Die weinroten Drittligaspieler scheitern erneut am ersten Sieg in der dritten Liga. Während es in der letzten Woche noch eine gewisse Kopflosigkeit gewesen ist, gaben die Spieler um Pascal Buck jede Chance auf den Sieg aufgrund 16 teilweise viel zu leichten technischen Fehlern aus der Hand. Auch wenn die Höhe der Niederlage etwas anderes vermuten lässt – über weite Strecken konnten die VfL´er erneut wieder gut mithalten.
Das erste Tor der Begegnung sollte Daniel Jäger in der dritten Minute vorbehalten sein. Danach konnte sich keine Mannschaft wirklich absetzen, wobei der badische Gastgeber ab dem 1:1 immer vorlegen konnte und der VfL dann wieder ausglich. Schon in den ersten 10 Minuten zeichnete sich das Problem im Günzburger Spiel an diesem Tag ab. Zwar wurde erneut Günzburger Abwehrbeton hinten angerührt, allerdings wurde kein einziges Mal tatsächlich Kapital aus den Ballgewinnen geschlagen, vielmehr schenkten die Donaustädter reihenweise dem kräftigen Gegner ohne jede Not den Ball durch individuelle Fehler. Konsequent wie ein gestandener Drittligist – der wieder einen ordentlichen Mittelfeldplatz erreichen will – sein muss, zogen die Spieler um den besten Werfer an diesem Tag, Patrick Buschsieper beim Stand von 8:5 das erste Mal mit drei Toren davon. Nach dem 10:7 in der 20. Minute sollten die Günzburger ein wenig berappeln können und schafften es gegen Ende der ersten Halbzeit sich wieder auf Schlagdistanz zum Gegner hinzuarbeiten und gingen beim komplett offenen Spielstand von 14:12 für den Gastgeber in die Kabine.
Wer eine grundlegend veränderte Mannschaft in Hälfte zwei erhofft hatte, wurde allerdings insbesondere bei den individuellen Fehlern enttäuscht. Zwar wurde in der Abwehr noch mehr als davor gearbeitet und der mittlerweile eingewechselte Dennis Mendle schaffte es mit einigen sehenswerten Paraden die gegnerischen Werfer ordentlich zu ärgern, allerdings wurden auch in den zweiten dreißig Minuten viel zu viele Bälle verloren. Bis zum 21:18 durch Pascal Buck in der 43. Minute hatten die Legostädter allerdings noch alle Karten in der eigenen Hand. Als direkt im nächsten Angriff der Abwehrchef der TVG nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig zum duschen geschickt wurde, war kurzzeitig das so flüchtige Momentum auf der roten Seite. Wirklich ergriffen wurde diese letzte Chance jedoch nicht. Auch dieses letzte Momentum auf eigener Seite verscheuchten die VfL´er mit ein paar schmerzhaften technischen Fehlern. Spätestens beim 24:21 in der 50. Minute war klar, dass Trainer Gábor Czakó für einen eventuellen Sieg mehr Risiko eingehen musste. Er entschied sich für den sogenannten 7. Feldspieler. Der Torhüter wird hierfür während des eigenen Ballbesitzes ausgewechselt und dafür bekommt die Angriffsreihe einen zusätzlichen Spieler. Was grundsätzlich als taktischer Vorteil gedacht war, entpuppte sich an diesem Tag als Todesstoß für die Günzburger. In den verbliebenen 10 Minuten schaffte der VfL es nur einmal zum Torerfolg, wohingegen die siegreichen Großsachsener noch sechs mal ins leere Gehäuse der Günzburger einnetzen konnten. Am Ende leuchtete somit der ein wenig zu hohe Spielstand von 31:22 auf die niedergeschlagene Günzburger Recken nieder.
Co-Trainer Sandro Jooß war trotz der deutlichen Niederlage wieder überzeugt von der eigenen Mannschaft: „Klar, wirklich gut für uns sieht das Ergebnis heute nicht aus. Allerdings bin ich wieder sehr mit der Einstellung meiner Spieler zufrieden und auch heute wäre wieder mehr drin gewesen. Wir haben es uns nur mit den vielen technischen Fehlern selber ein wenig kaputt gemacht.“
Nun gilt es für jeden Spieler des Drittligateams den Blick umgehend nach vorne zu richten und sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Schon am nächsten Samstag haben die Aufsteiger daheim wieder die Chance die ersten zwei Punkte in der noch jungen Saison einzufahren. Es war bei den letzten drei Spielen schon durchaus möglich gewesen. Es darf jetzt nur nicht nachgelassen werden, immerhin besteht der Heimnimbus schon einige Zeit.
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