Bayernliga-Handball: HaSpo Bayreuth – VfL Günzburg

Beim Tabellenzweiten HaSpo Bayreuth erlebten die mitgereisten VfL-Fans ein reines Kampfspiel, in dem die Günzburger die erste Halbzeit dominierten, im zweiten Durchgang nach und nach ins Hintertreffen gerieten um dann in den letzten Minuten zur Aufholjagd zu bliesen. Leider war das Abschluss-Halali nicht von Erfolg gekrönt Ganz knapp scheiterte Raphael Groß mit einem schwierigen Wurf in den Schlusssekunden am Fuß des fränkischen Keepers. Kalt stand nach all dem Kampt 25:24 (13:14) auf der Anzeigentafel der uralt-ehrwürdigen Bayreuther Halle.

Das 1:0 erzielte Jonas Lehr. Drei Treffer der Einheimischen brachten den Heimvorteil in Zahlen.. Nach der Tabellensituation einleuchtend, doch der VfL Günzburg war voller Optimismus in die Wagner-Stadt gefahren und freute sich schon im Vorfeld auf die  Deckungskunst der der HaSpO Bayreuth. Jedes offensive Abwehrsystem hat nämlich sein Gegensystem und kann mit taktischer Disziplin und Mut im richtigen Moment ordentlich bekämpft werden. Problem war im Vorfeld nur, dass mit Pascal Buck der dafür eigentlich notwendige groß gewachsene Linkshänder im Rückraum fehlte. Für ihn musste Raphael Groß als Rechtshänder mit der taktisch ungünstigen Hand die Bälle um den groß gewachsenen Vorne-Verteidiger zirkeln. Da ihm dieses Kunststück vorzüglich gelang, war es mit den Anfangsvorteilen des Meisterschaftsmitfavoriten schnell vorbei. Beim 4:4 wurde ausgeglichen. Der VfL funktionierte herrlich, obwohl er von den Schiedsrichtern ständig ins „Zeitspiel“ gestellt wurde. Da Manuel Scholz in diesen Drucksituationen mit unglaublichen Wurfgeschick Abwehr und Torwart gleichermaßen düpierte, ging der Matchplan erst einmal vorzüglich auf. 6:11 als Zwischenergebnis dokumentierten das eindrucksvoll. Eine Zeitstrafe gegen Kapitän Axel Leix und ergebnisorientiertes Handeln anstatt Vollgas bereiteten Schwierigkeiten. Die kampfstarke Handballsport-Gemeinschaft kam bis auf 10:12 zurück. Ein VfL-Doppelschlag durch Stefan Knittl und Nico Jensen (28.04 Minute) erschien zu diesem Zeitpunkt leistungsgerecht. Wieder nahmen sich die jungen Günzburger zurück. Zu sehr wird der Gegner bekämpft, wenn es unbedingt notwendig ist. Zu wenig wird das eigene Spiel konsequent in guten wie in schlechten Zeiten bedingungslos durchgezogen. Es gehört einiges an Nachlässigkeit und taktischer Dummheit dazu, wenn man nach einer überragenden ersten Hälfte in den letzten beiden Minuten noch ein unnötiges 0:3 einfängt. so wurde bei einem zu knappen 13:14 gewechselt.

In der zweiten Hälfte dominierten die Abwehrreihen noch stärker, viele der wenigen Treffer waren aus Sicht beider Defensivspezialisten sogar noch unglücklich. Zäh wurde gerungen. In der 38. Minute stand es erstmals seit langem wieder unentschieden. Beim 16:15 führten die fränkischen Favoriten wieder. Weiter wurden die Angreifer laufaufwendig bekämpft, die Torhüter hielten immer wieder schwierige Bälle. Torwart Patrick Bieber allein drei Siebenmeter. Viermal stand es in der Folgezeit unentschieden, zuletzt beim 19:19. HaSpO Bayreuth schien die größeren Reserven zu haben. Einzelne schwäbische Felle schwammen schon im Main. Beim 23:20 und 25:22 schienen sie davon. Edelfan und Handballpapa Thomas Groß hörte das Trommeln auf, so leid taten ihm seine Günzburger Handballbuben. Doch wieder wurden die aller letzten Reserven mobilisiert. Durch zweit Tore von Raphael Groß; auf den eigenen Sohn ist eben Verlass und eines durch Trickwerfer Stefan Knittl stand es 90 Sekunden vor Schluss 25:24 auf dem online-Spielbericht. HaSpo nahm die Auszeit. Sie war wirkungslos, zu entschlossen war die VfL-Defensive. Den Schwaben gehörte der letzte Angriff. Thomas Groß trommelte wieder. Konnte ein Punkt mitgenommen werden? Kurz vor Schluss: Freiwurf. Drei Mann für Manuel Scholz, bereits vier dieser „Dinger“ hatte er versenkt. Diesmal fand er keine Lücke, spielte weiter zu Raphael Groß, der fand den schmalen Wurfkorridor, zog verdeckt im schwierigen Winkel ab. Wir wissen, dass der Torwart hielt. Schade, ein Punkt wäre nicht unverdient gewesen. Geballt war die Enttäuschung erst. Kurz danach wich sie dem Stolz erneut wirklich alles gegeben zu haben. In diesem Bewusstsein wurde es eine launige dreistündige Rückfahrt. Jammern tun andere. Wir freuen uns auf das nächste Heimspiel und auf das Rückspiel gegen die Bayreuther.