Herren – Bayernliga

Derbyniederlage für den VfL Günzburg

Besonders in der ersten Halbzeit enttäuschte der VfL Günzburg seine Fans und verlor das Schwabenderby gegen den TSV Haunstetten völlig verdient mit 23:27 (10:16). Als Sebastian Smotzek das 0:1 erzielte, konnte keiner der zahlreichen Fans ahnen, dass der Kandidat für die Abstiegsrunde diese Führung über die gesamte Spielzeit nicht aus den Händen geben sollte. Nach den Erfahrungen des schwierigen Hinrundenspieles, aber auch um die Zeit bis zur Aufstiegsrunde mit der Suche nach taktischen Alternativen zu nutzen, begannen die Günzburger mit einer defensiveren 6:0-Deckung. Ein Schachzug der sich leider überhaupt nicht auszahlte, immer wieder kamen die frischeren, aber auch kraftvolleren TSV-Spieler zu einfachen Toren. Nur „hinten reinstellen“ und zuschauen ist zwar schon arg defensiv, aber eben auch dämlich passiv und überlässt den Angreifern den Handlungsspaß. Als Alexander Jahn in der 19 Minute einen Siebenmeter zum 9:10 verwandelte, war die Begegnung wenigstens noch komplett offen.

Sieben Minuten kollektiver Black-Out brachten dann bereits die Vorentscheidung. In der 26. Minute leuchtete ein erschütterndes 9:14 von der Anzeigentafel. Als Simon Krattenmacher für seine Farben den 10:16-Halbzeitstand erzielte, waren die VfL-Trainer heilfroh, dass die Flucht in die Kabinen angetreten werden konnte.

Immerhin kamen die Weinroten mit einer deutlich anderen Einstellung aus der Kabine, in der vor längerem entschlossene VfL-Helden ihre Besprechungen abhielten um ihre Halle für ihre Fans mit hundertprozentigem Einsatz zu verteidigten. Zweimal Stephan Jahn, der nach der Begegnung zum „“Spieler des Tages“ erkoren wurde und einmal David Pfetsch verkürzten bis zur 34. Minute auf 13:16. Das ist in der schnellen Sportart Schlagdistanz. Beider Abwehrreihen standen nun im Mittelpunkt. Die Zuschauer erlebten fortan ein aufopferungsvolles Kampfspiel, bei dem der VfL mit beständig schwacher Angriffsleistung näher und näher kam. In der 48. Minute erzielte Jakob Hermann, der von seinen Mitspielern erneut nicht über die zweite Welle zum Einsatz gebracht wurde, den 19:20 Anschlusstreffer. Der TSV Haunstetten nahm eine Auszeit, außerdem bekamen Jakob Hermann und David Pfetsch je eine Zeitstrafe. Das nutzten die zähen Gäste um ihren starken Führungsspieler Horner, dem besten Mann in der Rebayhalle; zu einem Zwischenspurt zum 21:24 in der 53. Minute. Der VfL mühte sich, Nicolai Jensen verkürzte noch einmal zum 22:24. Der Zeitdruck kurz vor Spielende und der beständig wenig durchschlagskräftige VfL-Rückraum auf der einen und die aufopferungsvolle Augsburger Abwehr auf der anderen Seite, führten zu einer verdienten 23:27-Heimniederlage.

Kilian Grimm aus der 2. Männermannschaft durfte im Bayernliga-Team erstmals über 60 Minuten ran und zeigte dabei, dass für ihn die Perspektive erste Männermannschaft besteht.

Hier geht es zur Statistik:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupMeetingReport?meeting=7203715&championship=BHV+2022%2F23&group=300802

In der Tabelle passierte an diesem Wochenende einiges. Da der TSV Friedberg bei der schwächelnden TG Landshut seinen ersten Saisonsieg feierte, sind die Niederbayern mit 12:12-Punkten plötzlich in Abstiegsrundengefahr. Der Anzinger SV ist auf 10:14-Punkte heran gerückt. Aber auch der TSV Ismaning und der TSV Haunstetten mit jeweils 9:13-Punkten können wieder leise nach oben schielen.

Tabellensituation im Süden:
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupPage?championship=BHV+2022%2F23&group=300802

Im Norden ist weiterhin vieles offen.
Hier die Tabellensituation;
https://bhv-handball.liga.nu/cgi-bin/WebObjects/nuLigaHBDE.woa/wa/groupPage?championship=BHV+2022%2F23&group=300916