Am Samstag um 19.30 Uhr treffen die VfL-Handballer auf ihrer Abschiedstour durch die 3. Liga auf die mHSG Friesenheim-Hochdorf. Hinter dem in Bayern unbekannten Namen verbirgt sich die Reservemannschaft der Eulen Ludwigsburg, die nach einigen Erstliga-Jahren aktuell in der 2. Liga Bälle werfen. Der VfL Günzburg kann sich am Wochenende mal wieder als bayrischer Spitzenverein präsentieren: Neben dieser Begegnung findet ein Bayernliga-Damenspiel, ein Qualifikationsturnier der männlichen C-Jugend und Tags darauf ein Aufstiegsspiel der 2. Männermannschaft zur Landesliga statt. Auf all das ist der VfL Günzburg am Ende der dritten Corona-Saison sehr stolz. Einfach war die Zeit nicht.

Der Samstagsgast spielte in der Hauptrunde in der Gruppe F und wurde dort Letzter. Viele Spiele wurden nur seht knapp verloren. SV Zweibrücken war in der gleiche Gruppe Achter. Da beide im direkten Vergleich je ein Spiel gewinnen konnten, starteten sie mit jeweils 2:2-Punkten. Für die zwei Rheinland-Pfälzer lief es in der Klassenverbleibsrunde bislang gut. Die Zweibrücker stehen mit 10:4-Punkten auf Platz 2, was zum Klassenerhalt berechtigen würde, während die Eulen-Reserve mit 9:5-Punkten in Lauerstellung ist. Für die mHSG, etliche Spieler daraus sind aus der Günzburger JBLH-Zeit bekannt, geht es also um viel.

Am letzten Spieltag gelang der Handballspielgemeinschaft mit 29:23 (12:9) ein ungefährdeter Sieg gegen die Coburger Reserve. Spätestens beim 25:17 war die Messe gelesen, danach konnte der Vorsprung verwaltet werden. Die meisten Treffer erzielte der Linkshänder und Siebenmeterwerfer Jan Waldgenbach mit sieben Treffern. Die kompakte 6:0-Deckung erwies sich als schier unüberwindliches Bollwerk für die Franken. Vorne war der ebenso schnellkräftige wie wurfgewaltige Rückraum das Prunkstück. Als Letzter der Vorrunde, der sich mittlerweile berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf, hat die mHSG natürlich plötzlich wieder aller größte Freude an der 3. Liga entwickelt und wird mit großem Selbstvertrauen an die Donau reisen.

Der VfL Günzburg konnte in seinen letzten beiden Auswärtsspielen leider nicht an die starken Leistungen vor heimischen Publikum gegen die HSG Bieberau-Modau und den SV Zweibrücken anknüpfen und enttäuschte. Nun geht es darum sich ordentlich aus der 3. Liga zu verabschieden. Verein und Spieler haben viel in das Abenteuer 3. Liga investiert. Viele Jahre ging es mit dem VfL steil bergauf, nun steht ein Abstieg an. Auch das gehört zum Sport. Grund verkrampft aufzutreten und mit den Handballgöttern zu hadern darf das nicht sein. Es hat Spaß gemacht sich mit semi-professionellen Mannschaften der dritthöchsten deutschen Spielklasse zu messen. Dreimal haben “Patrick Bieber & Co” dazu noch Gelegenheit: Das soll zur Werbung in eigener Sache genutzt werden. Ein Heimauftritt wie zuletzt wäre ein wunderschöner Handballabend. Den möchte die Mannschaft ihren Fans schenken.