In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel verpassen die Drittligaspieler des VfL Günzburg erneut die Möglichkeit für den ersten Saisonsieg und verlieren mit 24:27. Damit rutschen die Weinroten weiter in der Tabelle ab und stehen mittlerweile auf einem der ungeliebten Abstiegsränge.
Das erste Mal in der noch jungen Saison 2020/2021 erwischten die Weinroten den schlechteren Start in die Partie. Gegen ein junges und hochtalentiertes Team aus Balingen gelang es den VfL´ern zu Beginn nicht, effektiv genug in der Verteidigung dagegen zu halten und auch im Angriff fehlte es an der nötigen Durchschlagskraft. So ging es über das 0:2 (3. Minute) zum 3:5 (10. Minute) und zum ersten vier Tore Rückstand beim 6:10 in der 21. Spielminute. Auch die Time-Out von Trainer Gábor Czakó, in der insbesondere die Abwehr neu justiert wurde, brachte nicht die notwendige Wende. Durch drei aufeinander folgende Tore durch den besten Günzburger Werfer Matevž Kunst und einer guten Leistung durch Torhüter Dennis Mendle gelang es schließlich, die anfängliche Unsicherheit zu überwinden und die Donaustädter beim Stand von 9:10 (26.) in Schlagweite zu bringen. Mittlerweile hat sich auch die Angriffsleistung stabilisiert und die 320 Zuschauer sahen wie die Günzburger nun das Zepter des Handelns in die Hand nahmen und die 20-minütige Überlegenheit der Gäste gekonnt mit einem tollen Schlusssprint egalisierte. Mit nur einem Tor Rückstand wurden beim Stand von 12:13 dann auch die Seiten gewechselt.
Anders, als zu Beginn der Partie starteten die Weinroten in die zweite Hälfte mit genug Selbstbewusstsein, einem effektiven Angriff und einer soliden Abwehrleistung. Aber auch die „Jung-Gallier“ haben sich für die letzten 30 Minuten einiges vorgenommen und erwischten ebenfalls einen guten Start in die zweite Halbzeit. So entwickelte sich von Minute 30-40 ein offener Schlagabtausch auf gutem Drittliganiveau, der die coronabedingt auf Abstand gehaltenen Zuschauer begeistern sollte. Bis zum 19:20 durch Renato Pauli in der 47. Minute sollte sich daran auch nichts ändern. In der darauffolgenden Crunchtime, also der Spielentscheidenden Phase gaben beide Seiten dem gegenüber genug Chancen sich abzusetzen. Auf der Günzburger Seite waren das zwei gescheiterte Würfe aufs leere Tor und auf der Gästeseite eine doppelte Unterzahl, wobei eine Zeitstrafe „geschenkt“ wurde, da ein Spieler zu viel auf dem Feld stand. Diese doppelte Überzahl war auch die beste Chance für die Legostädter, das Spiel für sich zu entscheiden. Geklappt hat es gleichwohl nicht. Hinten wurden zu einfache Fehler gemacht und vorne fehlte es an der Durchsetzungsfähigkeit des eigenen Angriffs und einer guten Chancenverwertung. Das letzte Mal sollten die VfL´er beim 24:25 (57.) in Schlagdistanz sein. Danach zogen die Gäste bis zum 24:27 davon und erneut konnten sich die Spieler um Pascal Buck nicht für ihre Arbeit belohnen.
Diese Niederlage war das mittlerweile vierte Spiel ohne Sieg und die erste Niederlage in der Rebayhalle sein über 18 Monate für die Günzburger. Die Gründe hierfür ähneln sich mittlerweile. Kämpferisch passte wieder alles, über weite Strecken konnte toller Handball gezeigt werden und in der entscheidenden Phase am Ende gibt es immer ein, zwei Faktoren, der das Spiel letztendlich für den Gegner entscheiden sollte. Noch kann es guten Gewissens auf die Rolle der Günzburger als Aufsteiger und dem damit einhergehenden Mangel an Erfahrung geschoben werden. Trotzdem stehen die Weinroten mit 1:7 Punkten nun unten in der Tabelle. Vor Saisonbeginn mussten die Beteiligten zwar mit einem solchen Start rechnen – die Gegner, gegen die die VfL´er punkten müssen kommen erst noch – rückblickend muss allerdings gesagt werden, dass eine deutlich bessere Punkteausbeute drin gewesen wäre und der VfL mit besseren Schlussphasen ohne jegliche Hybris im tabellarischen Mittelfeld mitmischen hätte können.