Bayernliga-Herren: HT München – VfL Günzburg 18:19 (9:12)
AUFTAKTSIEG GEGEN DEN HT MÜNCHEN
In einem nervenaufreibenden Spiel sicherten sich die Herren des VfL Günzburg gleich zu Beginn der Saison die ersten zwei Auswärtspunkte. Sportlich ist das ein Einstand nach Maß für Coach Czakó, insbesondere, da es der erste Sieg der Günzburger in der Hachinga-Halle überhaupt ist.
Normalerweise bereitet man sich auf jeden Gegner intensiv mit Videos vor. Gerade am ersten Spieltag gibt es diese noch nicht und man fährt ein wenig ins Blaue hinein. Noch wichtiger, als sonst, ist es hier, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.
Das erste Tor gehörte dem Gastgeber. Das sollte aber auch die einzige Führung für den HT München sein. Direkt im nächsten Angriff konnte der beste Günzburger Werfer an diesem Tag, Pascal Buck, ausgleichen. Bis zum 5:5 ging es munter hin und her, danach fand die Abwehr um Torwart Patrick Bieber zum ersten Mal gut in das Spiel hinein und ließ bis zum Ende der ersten Halbzeit lediglich vier weitere Tore zu.
Auch im Stellungsspiel im Angriff dominierte die Abwehr, leider die des Gegners. Kaum gelang es, Lücken in die Reihen der engagiert verteidigenden Münchner zu reißen und wenn mal ein Ball reinging, dann aus dem Rückraum oder von Außen. Aber Handball kann manchmal so einfach sein. Es reicht, wenn man nicht mehr Tore als der Gegner wirft, sondern einfach weniger als der Gegner bekommt. Einige gute Torwartparaden und eine insgesamt gute Abwehr genügten und die Abwehrreihen des Gegners konnten durch durch Schnelligkeit überlaufen werden. Mit einem verdienten drei Tore Vorsprung ging es in die Kabine.
Wie die letzten Jahre auch, kamen die Gastgeber hochmotiviert aus der Kabine und wollten das Blatt zu ihren Gunsten wenden. Lautstark unterstützt von ihren Fans, schafften sie kurz nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer zum 12:13. Für die Fans des VfL schien alles so zu laufen, wie halt die letzten Jahre auch. Eine super erste Halbzeit und dann kommt in der zweiten Hälfte der Einbruch.
Dieses Mal wollten die Günzbruger das um jeden Preis verhindern. Lediglich drei Tore wurden zwischen der 41. Und 55. Minute zugelassen. Großen Anteil hatte daran Patrick Rösch, der sich ebenfalls mit einigen Paraden auszeichnen konnte. In dieser Phase betrug die Führung immer zwei oder drei Tore. Weiterhin konnten im Angriff Tore lediglich mit höchsten Einsatz erzielt werden und auch die Gastgeber gaben jetzt alles. Das letzte Tor für seine Farben erzielte David Pfetsch in der 57. Minute. Danach ging vorne nichts mehr. Hinten lief die Abwehrmaschinerie nun auf Vollgas. Zu diesem Zeitpunkt war es komplett offen, wer am Ende siegreich aus dieser Materialschlacht herausgehen würde. Den Körpern wurde auf beiden Seiten alles abverlangt. Selten kann in einem Spiel eine Szene herausgepickt werden, ein Sieg ist von viel zu vielen Faktoren abhängig. Nicht spielentscheidend, aber an diesem Tag unglaublich wichtig war der Ballgewinn von Jakob Hermann, ohne den der Gastgeber noch die Chance zum Ausgleich gehabt hätte. Der insgesamt stark verteidigenden Michael Jahn konnte ein Kreisanspiel verhindern. Er schaffte es allerdings nur, den Ball vom eigenen Tor wegzuschlagen. Fast war der Ball wieder beim Gegner, damit war aber Jakob Hermann nicht einverstanden. Mit vollem Einsatz hechtete er dem Ball hinterher und schaffte es, seine Fingerspitzen vor dem Gegner an den Ball zu bekommen. In dem anschließenden Gerangel behielt der Weinrote die Oberhand, womit zugleich der Sieg gesichert war. Oft wurde dieses Hechten in den vergangenen Monaten geübt. Für manchen Spieler war das auch eine harte Erfahrung. Nun hat das Training sich ausgezahlt. Der Sieg wurde im wahrsten Sinne des Wortes in den eigenen Händen festgehalten. 18:19!
Nun war Nico Jensen an der Reihe, der routiniert die verbliebene Zeit von der Uhr nahm. Endlich kann der erste Sieg im ersten Spiel und gleichzeitig der erste Auswärtssieg gegen den HT München gefeiert werden. Die Jungs haben sich diesen Freudentaumel nach der dann doch schweren letzten Woche mehr als verdient. Gefreut werden darf sich allerdings nur kurz, direkt muss sich das Augenmerk auf das nächste Spiel richten, das Derby gegen den TSV Friedberg steht vor der Tür. Hier gibt es für die Spieler dann auch ein Video zur Vorbereitung.
zur Statistik:
Es spielten für den VfL: Bieber, Rösch (beide Tor), Bandlow (4), Pfetsch (1), Guckler, Jahn M. (2), Jahn S., Buck (5), Hermann J. (3), Jensen, Hermann N. (1), Jäger (3), Leix, Körner