Gegen die favorisierten Gastgeber HBW Balingen-Weilstetten II zeigten die Günzburger Handballer eine erneute Leistungssteigerung und verlieren ein durchgehend enges und umkämpftes Spiel zwar verdient aber selbstverschuldet mit 26:28. Nach drei Niederlagen zum Saisonstart stehen die Spieler von Trainer Czakó nun am unteren Ende der Tabelle der dritten Liga.
Das erste Tor der Partie gehörte den Junggalliern. Die ersten 15 Minuten jedoch den Weinroten. Der anfängliche Rückstand wurde umgehend egalisiert und Michael Jahn stellte beim 2:4 (7.) die erster zwei-Tore Führung her. Beim 7:9 in der 15. Minute wurde diese Differenz von Jakob Hermann das letzte Mal erworfen. Danach schlichen sich teils viel zu leichtsinnige technische Fehler in das Günzburger Spiel ein. Wie in fast jeder anderen Sportart auch, ist das Momentum einer der entscheidenden Faktoren bei engen Spielen. In der Anfangsphase wurden die VfL´er auf dieser Welle des positiven Flows getragen. Durch insgesamt 10 Fehler in den ersten 30 Minuten schenkte die Weinroten es dem Gegner, der es dankbar annahm und nun seinerseits gut in das Spiel finden konnte. über das 9:9 durch den besten Balinger Spieler an diesem Tag, Luca Munzinger, ging es über ein 13:11 (24.) zum ersten größeren Rückstand beim Stand von 16:12 (28.). Aufgrund einer erneut herausragenden Einstellung und einigen sehenswerten Rückraumknallern vom besten Günzburger Spieler an diesem Tag, André Alves, schafften es die Spieler bis zum Seitenwechsel auf 16:14 zu verkürzen.
In der Kabine waren die Gründe schnell gefunden. In der Abwehr konnte insbesondere die rechte Angriffsseite des Gegners teilweise komplett ohne Kontakt zu freien Würfen kommen und in Verbindung mit viel zu einfachen Ballverlusten wurde aus der eigentlich herausragenden Leistung ein zwei Tore Rückstand zur Hälfte. Auch die Lösung lag für das Trainiertem für die zweite Hälfte nahe. Endlich Zugriff in der Abwehr bekommen und eine deutlich geringere Anzahl an weggeworfenen Bällen. Ansonsten waren Czakó/Jooß erneut sehr zufrieden mit dem Auftritt ihrer Schützlinge und sahen mehr als nur eine theoretische Chance, die zwei Punkte aus der Balinger Sportarena zu entführen.
Der Anschlusstreffer gelang dann auch direkt durch Nico Jensen und zumindest die nächsten 5 Minuten ist ein spürbarer Ruck durch die Mannschaft gegangen, die nun deutlich konzentrierter angriff und verteidigte. Viel zu schnell zogen dann die Gastgeber allerdings dannbwieder davon und aus der Erfahrung der vergangenen drei Spielen schien die Messe beim 21:18 aus Günzburger Sicht gelesen zu sein. Durch einige Paraden von Torhüter Patrick Bieber und schönen Angriffen schafften es die Weinroten in der 48. Minuten beim Stand von 23:22 wieder alle Trümpfe und das so launische Momentum auf ihre Seite zu ziehen. Ein paar unnötigen Zeitstrafen und verworfenen Chancen später war das Spiel fünf Minuten Später in der 54. Minute (27:23) endgültig gegen die VfL´er entschieden. Die letzten Minuten betrieben die wackeren Kämpfer zwar Ergebniskorrektur, konnten aber nichts mehr ausrichten.
Für das Trainergespann war es trotz der dritten Niederlage im dritten Spiel ein Spiel, in dem die Donaustädter beweisen konnten, dass sie in diese Liga gehören. „Zwar haben wir verloren, wir konnten aber über 55 Minuten nicht nur Paroli bieten, wir hatten den Sieg über die ganze Zeit in der eigenen Hand, gaben aber unsere guten Karten durch zu viele einfach Fehler aus der Hand. Heute wäre ganz sicher mehr drin gewesen“, so Co-Trainer Sandro Jooß. Auch Gábor Czakó war nach dem Spiel enttäuscht über die erneute Niederlage, unterstrich aber die positive Entwicklung der Mannschaft: „Wir haben heute gegen einen Gegner, gegen den wir in der letzten Saison mit einiger Wahrscheinlichkeit chancenlos gewesen wären, ein durchgehend enges Spiel gehabt und verlieren es am Ende selber. Darauf müssen wir nun aufbauen und in den nächsten Spielen endlich punkten.“
Schon nächsten Samstag wartet für die Weinroten mit dem Derby gegen den Aufsteiger aus Ulm, die TSG Söflingen, die nächste Chance für die ersten Punkte und die Möglichkeit, einen Fehlstart zu verhindern. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden.