Obwohl die 1. Männermannschaft seit einiger Zeit im Bus mit wohlschmeckendem Backwerk verwöhnt wird, backt sie selbst auf dem Spielfeld arg kleine Brötchen, so dass die Weinroten am Ende entlarvender 60 Minuten in Rimpar enttäuscht und ohne auch nur einmal am beliebten Erfolgskuchen genascht zu haben das Feld verlassen mussten.

Es waren aus VfL-Sicht zwei unterschiedliche Halbzeit. In den ersten dreißig Minuten klappte vieles, allein die Wurfeffektivität ließ mal wieder zu wünschen übrig, was auch am überragenden Gastgebertorwart lag. Nach Wiederanpfiff gingen die Stärken der 1. Halbzeit bei gleichbleibender Abschlussschwäche verloren, es wurde nutzlos mit dem Handballschicksal gehadert. Die Mannschaft zerbarst als Team und so standen nur noch gute Freunde auf dem Feld, die sich um den anderen sorgten anstelle sich hellwach den rasend schnell wechselnden Handballaufgaben zu stellen.

Trotz starker Abwehr und etlichen Gegenstoßmöglichkeiten ging die Rimparer Reserve durch Tyler Grömling mit 3:0 in Führung. Dank schwäbischer Abwehrlust und einem vorübergehend gut eingestellten Visier konnte Stephan Jahn zum 4:4 ausgleichen. Die Vorteile lagen nun bei den Günzburgern. Alexander Jahn verwandelte den ersten seiner drei Siebenmeter sicher zum 7:10. David Pfetsch, der mal wieder viel für das Tempospiel tat, traf zum 8:11. Wären die vielen Fahrkarten nicht gewesen, hätte der VfL schon auf der Siegerstraße sein können. Dem Rimparer Trainer lief das zu bunt, fast weinrot und er nahm seine erste Auszeit. Die wirkte arg. Johnny Bruno Beck glich bald zum 11:11 aus und in die Pause wurde mit 13:13 gewechselt.

Vieles war bis dahin gut gewesen, sogar die Raumaufteilung bei der zweiten Welle oder Noah Heisch. Er war mit zwei Fehlwürfen ins Spiel gestartet, zog daraus die richtigen Schlüsse und blieb aktiv in der Spielgegenwart. Das könnte eine Blaupause für die Vergangenheitsbewältiger sein. Die Pause tat gar nicht gut, die Franken verbrachten sie zufrieden, die Schwaben dachten nach.

In der zweiten Halbzeit schwang sich der SG-Torwart von seinen Vorderleuten glänzend unterstützt in weitere Torwarthöhen auf, außerdem schwanden die VfL-Stärken des ersten Durchgangs, Die Raumaufteilung beim Gegenstoß ging verloren und die Abwehr war brüchig geworden. Schnell stand es 16:13. Vorübergehend wurde die Begegnung torreich. In der 39. Minute leuchtete ein 19:16 von der Anzeigentafel. Nichts passiert im schnelllebigen Handball – eigentlich, wenn man lösungsorientiert nach vorne schaut.

In der 51. Minute nach dem 24:21 durch Daniel Jäger fiel dann die Entscheidung: Zweimal Milan Kütt und einmal Silas Kütt und drei Minuten später stand es 27:21. Ganz Ende war ein verdientes 30:26 auf dem Spielprotokoll zu lesen. Die mental stärkere Mannschaft mit mehr gleichwertigen Auswechselmöglichkeiten und einem top Torwart hatte gewonnen.

Hier geht es zum Spielbericht
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7450962&championship=BHV+2023%2F24&group=335107

Viel Zeit zum Nachbesprechen bleibt nicht, vielleicht auch besser so, am Dienstag geht es in der Englischen Woche weiter. Die Reise führt zu Aufsteiger HBC Nürnberg. HBC steht für “Hand Ball Club”, dahinter stecken die beiden Traditionsvereine TV Eibach 03 und Post SV Nürnberg, die gemeinsam den Handball in der Region stärken wollen. Bislang sind die Mittelfranken mit drei Niederlagen in die Runde gestartet: 36:22 beim TSV Simbach, 37:31 bei der TG Landshut und 31:36 zu Hause gegen den TSV Rothenburg. Es handelt sich also um ein Kellerduell. Der Druck für den VfL ist immens. Der Verlierer der Begegnung muss sehr früh und sehr lange nicht nur gegen den nächsten Gegner, sondern auch gegen das hinterhältige Abstiegsgespenst spielen.

Der VfL Günzburg bietet für Fans eine Mitreisemöglichkeit im Mannschaftsbus an. Abfahrt des Buses um 12.15 Uhr vor der Sporthalle in der Rebaystraße. Spielbeginn:16.00 Uhr. Anmeldungen bei Dieter Pohl ([email protected]).

Hier geht es zur Homepage von HBC Nürnberg:
HBC – Handball Club Nürnberg – Wir sind der Handballverein in Nürnberg für alle Altersklassen. Wir sind eine Spielgemeinschaft der Stammvereine Post SV und TV Eibach 03 (hbc-nuernberg.de)