BAYERNLIGA-HERREN: VFL GÜNZBURG – HSC 2000 Coburg II

SPITZENSPIEL IN DER REBAYHALLE

Am kommenden Samstag um 19:30 empfangen die Handballer des VfL Günzburg als Tabellendritter den Tabellenzweiten aus Coburg.

Viel ist in dieser Bayernligasaison ungewöhnlich. Insbesondere ist die Liga eng und ausgeglichen, wie nie zuvor. Aktuell stehen die Weinroten mit 12 Punkten auf dem dritten Platz und der HSC 2000 Coburg II mit einem Punkt mehr auf einem mit Bayreuth geteilten ersten Platz.

Lange war der Unterbau der Coburger Ersten fester Bestandteil der dritten Bundesliga. Die ein oder andere Saison waren sie zwar in einen oftmals harten Abstiegskampf verwickelt, haben die Liga allerdings immer halten können. Unvergessen dabei wird die Saison 2016/2017 aus Günzburger Sicht bleiben, in welcher sich die Donaustädter dank des Klassenerhalts der Coburger am letzten Spieltag ebenfalls die Klasse halten konnten. In der letzten Runde war es dann soweit und die Gäste aus Franken konnten den Abstieg nicht mehr verhindern. Als so ziemlich einziges Team der Liga, hat der Gegner am Samstag an sich selbst den Anspruch, in der nächsten Spielzeit wieder in der dritten Liga aufzulaufen. Nur konsequent ist es dann auch, sich gegen Mittelfeldmannschaften in der Favoritenrolle zu sehen. Individuell ist Coburg mit die stärkste Mannschaft und auch im Verbund können sie ganz oben verortet werden Die meisten Spieler warten mit einer ordentlichen Portion Drittligaerfahrung auf und der Trainer der Gäste schaffte es, die guten Einzelspieler in eine Mannschaftsform zu gießen. Komplettiert wird das Konstrukt mit der besten Torhüterleistung der Liga bis jetzt.

Es kommt also ein ganz schön dicker Brocken an die Donau. Wenn in der Vergangenheit eine solche Spitzenmannschaft in der Rebayhalle auflief, waren die Rollen klar verteilt. Dort drüben spielte der Favorit mal mehr, mal weniger motiviert seinen Schuh runter und auf der Günzburger Seite wurde alles darangesetzt, Goliath ein bisschen zu ärgern. Manchmal klappte es, meist war das Unterfangen aber nicht von Erfolg gekrönt. Am Samstag sind die Vorzeichen zumindest ein klein wenig anders. Zwar sind die Coburger individuell auf fast allen Positionen mit besseren Spielern besetzt, allerdings hat das in dieser Saison noch keinen der Weinroten interessiert. Insbesondere gegen vermeintlich stärkere Gegner wuchsen die Spieler um Flügelflitzer und Publikumsliebling David Pfetsch regelmäßig über sich hinaus. Der Schlüssel zum Sieg lag rückblickend immer in einer herausragenden Abwehrleistung, die bislang jeden Gegner an den Rand der Verzweiflung trieb. Niederlagen setzte es lediglich dann, wenn der Angriff die gute Arbeit in der Verteidigung nicht umsetzen konnte.

Trainer Czakó hat dieses Problem schon früh in der Saison erkannt und erarbeitet seitdem konsequent Lösungsansätze im Mannschaftstraining, die bislang erfolgsversprechend zu sein scheinen. Zumindest nähert sich die Kurve der Angriffsleistung – inklusive weniger Ausschläge nach unten – langsam, aber sicher der der Abwehr an. In den letzten Spielen waren jene Ausschläge nach unten völlig unbedenklich, am Samstag können sie über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Nichtsdestotrotz haben es sich die Weinroten verdient, mit breiter Brust in die Begegnung gehen, immerhin haben sie schon bewiesen, dass die Trauben des Erfolgs für Gäste in der Rebayhalle weit oben hängen.
Gegen Coburg müssen sie allerdings direkt unter der Decke hängen. Dies geht nur, indem der Mannschaftsverbund nah an der Saisonbestleistung sowohl in Abwehr, als auch im Angriff spielen. Unabdinglich wird für den Erfolg auch das tolle Günzburger Publikum sein, das die Günzburger schon zu dem ein oder anderen Erfolg in engen Begegnungen gepeitscht hat. Gewonnen kann nur im Verbund werden.

Es ist also alles für ein tolles Handballfest angerichtet. Nun müssen die Spieler ihre Chance oben anzugreifen nur noch wahrnehmen.
WIR werden auf jeden Fall alles geben!