Mit einem am Ende deutlichen 35:27 (14:13)-Heimsieg kehrten die VfL-Damen erst einmal auf die Erfolgsspur zurück. Mit großem Respekt empfingen die Kees-Schützlinge die HT München, hatte die Spielgemeinschaft aus Unterhaching und Taufkirchen doch vor Wochenfrist einen der Titelanwärter, EBE Forst United, an den Rand einer Niederlage gebracht. Dann ist da ja noch der reduzierte Kader und Torjägerin Nina Porkert, die wieder neun Treffer erzielen sollte, konnte krankheitsbedingt auch nur teilweise trainieren. Doch Handballerinnen jammern nicht, der letzte fulminante Auswärtsauftritt brachte das Selbstvertrauen zurück und außerdem wollten die Damen um Martina Jahn endlich den ersten Heimsieg feiern. Das spornt VfL-Handballer*innen schon arg an.

Das 0:1 erzielte Charlotte Christoforis, die insgesamt fünf Treffer für ihre Farben markieren sollte. Bis zum 7:7 blieb die temporeiche Begegnung komplett ausgeglichen. Die Gäste setzten sehr auf ihr gefürchtetes Tempospiel, das die Weinroten aber auch immer wieder dank herausragender Laufleistung erfolgreich zum Stillstand brachten. Ein Dreierpack von Tanja Stoll, Sina Schütte und Martina Jahn deuteten schwäbische Vorteile an. Doch das Duell blieb in der ersten Halbzeit ziemlich unentschieden. Das dokumentierte auch der knappe 14:13-Halbzeitstand.

In der Pause hatte Frauenversteher Jürgen Kees offensichtlich mal wieder genau die richtigen Worte gefunden. Der VfL zündete ein Gegenstoßfeuerwerk ab. Ruck-zuck ging alles. Gute sechs Minuten später prangte ein 20:14 von der Anzeigentafel. Torhüterin Selina Schlund steigerte sich von Minute zu Minute und wurde in dieser Phase zum Rückhalt einer kompakten Abwehr und Ausgangspunkt für eine Vielzahl von einfachen Gegenstoßtoren. Die Tempohatz wollte gar nicht mehr aufhören, HT war phasenweise nur noch dabei. In der 48. Minute war beim 30:20 ein 10-Torevorsprung herausgespielt. Das war spätestens die Vorentscheidung. Auf Außen wagte Jürgen Kees mittlerweile einen Blick in die Zukunft des Günzburger Damenhandballs und setze die A-Jugendlichen Stefanie Wimmer und Carla Pfetsch ein. Clara Pfetsch gelang gar der 35:27-Abschlusstreffer. Das rundete ein schönes weinrotes Bild ab.

Die Günzburgerinnen stehen nun mit 6:4-Punkten als Vierte erst einmal gut da. Sogar Meisterschaftsanwärter EBE Forst United ist mi 11:3-Punkten wieder in Reichweite. Doch auch die Play-Down-Plätze sind nahe. Es ist eine selten spannende Runde. Die Wichtigkeit des Heimsieges ergibt sich auch aus den nächsten beiden kniffligen Aufgaben: Es geht zu den beiden Tabellenführern nach Haunstetten und Ebersberg. Nach den zuletzt gezeigten Leistungen nimmt die Mannschaft immerhin genügend Selbstvertrauen mit auf die Reise.