NEUZUGANG BEI DEN BAYERNLIGA-HERREN

Eine Meldung, die im Dunstkreis des VfL Günzburg dann doch Seltenheitswert hat. Mit Yannick Meye können die Verantwortlichen während der laufenden Saison einen hochkarätigen Neuzugang für die Weinroten präsentieren. Selten vielleicht, aber konsequent und richtig. Yannick ist ein 20 Jahre junger Berliner, der seine handballerische Ausbildung zunächst bei seinem Heimatverein, der SG NARVA Berlin absolviert hat und in der A-Jugend zur Sportschule des VfL Potsdam gewechselt ist. Die Potsdamer Handballschule ist für ihre herausragende Jugendarbeit weithin bekannt, kooperiert mit der Jugendabteilung der Füchse Berlin und hat schon das ein oder andere Talent hervorgebracht. Insgesamt also eine der besseren Adressen, um das Handballspielen zu erlernen. Nach seiner Station in Potsdam wechselte Yannick im Aktivenbereich kurz zu seinem Heimatverein zurück, um anschließend noch beim Viertligisten Grünheider SV zu spielen.

Die Frage, die nun zwangsläufig gestellt werden muss: was sucht unser Neuzugang überhaupt im bayerischen Teil von Schwaben. Normalerweise läuft die innerdeutsche Wanderung – wohl auch zum Leidwesen einiger Berliner – in die andere Richtung. Ein Grund hierfür ist die neuerrichtete medizinische Fakultät der Universität Augsburg, die offensichtlich aufgrund ihrer Innovativität Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus hat und an der Yannick zum 14.10. sein Medizinstudium begann.
Ein weiterer, vielleicht entscheidender Punkt ist die völlig handballverrückte und altruistische Definition von Ehrenamt, die unser Freund und Physio Hans-Peter Beer lebt. Neben vielseitigem Engagement im Süden Bayerns, betreut er zudem fachmännisch die Jugend des VfL Potsdam. Hierdurch und auch durch das IBOT – das lange von „HP“ organisierte Jugendturnier in Biberach – sind schon vor längerer Zeit Bekanntschaften zwischen den Jugendmannschaften der beiden Vereine für Leibesübungen geschlossen worden. Als Yannick ihm nun eröffnete, dass er von der Spree an den Lech ziehen würde, war es auch HP, der ihm nahelegte, dass an der Günz guter Handball gespielt wird. So kam der finale Kontakt zustande, der auch zu einem Wechsel nach Günzburg führte. Sicherlich nicht vernachlässigt darf bei der Motivation hinter dem Wechsel werden, dass immer nur Currywurst halt auch mal genug ist und Yannick in den Genuss von Spätzle, Bier und Leberkäse kommen wollte. Leider ist allerdings Bier und Leberkäse seit Landesligazeiten unter der Woche strengstens verboten beim VfL.

Yannick konnte in den bisherigen Trainingseinheiten sein Talent als Kreisläufer im Angriff unterstreichen und auch in der Abwehr wurde eine echte „Kante“ für die Innenverteidigung gewonnen. Für alle Beteiligte eine Win-Win Situation. Der VfL kann einen qualifizierten jungen Spieler – der wunderbar ins Günzburger Konzept passt – wohl längerfristig für die Bayernligahandballer gewinnen und Yannick hat unter anderem wegen seiner sympathischen Art direkt Anschluss im Schwabenland gefunden und kann seiner Lieblingstätigkeit weiterhin im Leistungsbereich nachgehen.

WIR freuen uns, dich bald auf dem Spielfeld für Weinrot kämpfen zu sehen