Herren – Regionalliga

UNGLAUBLICHER FÜNFTER PLATZ

Nach einem zähen 38:31 (18:15) gegen Absteiger TSV Roßtal steht der VfL Günzburg am Ende einer ewigen Regionalligarunde auf einem nie erwarteten fünften Abschlussrang. Besonders zum Ende der Saisonvorbereitung als die Mannschaft von Cheftrainer Hofmeister in einem Testspiel gegen HT München völlig chancenlos überrannt wurde, aber auch zum Jahreswechsel im Angesicht des schweren Auftaktprogrammes schrillten im Hinterkopf bei den Verantwortliche die Alarmglocken. Sehr eng rückte die Mannschaft in diesen Phasen zusammen. Der Rückraum fand unerwartet viele gute Lösungen um die Räume zu nutzen und die Kreisläufer und Außen trafen. Ganz am Ende steht nun die 1. Mannschaft nur einen Punkt hinter Regionalligaabsteiger HT München. Auch wenn vieles zäh war bei all der unvermeidbaren Kämpferei – eine wirklich starke Leistung.

Wegen der vom Bayerischen Handballverband fest gelegten Anwurfzeit auf 16.30 Uhr wollten bei schönstem Sommerwetter nur gut 200 Zuschauer das Abschlussspiel sehen. Den Torreigen eröffnete Nicolai Jensen zum 1:0. Der TSV Roßtal spielte im üblichen Angriffstaumel fröhlich mit und konnte beim 4:5 durch den siebenfachen Torschützen Marcel Cisse sogar in Führung gehen. Danach hatten die Günzburger über ihr Gegenstoßspiel vielleicht ihre stärkste Phase, auch dank eines Jäger- Hattricks. Der Kreisläufer machte mal wieder ein bomben Spiel. Ruck-zuck entfleuchten die Schwaben zur Freude ihrer Edelfans auf 9:5: Die Franken genossen jedoch noch einmal ihren Regionalligaspaß, versteckten sich nicht hinter Abstiegswehmut und kamen in der 21. Minute durch Dominik Bühler wieder auf 13:11 heran. Trainer Sandro Jooß stellte die Abwehr um. Ein wenig dichter wirkte die Defensive dann. Dennoch wurde torreich mit 18:15 gewechselt. Noah Heisch hatte den Schlusstreffer markiert.

Wie so oft bei gefühlter Überlegenheit häufen sich dann die Nachlässigkeiten, ein oder zwei VfL-Helden nehmen das Tempo raus und rauben damit der eigenen Mannschaft ihre wirkungsvollste Waffe. Der Hauptgrund warum der VfL mit Favoritenrollen oder hohen eigenen Führungen nicht umgehen kann. Echte Spitzenmannschaft ziehen ihr System erbarmungslos durch, VfL-Spieler hingegen werden dann gerne selbstgefällig Und so stand es in der 43. Minute wieder durch Marcel Cisse 23:23. Das geht eigentlich nicht!

Auswärts wäre das fatal gewesen, zu Hause – die eigenen Fans im Blick – mobilisiert das Energiereserven aus sportlich niederen Gründen: Man will feiern, besonders am letzten Spieltag. Julian Lohner, der erneut über 60 Minuten den Vorzug vor Sascha Langhans erhielt, entschärfte etliche Bälle. Alle rannten wieder. Und so leuchtete ein verheißungsvolles 27:23 von der Anzeigentafel. Die Abschlussparty rückte näher. Alexander Jahn, der als einziger Spieler zum Saisonende aus dem Kreis der ersten Mannschaft ausscheidet, markierte nun wichtige Treffer. Er mag halt gerne Party. Und so stand am Ende ein scheinbar sorgenfreies 38.31 gegen einen nie aufsteckenden Gegner auf dem Spielbericht.

Tags drauf flog die Mannschaft nach Mallorca um sich ordentlich selbst zu feiern. Das hat sie verdient. Der ganze Juni ist nun trainingsfrei. Erst im Juli geht es weiter. Die neue Saison startet nach den Sommerferien, vermutlich am Wochenende 20./21. September. Enden soll sie am Wochenende 09./10. Mai, deutlich früher als dieses Jahr – immerhin. Hoffentlich muss da nicht auch um 16.30 Uhr gespielt werden.

Der VfL Günzburg, bedankt sich bei allen Spielbeteiligten, bei seinen vielen Ehrenamtlichen, bei den Fans und Sponsoren. Es war wirklich viel Arbeit. Stolz dürfen die Weinroten darauf zurück blicken. Es hat sich gelohnt. Genau das ist im Sport nicht selbstverständlich

Hier geht es zum Spielbericht:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7765198&championship=BHV+2024%2F25&group=389129