Herren – Bayernliga
In einem torreichen Spiel verlor der VfL Günzburg beim TSV Allach verdient im vorletzten Spiel der aktuellen Runde mit 34:35. Zufrieden können die Günzburger damit mitnichten sein, da die erhoffte Reaktion nach der Heimniederlage gegen HT München fast vollständig ausblieb. Beim letzten Spiel der Saison in der nächsten Woche gegen die SG Regensburg haben die Spieler von Cheftrainer Hofmeister eine letzte Chance auf einen versöhnlichen Abschluss der Saison und eine anständige Verabschiedung insbesondere von den zahlreichen Günzburger Fans.
Von Beginn an drückten die besten Spieler an diesem Tag, Dominik Hofmann und Tim Enninghorst vom TSV Allach und David Pfetsch und Noah Heisch vom VfL dem Spiel ihren Stempel auf. Die beiden Spieler auf Allacher Seite bestachen durch teils sehr gute Schlagwürfe und schnellkräftige 1:1-Bewegungen, die beiden Günzburger durch ein tolles Tempospiel. Damit sollte es auf der VfL-Seite allerdings schon genug des Lobes gewesen sein. Von Beginn an fand das eigentlich Prunkstück des VfL – die Abwehr – nicht in das Spiel. Reihenweise verlorene Zweikämpfe und die Idee, gegen die schnellen Allacher dann durch eine defensive Interpretation der Abwehr zum Erfolg zu kommen führten lediglich dazu, dass Torwart Sascha Langhans die Bälle teilweise von 7-Metern um die Ohren geschleudert wurden. Insgesamt dürfte sich der Günzburger Nachwuchstorhüter von seinem Einsatz als Startkeeper sicherlich auch mehr Unterstützung von seinen Vorderleuten gewünscht haben. Verdient hätte er es jedenfalls gehabt. Mit einer Trainingsbeteiligung von nahezu 100% und seinem bedingungslosen Einsatz für den VfL konnte sich Langhans in den vergangenen zwei Jahren von einem talentierten Jugendspieler zu einer echten Zukunftsperspektive im Tor entwickeln. In Allach wurde das Talent allerdings sträflich zwischen den Pfosten im Stich gelassen. Dadurch, dass wenigstens das Umschaltspiel halbwegs funktionierte, entwickelte sich in der ersten Hälfte ein Spiel, in dem die Zuschauer zumidnest eine Vielzahl an Toren sahen. Die ersten zehn Buden sollten schon nach 9 Minuten (6:4) gefallen sein. Allach legte bis zur 20. Minute zügig vor und der VfL zog nach (13:12). In den letzten zehn Minuten der erste Halbzeit drehte der VfL diesen Rhythmus und legte nun selbst immer vor. In die Kabine gingen die Teams beim Stand von 16:16. Für Sandro Joos ein klares Zeichen für eine unterdurchschnittliche Abwehrleistung, da das ausgesprochene Ziel der VfL´er stets 10 Gegentore oder weniger ist.
Der verdiente Rüffel in der Kabine zeigte bei weiteren 19 Toren, die die Weinroten in der zweiten Hälfte kassieren sollten, ziemlich deutlich keine Wirkung und so ging das muntere Torewerfen bis zur 42. Minute (23:23) im gleichen Rhythmus weiter. Günzburg legte vor, Allach glich aus. An diesem Tag genügte schlussendlich eine Zeitspanne von 5 Minuten, in denen auch im Angriff völlig nachlässig gespielt wurde, um die Vorentscheidung zu treffen. Fehlpässe, ein paar teils unverständlich leichtsinnige Torwurfversuche und die Aufgabe des Tempospiels führten zu einer vier-Tore Führung der Allacher. (28:24, 51.). So wichtig in dieser Phase ein Ruck gewesen wäre, der durch die Mannschaft ginge, so bitter für die Mitgereisten war es mitanzusehen, dass eine Reaktion bis zum Ende auf sich warten ließ. Zwar kamen die Günzburger noch auf das 30:29 (56.) heran, allerdings war dies nicht eigenem Können sondern vielmehr Fehlern der Gastgeber zu verdanken. Diese wurden kurzerhand abgestellt und das endgültig spielentscheidende Tor fiel in der 59. Minute, als der Allacher Rückraumrechte mit einem Schlagwurf von 8 Meter zum 35:32 einnetzte. Zwei Günzburger Tore sollten dann zwar noch folgen, allerdings war der Sieg nicht mehr erreichbar. Die beiden Teams trennten ich schlussendlich mit 35:34, wobei das doch knappe Ergebnis für die Günzburger durchaus schmeichelhaft ist.
Beim letzten Spiel der Saison am kommenden Samstag um 19:30 in der Günzburger Rebayhalle müssen die Weinroten eine deutliche Leistungssteigerung zeigen, um gegen den Tabellenzweiten nicht unterzugehen und insbesondere um sich von den zahlreichen und treuen Anhängern mit Anstand und einem tollen Spiel in die lange Pause zu verabschieden. Verdient hätten dies nicht nur die Spieler, die den VfL zum Saisonende verlassen, sondern vor allem das Team von zahllosen ehrenamtlich tätigen Unterstützern, die Woche für Woche ihre Freizeit opfern, sodass jeden zweiten Samstag in Günzburg ein Sportevent angeboten werden kann. Dafür wird allerdings eine ordentliche Leistungssteigerung notwenig sein.
Für den VfL spielten: Rösch, Langhans (beide Tor), Baur (1), Pfetsch (6), Meye (5), Jahn M. (4), Jahn S. (2), Scholz (2), Hermann, Jensen (2), Heisch (8/3), Dragcevic (2), Schmidt, Jäger (2).
Der Link zum Bericht: https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=7317507&etag=78665d59-5469-4aef-83c3-6a5c76d5dea4