BAYERNLIGA-HERREN: TSV LOHR -VFL GÜNZBURG 21:19 (11:11)
NIEDERLAGE GEGEN LOHR
Günzburg verliert in einem durchgehend engen Spiel gegen aufopferungsvoll kämpfende Lohrer 21:19. Unnötig war diese Niederlage allemal, verdient allerdings auch.
Von Beginn an war den Gastgebern anzumerken, dass sie nach zwei Niederlagen in Folge alles daransetzen würden, ihre kleine Negativserie vor heimischem Publikum zu beenden.
Trainer Czakó stimmte schon vor Spielbeginn seine Mannschaft auf den nachfolgenden Kampf ein und er wurde voll angenommen. Wieder dominierten ab der 1. Minute die Abwehrreihen, wieder tat sich der Angriff beider Seiten enorm schwer und wieder war das Spiel für einen Außenstehenden maximal zäh, fast schon verkrampft.
Das erste Tor des Spieles gehörte den Gastgebern. Danach glich Günzburg immer aus und Lohr legte vor. Bis zum 5:6 konnte sich keiner wirklich absetzen. Kurz gerieten die Weinroten beim 6:9 deutlicher ins Hintertreffen, konnten sich aber sofort wieder herankämpfen. Die Abwehr um Torwart Bieber stand zu diesem Zeitpunkt ohne nennenswerte Fehler. Das Günzburger Sorgenkind hingegen – der zum Teil katastrophale Angriff – verweigerte auch an diesem Tag den Sprung über die meisten Hindernisse. Viel wurde in der ersten Viertelstunde aus dem Rückraum verworfen, anschließend wurde zwar das 1:1 gesucht, allerdings nicht im Ansatz effektiv. Ähnlich wie gegen Regensburg wurde auch in der ersten Hälfte das Heil in den Armen des Gegners gesucht. Dankbar fand die faire, aber harte Lohrer Abwehr nach meist 2 oder 3 Pässen Zugriff auf einen Angreifer und konnte den Spielfluss sofort unterbinden.
Die einfachste Lösung für dieses Manko wäre an dem Tag im Tempospiel zu finden gewesen. Aber auch hier liefen die Spieler nach vorne, ohne wirkliche Torgefahr auszustrahlen und versuchte Durchbrüche scheiterten Mal für Mal an den hochgewachsenen Abwehrreihen. Gekämpft wurde ohne jeden Zweifel und allein der Einstellung war es zu verdanken, dass man kurz vor dem Halbzeitpfiff noch zum 11:11 ausgleichen konnte. Verdient war das nicht.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die Weinroten besser aus der Kabine zu kommen und schafften kurz nach Wiederanpfiff mit dem 13:12 die erste Führung im Spiel. Nur zu diesem Zeitpunkt haben es die Spieler um den besten Günzburger Werfer, Frieder Bandlow, geschafft, leichte Zweifel in der Lohrer Handballseele zu wecken. Einen besseren Zeitpunkt, sich abzusetzen, gab es in dem Spiel nicht mehr. Gewonnene Bälle wurden nun sträflich verworfen und insgesamt 16 technische Fehler taten ihr übriges. Unter lautem Jubel der Mainstädter erzielte ihre Mannschaft in dieser heiklen Phase unter ordentlicher Mithilfe der Gäste zunächst den Ausgleich und dann direkt die erneute Führung. Nun ging es kaum noch um sportlich ansehlichen Handball. Bis zur 55. Minute wurde nun um jeden Zentimeter Hallenboden gerungen. Beim 18:17 für Günzburg in der 54. Minute war noch alles offen. Kleinigkeiten machen nun den entscheidenden Unterschied. An diesem Tag war es eben die Angriffsleistung. Die Weinroten schafften es erneut nicht, effektiv genug abzuschließen, wohingegen die Lohrer nun viermal in Folge trafen.
Geknickt blickten die Gäste am Ende auf die Anzeigentafel: 21:19 für Lohr. Unglaublich bitter ist es für jeden jungen Spieler, wenn solch ein großartiger Kampf nicht belohnt wird. Die Schuldfrage muss leider bei sich selbst gestellt werden. Die Angriffsleistung hängt schon seit Rundenbeginn deutlich hinter den Erwartungen zurück und muss sich schon bis zur nächsten Woche entscheidend verbessern, wenn es zum verlustpunktfreien Tabellenführer geht.
Insgesamt dürfte nur die tolle Einstellung der Weinroten und eine gute Leistung des Neuzugangs Yannick Meye positiv im Gedächtnis bleiben.
Für den VfL spielten: Bieber, Rösch, Mendle (alle Tor), Bandlow (6/3), Pfetsch (3), Jahn M. (3), Jahn S., Buck (2), Hermann J. (1) Meye, Jensen (1), Hermann N. (1), Jäger (2)
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