Herren – Bayernliga

VfL Günzburg problemlos zum 40:22 (22:12)

Schon während der ganzen Trainingswoche war zu spüren, dass dem Aushängeschild des VfL Günzburg sehr daran gelegen war, den blutleeren Auftritt vom Vor-Wochenende beim TV Erlangen-Bruck vergessen zu machen. Eines vorneweg: Das gelang begeisternd. Der Blick war 60 Minuten nach vorne gerichtet, selbst von beständig hohen Führungen ließ sich die Mannschaft nicht ablenken.

Den ersten Treffer des Spieles markierte Gästelinksaußen Maximilian Mittag. Bis zum 6:5 in der 11. Minute war die Begegnung komplett ausgeglichen. Die Franken wollten ganz offensichtlich nicht in die Gegenstoßfalle tappen, bauten ihre Angriffe sehr gemächlich auf und stellte die entschlossene VfL-Defensive damit lange auf eine unangenehme Geduldsprobe. Durch zwei Treffer des bärenstarken Gabriel Scholz konnte der erste Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet werden. Insgesamt sollte er zehn Feldtore erzielen. Die Juroren erwählten ihn deswegen auch zum “man of the match”. Zum Einsatz kam er für den erkrankten David Pfetsch auf der Linksaußenposition und empfahl sich für mehr Spielanteile. Im Stahlbad Bayernliga müssen sie von einem jungen Spieler hart erkämpft werden.

In der 20. Minute traf Tiago Couto, der beste HBC-Spieler zum 13:11. Insgesamt sollte der Rückraumlinks sieben Treffer erzielen. Im Tor war mittlerweile Patrick Bieber für den glücklosen Sascha Langhans gekommen. Das verlieh der Defensive Sicherheit und die weinrote Gegenstoßmaschine kam ins Rollen. Vier Minuten später netzte Nico Jensen, der über 60 Minuten mit viel Übersicht seine Nebenleute mustergültig einsetzte, zum 18:11 ein. Das fachkundige Günzburger Publikum ahnte, dass das Spiel damit vorentschieden war. Plötzlich gelang fast alles, die Nürnberger schauten in dieser Phase nur noch zu. Kurz vor dem Halbzeitpfiff traf der 14-fache Torschütze Kilian Weigl zum 22:12. Er zeigte sich wieder gewohnt handballfröhlich nach zwei schwierigen Wochen zwischen Viren, einer Ellenbogen- und einer Oberschenkelverletzung. Physio Hans-Peter Beer hatte mal wieder gute Arbeit geleistet.

In der zweiten Halbzeit ging die muntere Torejagd weiter. Die Mittelfranken mühten sich redlich. Vielleicht mussten sie dem harten, wochenlangen Nichtabstiegskampf an diesem Tag einfach einmal Tribut zollen. Eventuell ist es auch so, dass ihnen die Günzburger Spielweise gar nicht entgegen kommt. Schon im Hinspiel entstand dieser Eindruck. VfL-Trainer Sandro Jooß konnte ohne Leistungsabfall durchwechseln und endlich einmal alle Spieler auf ihren Wunschpositionen einsetzen, außer Gabriel Scholz. Doch er wirkte als gelernter Rückraumspieler an diesem Tag auf der Außenspur überglücklich. Das 40 : 22 war ein gerechtes Endergebnis.

In der Tabelle kristallisieren sich klarere Verhältnisse heraus. Nachdem die SG Regensburg in Rothenburg überraschend mit 28:23 unterlag, dürften die TG Landshut (6 Minuspunkte) und HaSpo Bayreuth (7 Minuspunkte) die Meisterschaft unter sich ausmachen. Im Nichtabstiegskampf verschaffte sich der TSV Lohr mit einem 32:25 Luft für die nächsten Wochen.

Yannick Meye verlässt nach der Saison den VfL Günzburg

Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht zu vermelden. Die Verantwortlichen wissen es schon länger, am Donnerstag gab Yannick Meye auch der Mannschaft bekannt, dass er zum TuS Fürstenfeldbruck wechselt. Der ehrgeizige Kreisläufer, der sich am Ende seines Medizinstudiums befindet, möchte zum Abschluss seiner Handballkarriere noch einmal 3. Liga spielen. “Wir verlieren damit nicht nur einen top Sportler, sondern auch einen guten Freund”, so Cheftrainer Hofmeister. Er warnt gleichzeitig: “Der VfL gehört mit seiner Tradition und der Handballbegeisterung in der Stadt in die 3. Liga. Dafür müssen in der nächsten Saison alle Anstrengungen unternommen werden.”

Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7451091&championship=BHV+2023%2F24&group=335107