Gegen den HC Oppenweiler/Backnang konnten die Spieler des VfL lediglich 10 Minuten der herausragenden Spielweise standhalten. Danach hielten sie noch ein gutes Stück dagegen, am Ende brachen aber alle Dämme und die Weinroten verloren am Ende beim Stand von 36:20 das erste Mal in der aktuellen Saison deutlich.

Von der ersten Minute an überzeugte das gastgebende Team mit einer temporeichen Angriffsleistung, einer stabilen Abwehr und dem vermutlich besten Spieler an diesem Tag, der Torhüter des HC, Torhüter Jürgen Müller. Das erste Tor des Spiels sollte dann auch dem Gewinner gehören. Nach einer im weiteren Verlauf typischen Auftakthandlung konnte auf der Halblinken Angriffsposition der dortige 1:1 starke Tobias Gehrke isoliert werden, der direkt den ersten 7-Meter und gelbe Karte für den VfL herausholte. In den folgenden 10 Minuten hielten die Weinroten motiviert dagegen. In der Abwehr wurde viel gelaufen, um Torhüter Sascha Langhans, der an diesem Tag als beginnender Tormann auflaufen durfte bestmöglich zu unterstützen. Auch im Angriff konnten einige sehenswerte Aktionen gesetzt werden und nach der Anfangsphase sahen die lautstarken Zuschauer noch ein offenes Spiel. Der erste von insgesamt 3 verworfene 7-Meter sollte dann den erstem Zwischensport der Gastgeber einleiten. Über das 4:4 (9.) ging es schneller, als es Trainer Czakó lieb gewesen sein dürfte zum 8:5 (15.). In der anschließenden Time-out für die Günzburger wurde vor allem der Angriff neu justiert. Ziel ist gewesen, die hochgewachsene und harte 6:0 Abwehr des Gegners durch einen breiten Spielaufbau und schnelle Beine auszuspielen. Jakob Hermann schaffte es zwar noch mit einem Rückraumkracher auf das 8:6 zu verkürzen, danach allerdings gab Oppenweiler das erste Mal zu viel Gas für die VfL´er in Abwehr und Angriff und konnten in einem Zwischensprint auf 6 Tore davonziehen (12:6). In den verbleibenden 10 Minuten bis zum Seitenwechsel schafften es die Weinroten, sich zu finden und bereiteten wenigstens im Angriff dem Gegner einige Probleme. Das sollte auch mit dem Halbzeitstand von 16:9 und einer roten Karte (3x 2 Minuten) für den HC belohnt werden. In der Halbzeitansprache wurde neben der zu durchlässigen Abwehr insbesondere die fehlende taktische Disziplin im Angriff thematisiert.

Zumindest aus der Kabine kam der VfL frischer und ihm gehörten direkt die ersten beiden Tore. Die aufkeimende Hoffnung sollte jedoch recht schnell von den erfahrenen und kaltschnäuzigen Gegnern erstickt werden. Ein jetzt in einer anderen Liga spielender Torwart Müller, eine tolle Abwehr und ein schlagkräftiger Angriff sollten beim Stand von 20:13 schon die gefühlte Vorentscheidung bringen. Danach waren die Günzburger eher mit sich selbst als mit dem Spiel beschäftigt und es paarten sich einfache technische Fehler, nicht wirklich gute Wurfchancen mit einer durchlässigeren Abwehr. Ein Gegner, der zu den oberen Mannschaften gehört, nutzt diese Einladung natürlich aus und spielte seinen Stiefel weiter runter. Über das 24:14 (45.) ging es zum 33:19 und schlussendlich zum Ergebnis von 36:20. Gerade in der letzten Viertelstunde ging dann auf Seiten der Donaustädter kaum etwas zusammen. Die Spieler um den diesmaligen Co-Trainer Michael Jahn müssen zum einen nun die gemachten Fehler aufarbeiten, vor allem allerdings den Blick auf die kommenden Aufgaben richten. Schon am nächsten Wochenende gibt es gegen den TSV Neuhausen/Fildern daheim die Chance, endlich sich den ersten Saisonsieg zu verdienen. Dass es grundsätzlich möglich ist, haben die VfL´er schon oft genug angedeutet. Die bislang teilweise sehr guten Leistungen müssen dafür aber über 60 Minuten abgerufen werden und auf keinen Fall darf angefangen werden, mit sich selbst unzufrieden zu werden. Trotz eines Auftakts mit nur 1:9 Punkten und einer ersten deutlichen Niederlage stimmen immer noch die Ansätze und die Entwicklungskurve des gesamten Teams. Da eine Besonderheit in diesem Jahr zudem die sogenannten Auf- bzw. Abstiegsrunden sein werden, ist auch der eher verhaltene Start noch kein Grund, sich zu grämen, vielmehr muss der Lerneffekt weiterhin so gut bleiben und das Team noch enger zusammenrücken, dann werden auch die Punkte bald an der Donaustaustufe hängen bleiben und nicht wegtreiben.

Für den VfL spielten: Patrick Bieber, Patrick Rösch, Sascha Langhans (alle Tor), David Pfetsch (3), Pascal Buck (2), Stephan Jahn (1), Balazs Toth (2), Jakob Hermann (3), Yannick Meye, Nicolai Jensen, Alexander Jahn, Sergi Sanchez (2), Oliver Köppel, Daniel Jäger (1), Andre Alves (4), Manuel Riemschneider (1)