BAYERNLIGA-DAMEN: HSG Fichtelgebirge – VFL GÜNZBURG

Zu ihrem nächsten Auswärtsspiel am Samstag um 14.30 Uhr müssen sich die Günzburger Damen auf sehr weite Fahrt begeben, denn es geht zur HSG Fichtelgebirge. Fast 340 Straßenkilometer warten. Die Handballspielgemeinschaft besteht aus den fränkischen Traditionsvereinen TVO Marktredwitz und VfL Wunsiedel. Das Spiel selbst findet im Marktredwitz statt, einer großen Kreisstadt im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Tschechien ist da nur um die Ecke.

Bei den Ursprungsvereinen wundert es nicht, dass diese HSG eine Handballhochburg darstellt, schließlich spielen die Männer immerhin Landesliga. Fast alle Jugendmannschaften sind besetzt bis auf die weibliche A-Jugend und die männliche B-Jugend. Handball ist also im bayrisch-böhmischen Grenzgebiet in.

In der vergangenen Saison wurden die Schützlinge von Trainer Markus Depolt starke Fünfter. Beindruckend waren dabei ihre Heimstärke, ganze zwei Heimspiele wurden verloren und die robuste Deckung, da konnte man getrost von oberfränkischem Beton sprechen. Von den insgesamt 565 Treffern der letzten Runde, erzielten Sabirna Materne (102) und Franziska Scheidler (92) fast 200. Ihre Kreise gilt es also einzuschränken.

Zum diesjährigen Saisonstart scheint sich wenig an der spielerischen Grundstruktur geändert haben. Zwar konnten die HSG-Spielerinnen erneut in der Deckung überzeugen, im Angriff lief es bislang aber höchstens phasenweise. Ganze 32 Tore gelangen in den ersten beiden Auftaktspielen. Das ist natürlich viel zu wenig um Spiele zu gewinnen. Dort will der gegnerische Trainer in dieser Woche den Hebel ansetzen. Zu Hause gegen starke Erlangerinnen verlor der Samstagsgastgeber 15:24. Es war die erste Heimniederlage seit dem 27.10.2018. Eine bittere Pille für die Erfolgs-verwöhnte Heimgalerie. In Winkelhaid zeigte sich die Mannschaft deutlich verbessert und unterlag nur ganz knapp mit 22:17. Dabei fehlten aber Spielmacherin Julia Fischer, die Linksaußen Katharina Schlegel und Rückraumspielerin Eva Mancellari. Sie sollten gegen den VfL wieder am Start sein.

In Günzburg weiß man, dass da ein siegeshungriger Gegner wartet, der die Wende in der noch jungen Saison mit allen kämpferischen Mitteln erzwingen möchte. Peter und Jürgen Kees haben die Mannschaft auf einen Hexenkessel eingestellt. Nach dem überzeugenden Saisonstart mit 2:2-Punkten, in dem für einen Aufsteiger erstaunliches Stehvermögen und Stressresistenz demonstriert wurden, hoffen die Schwäbinnen natürlich auch im Fichtelgebirge auf eine Außenseiterchance. Schließlich macht so eine weite Rückfahrt vor allem dann riesen Freude, wenn man Punkte neu im Gepäck hat. Erfreulich auch, dass Alena Harder endlich mit an Bord ist. Die Leistungsträgerin dürfte besonders heiß auf ihr allererstes Damen-Bayernliga-Spiel sein.

Damit die Mannschaft komfortabel reisen kann, wird ein großer Fanbus eingesetzt. Abfahrt ist am Samstag um 08.30 Uhr vor der Günzburger Sporthalle. Anmeldungen bitte an Jürgen Kees ([email protected]). Die Mannschaft würde sich über mitreisende Fans sehr freuen. Unterstützung kann man in der Ferne immer gut gebrauchen, außerdem bietet es dem VfL-Fan an endlich einmal nach Marktredwitz zu kommen. Reisen bildet schließlich.