TSV Winkelhaid mit 28:27 (16:16). Man freut sich so bei den Weinroten, dass Tanja Stoll nach langer Verletzungspause wieder dabei ist. Nur allzu gerne hätte man ihr an ihrem Geburtstag zwei Punkte als Geschenk eingepackt und mit auf die Heimreise genommen: Dafür wurden bei aller Kampfeslust allerdings zu viele Fehler gemacht, die am Ende den Ausschlag gaben.

Von Anfang an wurde zäh gerungen. Man spürte zu jeder Zeit, dass keine der Mannschaften absteigen möchte. Bis zum 2:3 durch die zehnfache Torschützin Sina Schütte legten die Günzburgerinnen immer vor und die Gastgeberinnen glichen aus. Der VfL-Angriff lief bei fortan wechselnden hauchdünnen Vorsprüngen in der ersten Halbzeit prächtig. Als Sina Schütte nach dem 8:7 in der 15. Minute vier Treffer in Folge erzielte, hoffte die VfL-Bank auf ein schönes Wochenende. Doch bereits in der 24. Minute war der fragile, kleine Vorsprung dahin als die Fränkinnen durch Susanne Spychala zum 12.12 ausglichen. Nervenaufreibender Nichtabstiegskampf wurde den Zuschauenden fortan geboten. Dokumentiert wird die Auseinandersetzung auf Augenhöhe am besten durch den 16:16-Halbzeitstand.

So erfolgreich die Torejagd war, die Abwehr bekam zu wenig Zugriff und auch den zuletzt so starken VfL-Torhüterinnen fehlte das entscheidende Quäntchen Glück an diesem Tag. Im zweiten Durchgang kam zusätzlich das Günzburger Angriffsspiel ins Stottern. “Vier Tore in 19 Minuten sind einfach zu wenig”, so Trainer Jürgen Kees. Das nutzten die nun konstanteren Winkelhaiderinnen. Zuerst zogen sie mit drei Toren auf 23:20 und später durch Franziska Gmehling auf 25:21 davon. Fast undamenhafte Kampfeslust der Schwäbinnen dominierte die nachfolgende Spielphase. Energiebündel Alena Harder brachte ihre Farben in der 56. Minute auf 26:25 heran. Das Spiel war wieder komplett offen. Die TSV-Spielerinnen mobilisierten ebenfalls ihre letzten Reserven. Die zehnfache Torjägerin Anna Pröll traf zum 27:25. Linkshänderin Nina Porkert erzielte in der 56. Minute den 27:26-Anschlusstreffer. Zweieinhalb Minuten vor Schluss verwandelte wieder Anna Pröll einen Siebenmeter zum 28:26. Die Gastgeberinnen agierten in der Schlussphase sehr clever und brachten die Führung über die Zeit.
Als Alena Harder zehn Sekunden vor Spielende zum 28:27 eines echten Nichtabstiegskrimis traf, war es zu spät um noch Zählbares und ein Geburtstagsgeschenk mitzunehmen.

Nächste Woche ist spielfrei. Das tut gut, es war ein körperlicher Grenzgang. Danach kommen die aktuell ungeschlagenen Laimerinnen in die Rebayhalle. Trotz der knappen Niederlage wirken die Kees-Schützlinge gerüstet für den Play-Down. Viel fehlte nämlich wirklich nicht.

Hier geht es zur Statistik:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7317637&championship=BHV+2022%2F23&group=301210

Wir steigen nicht ab!