Am Samstag um 18.00 Uhr treten die VfL-Handballer im rheinland-pfälzischen Zweibrücken zum ersten Spiel der alles entscheidenden Nichtabstiegsrelegation an. In der Gruppe V der Klassenverbleibsrunde, so der offizielle Name, befinden sich die HSG Bieberau Modau und der TSV Neuhausen mit jeweils 4:0 Punkten, die mHSG Friesenheim-Hochdorf II und der SV Zweibrücken mit je 2:2 Punkten, sowie der VfL Günzburg und HSG Coburg II mit je 0:4-Punkten. Die unterschiedlichen Ausgangslagen resultieren aus den mitgenommen Ergebnissen. Die Neuhausen-Spiele waren für den VfL in der Vorrunde vielleicht die bittersten Niederlagen, sie führten schlussendlich zum Trainerwechsel und erweisen sich jetzt als schwer belastende Hypothek.

Zwei dieser Mannschaften werden die 3. Liga halten, der Rest muss zurück in die jeweiligen Verbandsoberligen. Der Verein für Leibesübungen wird praktisch kein Spiel verlieren dürfen, wenn er das kleine Handballwunder schaffen möchte. Immerhin kennen sich die Schwaben mit Überraschung aus, jeder einzelne JBLH- und der 3. Liga-Aufstieg waren kleine Handballsensationen.

Die Zweibrücker verfügen über eine sehr durchschlagskräftige Mannschaft. Gleich drei Spieler tauchen unter den besten 10 Torschützen ihrer Vorrunde auf. Auf Platz 2 Spielmacher Tim Götz mit 135 Treffern, der auf Rückraummitte geschickt die Fäden zieht, auf Platz 4 Kreisläufer Kevin Knieps mit 111 Toren und auf Platz 5 Rückraumlinks Philipp Kockler. Während die meisten Drittligisten auf eine robuste 6:0-Deckung bauen, decken die Samstagsgastgeber offensiver und suchen dann die Torejagd über schnelles Gegenstoßspiel. Vorne wird dann viel gekreuzt und der Abschluss über den wurfgewaltigen Rückraum oder den sich dahinter frei laufenden Kreisläufer gesucht.

Beim VfL Günzburg stand vor allem für die Trainer umfangreiches Videostudium an. Oft kreuzte man sich mit neuen ordentlichen Herausforderungen noch nicht die Klingen. Duelle gegen den SV Zweibrücken gab es bislang lediglich in der JBLH. Gut tat der Mannschaft das freie Wochenende um neue Kräfte zu tanken. Personell ist seit Wochen endlich alles stabil, auch wenn praktisch täglich das Damoklesschwert der Corona-Testungen schicksalhaft über der Mannschaft kreist.
Die Verantwortlichen lassen nichts unversucht um bestmöglich vorbereitet in das schwere Auswärtsspiel zu gehen. So wird bereits am Vortag angereist und im Parkhotel Weiskirchen übernachtet, das war schon für zwei erfolgreich gestaltete JBHL-Spiele in der Region der entscheidende Kick. Peri Maier, früher selbst begeisterter VfL-Handballer und Onkel der Jahn-Brüder betreibt im nahen Saarland seit mehr als zwei Jahrzehnten ein herrliches Wellnesshotel und hat die Mannschaft eingeladen. VfL-Handballer bleibt man halt ein Leben lang. Anreisestrapazen sind also ausgeschlossen, die Mannschaft wird ausgeruht und voll fokussiert antreten können.

Jede noch so kleine Chance soll genutzt werden. Der VfL mit seiner Tradition möchte Drittligist bleiben.