Bayernliga-Herren: VfL Günzburg – TSV Friedberg
ERSTES HEIMSPIEL UND GLEICH DAS DERBY
Am kommenden Samstag um 19:30 empfangen die Bayernligahandballer des VfL Günzburg zum ersten Heimspiel den TSV Friedberg. Endlich geht die Saison auch in Günzburg so richtig los. Nach dem Auswärtssieg vergangene Woche brennen die Spieler um Kraftpaket Niko Hermann förmlich auf das einzige Derby auf heimischen Boden in dieser Saison.
Bestand die schwäbische Spitze seit dem Bayernligaaufstieg der Günzburger immer aus einem Dreigespann, so ist die neue Runde die Erste ohne den TSV Haunstetten und damit die Erste, in der es nur ein schwäbisches Derby gibt. Viele Jahre stand der TSV Friedberg unangefochten an der schwäbischen Spitze. Der VfL hatte da nicht viel mitzureden. Auch das hat sich die letzten Jahre geändert, mittlerweile stellen die Spiele um die schwäbische Vorherrschaft im Handballkalender absolute Höhepunkte für die jeweiligen Mannschaften dar und der Samstagabend ist für die handballgeneigten Günzburger endlich wieder zu einem Fest geworden.
Die Vorbereitung für die Herzogenstädter verlief die meiste Zeit erwartbar. Größtenteils wurden zufriedenstellende Ergebnisse eingefahren und auch sonst ließ nichts auf Ungewöhnliches schließen, bis vor gut einer Woche der Friedberger Abteilungsleiter Kreutzburg bekannt gab, dass der bisherige Trainer Fadil Kqiku durch die BHV-Trainerin Christina Seidel ersetzt wird. In dieser Liga dann doch ein Novum. Mit Seidel trainiert das erste Mal eine Frau eine Mannschaft in der höchsten Liga Bayerns. Eine leichte Aufgabe hat sie nicht übernommen. Hat es für die Günzburger drei Monate gebraucht, bis das Spielsystem von Trainer Czakó annähernd fehlerfrei verstanden wurde, so hatte Seidel deutlich weniger Zeit, um die Handballer des TSV auf die neue Runde einzustimmen. Einen Vorteil für Günzburg ist das mitnichten. Der Kern der Gäste spielt seit dem Abstieg aus der dritten Liga weitestgehend unverändert zusammen, mit Fabian Abstreiter haben sie zudem den letztjährigen Torschützenkönig in ihren Reihen und mit Manuel Scholz und Stefan Knittl sind zwei Spieler zurückgekehrt, die in Günzburg die letzten Jahre mit die meisten Tore erzielt haben. Viel muss da ein neuer Trainer nicht mehr justieren und es wäre ein fataler Trugschluss, wenn irgendein Günzburger Spieler erwartet, dass eine geschwächte Mannschaft an die Donau kommt.
Nach dem Auftaktsieg in München wollen die Spieler um Youngster Frieder Bandlow die positiven Erfahrungen und Emotionen in das Derby mitnehmen. Insbesondere im Angriff wird im Lauf dieser Woche von Trainer Czakó noch an der ein oder anderen Stellschraube gedreht werden, obschon viele gute Ansätze von den Spielern um „Mannschaftshirn“ Nico Jensen gezeigt wurden. Diese gilt es nun vor allem im Angriff weiter zu festigen, um gegen die hoch gewachsene und stabile 6:0 Abwehr der Gäste Schlupflöcher zwischen den Reihen zu finden und Durchbrüche zu schaffen. Tore waren gegen den TSV noch nie einfach zu erzielen.
Der Schlüssel zum Sieg wird am Samstag die Einstellung sein, mit der jeder Spieler auf dem 40×20 steht. Gegen München war man am Ende nur siegreich, weil man eine sehr gute Abwehrleistung gezeigt hat. Eine ausgezeichnete Verteidigung ist aber immer mit dem Willen verbunden, mehr zu laufen und härter zu spielen, als der Gegner. Dafür muss jeder Spieler alles geben.
Auf jeden Fall freut sich der gesamte Verein auf den ersten Höhepunkt der Saison.
Derbys waren in Günzburg schon immer toll!