Am Samstag um 20.00 Uhr empfangen die VfL Handballer einen der Aufstiegsfavoriten der insgesamt sieben 3. Liga-Gruppen: Die HSG Konstanz. In der hoch gehandelten Gruppe G ziehen sie einsam ihre Kreise. Sieben Punkte Vorsprung auf den Zweiten, den VfL Pfullingen, haben sich die Südbadener mittlerweile herausgespielt. Alles wirkt größer und begeisternder, wenn man auf das Team vom Bodensee blickt. Da ist der große Kader, jung und dennoch größtenteils bundesligaerfahren. Dann der Unterbau: Die HSG Konstanz gehört zum Inventar der JBLH, die Reservemannschaft kämpft in der spielstarken BWOL um Punkte. Alle Temas übrigens vom Kindersport an mit einem roten Ausbildungsfaden verbunden. Urplötzlich taucht immer ein neues Talent auf, wie zuletzt Lars Michelberger aus der eigenen „Zweiten“, der dann gleich von der Königsposition Rückraumlinks fünf Mal in einem engen Spiel einbombte, so als wäre er schon immer dabei gewesen. Erwähnt muss auch die großartige Fankultur der HSG werden. In der steilen Schänzle-Halle ist fürwahr die Hölle los. Wie eine Eins stehen die Fans hinter ihrem Team, auch nach Günzburg werden etliche mitreisen, die vom HSG-Virus mitgerissen sind und ihre Begeisterung nach außen tragen.

Dahinter steckt ein über Jahrzehnte entwickeltes Handballunternehmen mit bewährtem Konzept und dem ungebrochenen Mut für Zukunftsvisionen. Einmalig die Kooperation mit den heimischen Hochschulen. Und das alles auch noch am schönen Bodensee. Wer will da nicht spielen?

Der Mannschaft, in der zu Saisonbeginn außer Peter Schramm, Maximilian Wolf, Fynn Beckmann und Tim Bornhauser keiner älter als 25 Jahre alt war, merkt man diese Rundumbegeisterung an, Keine Mannschaft in der Südgruppe spielt derartige schnell. Kein Team kann so ohne jeden Bruch im System wechseln. Jeder auf der Bank ist brandgefährlich und zur Tempohatz bereit.

Beim letzten Spiel gegen die Wundertüte der Liga den TV Willstätt wurde es erstmals richtig eng. 29:29 stand es in der 55. und 30:30 in der 58. Minute. Die Schänzle-Halle tobte, trieb ihre Handballlieblinge an und die Boy-Group hielt dem Druck gestützt auf einen überragenden Torwart Maximilian Wolf stand, obsiegte auf der Ziellinie mit 32:30 hauchdünn und bewahrte so seine blütenweise Weste. Kämpfen können sie also auch noch!

Da könnte dem VfL-Fan also Angst und Bange werden. Muss ihm aber nicht, ein Besuch lohnt sich. Zum einen um ein echtes Spitzenteam zu sehen und zum anderen wie sich das junge Günzburger Team der anderen Handballwelt entgegenstellt. Nach den zwei bitteren 25:28-Niederlagen gegen direkte Nichtabstiegskonkurrenten tut ein Spiel ohne jeden Druck gut. Denn egal wie es ausgeht in einer Nichtabstiegsrelegation spielen diese Punkte ganz bestimmt keine Rolle. Wichtig ist das Spiel dennoch, es geht darum mitzuhalten, das eigene Niveau durch wettkämpfmäßige Anpassung weiter nach oben zu schrauben. Es fehlt einfach auch an Erfahrung im Haifischbecken 3. Liga. Und am Samstag kann man einiges erfahren und sich nur in eine Richtung anpassen, nämlich nach oben. Deswegen freut sich die VfL-Mannschaft auch sehr auf diese ordentliche Herausforderung.

Vorbild ist sie sich ein stückweit selbst, zeigte sie doch in Konstanz in der ersten Halbzeit eine ihrer besten Saisonleistungen. Der Außenseiter ging in der 1. Halbzeit das Tempo entschlossen mit und kam mit viel Mut und Kampfeslust selbst zu etlichen spektakulären Toren. Andre Alves wird das Spiel mit seinen sieben Toren aus allen Lagen in aller bester Erinnerung haben. Zur Halbzeit stand es nur 15;12, das ist Handballschlagdistanz. Sechs Minuten später nach Wideranpfiff: 23:14, das ist Konstanz. Ein bisschen Handball spielen wird nicht reichen am Samstag, da muss schon 60 Minuten gefetzt werden um mitzuhalten und genau das ist das Ziel

Danach geht es nach Blaustein, das ist dann wieder was deutlich anderes. Und aus der Sicht eines Nichtabstiegskandidaten eine weit schwierigere Aufgabe. Konstanz am Samstag ist super in jeder Hinsicht.

Karten gibt es an der Abendkasse und unter folgendem Link:
https://www.handball-guenzburg.de/3-liga/tickets/

Infektionsschutzmaßnahmen:
2Gplus, Maskenpflicht und Abstandspflicht wo möglich. Es besteht keine Testmöglichkeit an der Halle
Näheres hier:Hygienekonzept