Bayernliga-Handball: HSG Würm-Mitte -VfL Günzburg 26:34 (6:14)

Beim 26:34-Auswärtssieg (Halbzeit: 6:14)  bei der HSG Würm-Mitte spielte die junge VfL-Mannschaft 45 Minuten wie aus einem Guss und zeigte dass sie auch eine unschöne Heimpackung wie die Bad-Neustadt-Packung wegstecken kann. Der Wunsch jedes einzelnen Spielers den zahlreichen mitgereisten Fans die Rückkehr auf die Erfolgsspur zu präsentieren war deutlich zu spüren. Natürlich verbietet sich jeder Vergleich zwischen der HSG und den Halbprofis” aus Bad Neustadt, die einen sind viel größer, breiter, viel erfahrener, weit professioneller und bezahlt, dennoch war es eine Leistungssteigerung. Ausgangspunkt dafür war auch eine Videoanalyse des Heimdebakels. Unaufgeregt konnte Trainer Hofmeister der Mannschaft etliche kleine, rein räumliche Fehler aufzeigen, mit der sich der VfL das Leben oft selbst schwer macht. Diese erfolgsmindernden Kleinigkeiten wurden in Gaimersheim tunlichst vermieden, ein hoher Sieg wurde dadurch einfach.

Wie die freiwillige Feuerwehr Günzburg legten die Weinroten los. Der optimale VfL-Start ist etwas Seltenes, durch einen Viererpack von Michael Jahn, zweimal Jonas Lehr und Pascal Buck, der mit packenden Aktionen der ersten Viertelstunde den Stempel aufdrückte, bescherten ein 0:4. Die Abwehr griff entschlossen zu und dahinter stand der freundliche Herr von der Sparkasse Günzburg, Patrick Rösch, der im Tor so gar keinen Spaß versteht und die sechs Quadratmeter, die gegen Bad Neustadt so riesig erschienen, vernagelte.

Die Gastgeber mühten sich arg und in der siebten Minute erzielte Alexander Tinz mit dem 2:5 einen Treffer zur Schlagdistanz.

Pascal Buck und Michael Jahn verschafften mit den nächsten zwei Treffern der spielerischen Überlegenheit Ergebnis-Deutlichkeit. Egal wie ausgewechselt wurde, der Spielfluss litt nie. In der 29. Minute erzielte Stephan Jahn den gerechten 6:14-Halbzeitstand. Das Halbzeitbier schmeckte den Fans, die Handballmamas freuten sich schon auf den Partybus nach Hause. Vorsorglich waren ein paar kleine Proseccochen kalt gestellt. Erfahrene Mütter halt.

Anders zunächst die Mannschaft. Sie blieb konzentriert, man hatte aus vielen Fehlern der Vergangenheit gelernt. Der Angriffsturbo lief auf Hochtouren. Manuel Scholz, der in der ersten Halbzeit das schöne Spiel aus ungewohnter Bankperspektive verfolgte, gelang jetzt das seltene “Perfekte Spiel”:  In elf Minuten erzielte der filigrane Wurfkünstler fünf Treffer bei fünf Versuchen. Diese Quote wollte Trainer Hofmeister wohl nicht riskieren und so nahm er seinen Handball-begeisterten Routinier wieder vom Feld. 12:24 stand es zu diesem Zeitpunkt. Endlich gelang dem mannschaftsdienlichsten VfL-Spieler und Dauerläufer Raphael Groß sein Tor zur höchsten VfL-Führung dem 12:25.

Das sah gar nicht gut aus für den Abstiegskandidaten. Doch die VfL-Abwehr ließ nach, Patrick Rösch wurde allein gelassen. Nun kam der Bieber. Die Kreisläufer der Spielgemeinschaft hatten plötzlich mehr Freiräume und so gelang Alexander Tinz beim 18:28 wieder ein Zehn-Tore-Abstand. Viel wurde nun gewechselt, zum einen um den Vielspielern der letzten Wochen Pausen zu geben und zum anderen um den Jüngeren Spielanteile zu gewähren. In der ersten Halbzeit tat dies keinen Abbruch, weil immer nur ein oder zwei Positionen verändert wurden. Bei zu vielen Umstellungen, die der Spielstand einfach hergab, leidet hingegen der Grad des Eingespieiltseins, so kamen die Spieler vom Flüsschen Würm nach einem 23:33 in den letzten drei Minuten noch zu einer Resultatsverbesserung bis zum 26:34. Am Ende bekam selbst der starke Kreisläufer Daniel Jäger eine Pause. Da Axel Leix verletzt ist, muss auch hier nach neuen Alternativen gesucht werden. Michael Jahn wurde so zum Kreisläufer-Joker, damit konnten die Oberbayern nicht rechnen. Sein erster Treffer auf der ungewohnten Position war daher kein Wunder. Es gelang viel an diesem lockeren Handball-Abend.

Die Rückfahrt war großartig.

zur Statistik:

https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaDokumentHBDE.woa/wa/nuDokument?dokument=meetingReportHB&meeting=6277188&etag=f7360e3c-94de-42a7-a975-671d790ce57e