Am kommenden Samstag um 20:00 Uhr will das Drittligateam des VfL Günzburg vor heimischer Kulisse gegen die „Jung-Gallier“ ihren ersten Heimsieg und den ersten Sieg in der noch jungen Drittligasaison einfahren.
Nachdem die Weinroten einen Saisonstart mit vielen positiven Aspekten, aber mit dafür zu wenig Punkten hingelegt haben, steht am Wochenende die nächste Möglichkeit für die Spieler um Neuzugang Matevž Kunst für die ersten beiden Punkte an. Bei allen drei bisherigen Begegnungen hat das große Ganze bislang gepasst. Hinten konnte durchgehend eine stabile Abwehr hingestellt werden und der Angriff überzeugte insbesondere durch eine gute Chancenverwertung. Trotzdem stehen die Donaustädter mit 1:5 Punkten schon früh in der Saison relativ weit unten in der Tabelle. Jedes Spiel für sich hatte dafür ein oder zwei ausschlaggebende Faktoren. Mal war es die fehlende Abgezocktheit oder wie im letzten Spiel schlicht zu viele individuelle Fehler gerade in der Vorwärtsbewegung. Das Trainergespann Czakó/Jooß jedenfalls sieht beim Team nach den ersten drei Begegnungen jedenfalls schon ein solides Fundament, auf dem allerdings der Klassenerhalt noch errichtet werden muss. Neben einer gewissen Abgebrühtheit sehen die beiden Coaches insbesondere im Umschaltspiel nach vorne die größten Verbesserungsmöglichkeiten. Da es relativ schwer ist, den Faktor Drittligaerfahrung vorzeitig durch intensives Training zu erreichen, konzentrierten sich die Legostädter bei der Vorbereitung auf das kommende Spiel in dieser Woche vor allem auf eine effektivere erste Welle und eine weniger anfällige zweite Welle nach Ballgewinnen. Ansonsten müssen die beiden Coaches es schaffen, dass trotz der ersten drei sieglosen Spiele alle im Team sich an den Grund für das bisherige positive Auftreten in der höheren Liga erinnern. Dieses Auftreten besteht hauptsächlich aus einer unglaublich guten Einstellung auf und nebem dem Feld, durch die jeder – insbesondere auch die frischen Spieler von der Bank – den individuell teilweise deutlich besseren Gegnern ordentlich Paroli bieten konnte und so zweimal bis kurz vor dem Ende der Spielzeit um den Sieg kämpfen konnten.
Das Nachwuchsteam der HBW Balingen/Weilstetten hat zwar einen Punkt mehr auf der Habenseite, erlebte ansonsten aber auch einen ähnlichen Start wie die Günzburger. Mit zwei Unentschieden und einer Niederlage (29:30 gegen den TV Plochingen) kann auch das Team von Trainer André Doster mit gemischten Gefühlen auf den Start in die Runde blicken. Das Nachwuchsteam des Erstligisten aus Balingen/Weilstetten konnte bislang ebenfalls durch eine tolle Moral von sich überzeugen. Gerade die jungen Spieler dürfen jede Minute Spielzeit als Präsentationsmöglichkeit für die erste Mannschaft nutzen und kämpfen deswegen um jedes Tor mit jugendlicher Ungezügeltheit. Die Chancen zum ersten Sieg waren jedenfalls in allen bisherigen Begegnungen der „Jung-Gallier“ vorhanden. Dass es am Ende nicht zum ersten Sieg gereicht hat lag – ähnlich wie bei den VfL´ern an zu vielen Kleinigkeiten, die nicht gepasst haben. Gegen den Aufsteiger aus Günzburg wollen die Gäste endlich mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise antreten. Schaffen wollen sie es, indem sie die bisherige Entwicklung bestätigen.
Somit stehen sich am Wochenende zwei Teams gegenüber, die bisher sauberen Drittligahandball abgeliefert haben und sich bei der kämpferischen Einstellung nichts vorzuwerfen haben, aber hieraus punktetechnisch noch kein Kapital schlagen konnten. Die Marschrichtung für die Weinroten ist damit klar vorgegeben: Das geschaffene Fundament bestehend aus einer tollen Abwehr und einer effektiven Angriffsleistung muss am Wochenende durch ein besseres Umschaltspiel und weniger technischen Fehlern komplementiert werden. Vor allem aber darf kein Spieler auch nur einen Millimeter von der bisherigen Einstellung abrücken, dann rückt der erste Drittligasieg in greifbare Nähe.