In einem durchweg temporeichen und intensiven Spiel verloren die Spieler um den besten Günzburger an diesem Tag, Daniell Jäger, am Ende zwar verdient aber in der Höhe zu deutlich mit 34:26.
Schon die ersten Minuten sollten gleich einen negativen Höhepunkt im Günzburger Spiel bieten. Sergi a la Sanchez konnte die Weinroten noch in Führung bringen. Direkt in der nächsten Aktion jedoch konnte die Günzburger Abwehr den agilen und durchschlagkräftigen Rückraummitte der Gastgeber nicht aufhalten. Eigentlich schon frei zu Wurf kommend, versuchte Michael Jahn noch, den unvermeidbaren Wurf zu blocken. Hierbei kam es zum Kontakt zwischen den beiden Spielern und nach einer sehr kurzen Beratung waren die Schiedsrichter sich einig, dass Jahn dafür direkt mit Rot vom Feld geschickt wird. Damit war auch schon in der zweiten Minute der Spielplan des Trainerteams hinfällig. Nach einer kurzen Phase der Verunsicherung im Anschluss und dem ersten zwei Tore Rückstand in der 7. Minute (4:2) starteten die Weinroten in die stärkste Phase im Spiel und konnten in der 15. Minute beim 6:8 die höchste Führung herausspielen. In dieser Phase konnten die zahlreichen Zuschauer zum ersten Mal erkennen, dass in der Pfullinger Halle keinesfalls David gegen Goliath antreten, sondern zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Zu viele leichte Fehler führten allerdings zu einer nicht kompensierbaren Zahl an einfachen Toren der Pfullinger und einem chancenlosen und allein gelassenen Torhüter Patrick Bieber. Auch in den folgenden Angriffen ließen die Gastgeber ihr hohes Niveau immer öfter erkennen und die Günzburger mussten für jedes Tor extrem kämpfen. Besonders schmerzhaft war zudem in dieser Phase, dass eine Reihe an Gegenstößen nicht effektiv verwertet werden konnten. Die Führung konnten sie sich bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr erspielen, trotzdem blieben sie beim Seitenwechsel und Stand von 17:13 absolut in Schlagweite.
Die Pause nutze das Trainergespann zu einer Feinjustierung. Schon in der ersten Halbzeit ist lediglich die höhere Quote bei den technischen Fehlern ausschlaggebend gewesen. Somit war der Plan für die zweiten dreißig Minuten eigentlich klar vorgegeben. Bis zur 40. Minute konnten die Gastgeber die Führung auf teilweise 6 Tore ausbauen und spielten in diesen ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte ihre individuelle Stärke nahe an der Perfektion gegen aufopferungsvoll kämpfende Günzburger aus. Danach allerdings rissen vor allem Kreisläufer Daniel Jäger und Linksaußen Davor Pfetsch mit einigen sehenswerten Toren nochmal das Ruder herum und konnten bis auf drei Tore (25:22) verkürzen. Torhüter Patrick Rösch hielt in dieser Phase zudem zwei 7-Meter und Rückraumwürfe mit Hilfe einer besser werdenden Abwehr. Zum Leidwesen der zahlreich mitgereisten Günzburger Fans konnten die eigenen Angriffsreihen hieraus kein Kapital schlagen und scheiterten ihrerseits häufig am starken gegnerischen Torhüter. Die Pfullinger traten in der Folge wieder ordentlich aufs Gaspedal – wie es sich für eine Spitzenmannschaft gehört -, stellten den alten Abstand wieder her und entschieden das Spiel rückblickend in der 50. Minute beim nächsten sechs Tore Vorsprung. Die Günzburger versuchten zwar nochmals anzugreifen und ließen an der Moral zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen, konnten aber am Ende das hohe Endergebnis (34:26) nicht verhindern.
Für Trainer Jooß war das Spiel die erwartbar schwere Aufgabe gegen einen Gegner, der nur knapp den Aufstieg in die zweite Liga in der vergangenen Saison verpasst hat. „Pfullingen überzeugte von der ersten Minute an mit einer herausragenden Leistung vor allem im Tempospiel. Ein-, zweimal hatten wir zwar die Chance, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen und mehr Druck zu machen, am Ende müssen wir aber einfach anerkennen, dass am heutigen Tag Pfullingen die bessere Mannschaft gewesen ist. Trotzdem können wir eine Reihe an positiven Dingen in die kommenden Wochen mitnehmen“, so der Co-Trainer des Günzburger Drittligateams.
Nun gilt es, sowohl die guten als auch die schlechten Dinge in der nächsten Trainingswoche zu analysieren und weiterzuarbeiten. Schon am kommenden Samstag steht mit dem Bayernderby der große Heimspielauftakt gegen den TuS Fürstenfeldbruck an. Gegen den Zweitligaabsteiger wird es erneut auf eine herausragende Leistung des gesamten Teams ankommen. Trainer Czakó ist allerdings überzeugt, dass die Erlaubnis, die Rebayhalle wieder mit eigenen Fans auslasten zu dürfen, endlich wieder den großen Faktor Zuschauer auf die eigene Seite ziehen wird.