BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – TSV FRIEDBERG 29:24 (16:8)

DERBYSIEG GEGEN FRIEDBERG

In einem überraschend deutlichen Spiel gewinnt der VfL Günzburg gegen die Handballer des TSV Friedberg.

Nach einem denkbar knappen Sieg die Woche davor in München, ging es direkt mit einem kleinen sportlichen Höhepunkt auch in der altehrwürdigen Rebayhalle los. Als ersten Gast durften die Spieler um Rückraumshooter Pascal Buck die Nachbarn aus Friedberg zum einzigen Derby auf heimischen Boden diese Runde begrüßen. So groß die Freude der Günzburger zu Wochenanfang über den ersten Auftaktsieg seit gefühlt einer Ewigkeit auch war, sie wich schnell dem Respekt vor der anstehenden Aufgabe. Mit dem TSV Friedberg wurde eine Mannschaft erwartet, die trotz Trainerwechsel kurz vor Rundenbeginn nur so vor Kraft zu strotzen schien, hatten sie doch neben dem letztjährigen Torschützenkönig auch zwei Spieler in ihren Reihen, die in Günzburg die letzten Jahre unglaublich wichtige Stützen und Garanten für viele Tore waren. Jedem Spieler war klar, dass ein Sieg nur über maximalen Einsatz zu holen ist. Trainer Czakó legte in der Spielvorbereitung viel Wert darauf, dass keiner seiner Spieler diese grundlegende Voraussetzung vergisst, auch indem mal ein Training so lange überzogen wurde, bis von jedem voller Einsatz gezeigt wurde. Es scheint sich ausgezahlt zu haben.

Die knapp 600 Zuschauer sahen über weite Teile ein Spiel, in dem die Heimmannschaft mit absolutem Willen verhindern wollte, dass der Angriff der Gäste ins Rollen kommt und gleichzeitig die Startschwierigkeiten im Angriff überwunden hatten. Beim 9:3 war die Friedberger Trainerin das erste Mal gezwungen mit einer Auszeit den Lauf der Günzburger zu unterbrechen. Viel hatte Coach Czakó seinerseits nicht zu korrigieren. In der Abwehr wurde gekämpft und der Angriff lief so richtig rund. Insbesondere die rechte Angriffsseite konnte von der Friedberger Abwehr kaum gestoppt werden. Auch nach der kurzen Pause büßten Daniel Jäger und Co. nichts von ihrer Überlegenheit ein und konnten sich bis zum Halbzeitstand von 16:8 kontinuierlich absetzen. Das anschließende Halbzeitgespräch der Zuschauer war vor allem geprägt von dem dann doch überraschend deutlichen Vorsprung, den so eigentlich niemand erwartet haben konnte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte legten die Gastgeber los wie die freiwillige Feuerwehr Günzburg. Es sollte nichts an diesem Handballtag anbrennen dürfen. Insbesondere Frieder Bandlow schien sich das zu Herzen genommen haben, so erzielte er alleine drei seiner insgesamt neun Toren in den ersten vier Minuten der zweiten Hälfte. Bis auf elf Tore sollten sich die Weinroten noch absetzen können, toller Handball wurde gezeigt. Das letzte Mal wurde diese Differenz beim 26:15 in der 46. Minuten erreicht, was auch die Vorentscheidung war. Viel ging dann nicht mehr und das Spiel begann – für ein Derby ungewöhnlich – vor sich hinzuplätschern. Einiges wurde gewechselt und jeder Spieler bekam seine Einsatzzeiten. Dem TSV gelang noch ein bisschen Ergebniskosmetik und beide Mannschaften trennten sich in einem durchgehend fairem Spiel 29:24.

Viel Gutes wurde an diesem Tag von Günzburger Seite gezeigt, aber insbesondere die letzte Viertelstunde sollte auch als Warnung dienen, dass ohne eine vergleichbare Einstellung in dieser Liga nicht viel gewonnen werden kann. Schön aber, dass man das bei einem ungefährdeten Sieg erfahren konnte.
Nichtsdestotrotz zeigten die Handballer des VfL an diesem Tag eine überragende Leistung, auf die man bis Montag stolz sein kann. Dann fängt allerdings die Vorbereitung auf den nächsten Gegner schon an und Coach Czakó wird alles daransetzen, dass seine Jungs sich nicht auf dem gelungenen Saisonauftakt ausruhen werden. Zur Not auch mal mit längeren Trainingseinheiten.

Es spielten für den VfL: Bieber, Rösch, Mendle (alle Tor), Bandlow (9), Pfetsch (2), Guckler, Jahn M. (3), Jahn S. (1), Buck (5), Hermann J. (2), Jensen (1), Hermann N. (1) Jäger (5)