Herren – Bayernliga

3. Liga-Play-Off: HSC Coburg 2000 II – VfL Günzburg

ERNEUT AUSWÄRTSSTARK IN FRANKEN

In einem hart umkämpften Spiel besiegte der VfL Günzburg einen spiel- und abwehrstarken HSC Coburg 2 mit 25:27 (14:15). Fein musste im weinroten Personalkarussell justiert werden. Daniel Jäger fehlte wegen einer lange geplanten Familienfeierlichkeit. Der VfL verfügt über etliche starke Abwehrspieler, Daniel Jäger ist aber schon das Hirn des Systems. Yannick Meye war daher im fernen Franken alleiniger Kreisläufer und zentraler Deckungsspieler. Deswegen konnte er natürlich nicht gleichzeitig auf seiner Stammposition der letzten Wochen als Abwehrspitze fungieren. Hier fügte es sich glücklich, dass Jakob Hermann erstmals seit seiner Meniskus-OP im Dezember (!) wieder spiel- und kampfbereit war. Beide spielten auf ihren herausfordernden Positionen nahezu 60 Minuten durch. Und wie! Die VfL-Abwehr erwies sich als wehrhafter Fels in der Coburger Brandung.

Nur zu Spielbeginn stand der Angriff im Vordergrund, zunächst mit leichten Vorteilen für die Gastgeber. Julius Ziegler, der Top-Torjäger der Liga, den man mit nur einem Feldtor ganz gut im Zaum hielt, erzielte das 4:2. Stephan Jahn, Jakob Hermann und Hannes Bauer trafen danach, so dass die Weinroten erstmals beim 4:5 in Führung gehen konnten. Besonders das Spiel über Kreisläufer Yannick Meye gefiel anfangs. Beim 10:10 in der 19. Minuten stand es wieder unentschieden. Zäh wurde nun gerungen. Fünf weitere Male leuchtete von der Anzeigentafel ein Remis. Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Es war spannend. Die Schwaben rührten nun Abwehrbeton an. Daraus resultierten Ballgewinne und schnelle Gegenstoßtore. Yannick Meye netzte zum 11.15 ein. Bei Jakob Hermann merkte man gar nichts von einer Verletzung. Einsatzfreudig und mit sechs Toren spielte er sich in den Vordergrund.

Die Coburger „Zweite“ deckte ein wenig offensiver und schickte im Angriff einen siebten Feldspieler ins Geschehen. Der Vorsprung schmolz. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erzielte Max Preller den Anschlusstreffer zum 14:15. Handball verzeiht keine Fehler, die sich nun im Angriff häuften.

Die Pausenbesprechung war gewohnt ruhig. Kleinigkeiten im Umgang mit dem „Siebten Feldspieler“ wurden neu definiert. Erfolgreich übrigens wie man im Nachhinein weiß.

Nicolai Jensen und Jakob Hermann brachten ihre Farben erneut mit 14:17 in Front. Doch die Coburger waren in der Abwehr schlau, lasen das langsamer gewordene schwäbische Angriffsspiel. Besonders in Überzahl sah es mal wieder gar nicht gut aus. Lasse Schartl glich bereits in der 37. Minute zum 18:18 aus. Kampfkraft und Willensstärke waren gefordert. Die wenigen VfL-Innenverteidiger leisteten Kärrnerarbeit. Die Siegerstraße schien gefunden als es in der 52. Minute 22:25 und in der 56. Minute 23:26 stand. Bei 57.54 erhielt Abwehrschwerstarbeiter Stephan Jahn eine Zeitstrafe. Jeder von der mitfiebernden „VfL-Bank“ wusste, dass ein Unterzahlverhältnis gegen die spielstarken Gastgeber eine kaum beherrschbare Bedrohung darstellte. Hundert Sekunden vor Schluss traf Lasse Schartl zum 25:26. Coburger Fehlwurfe und aufopferungsvoller VfL-Kampf verhinderten Schlimmeres. Ganz kurz vor dem Ende erzielte Nico Jensen den erlösenden 25:27-Endstand. Eine schwierige Sonntagsmesse war gelesen.

Lohn für den sportliche Grenzgang: Eine fröhliche vierstündige Heimfahrt im VfL-Partybus und die Tabellenführung. Als einziges Team sind die Schützlinge von Sandro Jooß in den Play-Offs zur 3. Liga noch verlustpunktfrei. Am Samstag stellt sich die Konkurrenz aus Rothenburg in der Rebayhalle vor. Darauf freut sich der VfL.

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