Am Sonntag um 16.30 Uhr treten die Günzburger Bayernliga-Handballerinnen zu ihrem ersten Auswärtsspiel in der Freisinger Luitpoldhalle gegen die HSG Freising-Neufahrn an. Obwohl die Gebrüder Kees den Weg in die etwa 30 Kilometer nördlich von München gelegene Universitätsstadt genau kennen, wird es eine Fahrt ins sportlich Ungewisse. Daran ist mal wieder das Gott-verdammte Virus schuld, das den Handball auf BHV-Ebene vorübergehend still legte. Wenn man in den Erinnerungen gräbt, dann fällt dem schwäbischen Handball-Experten gerne ein, dass es etwa vor einem Jahr, nämlich am 03.10.21 noch einen 27:23-Sieg in heimischer Halle gegen eben diesen Gegner zu feiern gab. Es war eines von zwei Spielen in einer ganzen Saison!

Noch ein Jahr davor, im unvergessenen ersten Günzburger Bayernligajahr wurden die Oberbayerinnen nach der Quotientenregel Dreizehnter, der VfL Vierter.

Was seit dem 03.10.21 in Freising und Neufahrn geschah, wissen wir nicht. Sicher ist allerdings: Am vergangenen Wochenende gelang der Handball-Spielgemeinschaft ein 23:23-Remis beim ASV Dachau. Nach ausgeglichenem Beginn führten die Gastgeberinnen zur Halbzeit mit 14:11. Beim 17:12 sah alles nach einem Heimsieg aus. Doch die Freisingerinnen bliesen zur Aufholjagd und erzielten quasi mit dem Schlusspfiff den Ausgleichstreffer. Nach so einem Spielverlauf verlässt man die Halle als gefühlte Siegerin. Auffälligste Spielerin war Christina Schredl mit dreizehn Treffern – acht davon waren Siebenmeter. Aber auch die müssen bei permanentem Rückstand erst einmal getroffen werden, sonst enteilt der Gegner. Nerven- und Konditionsstärke, aber auch Wettkampfhärte waren beim Auftaktmatch Markenzeichen der HSG.

In Günzburg wurde die verlorene Auftaktpartie abgehakt. Die hohe Niederlage war primär einem überragenden Gegner geschuldet, das muss man auch einmal anerkennen. Außerdem gab es positive Ansätze: Insbesondere die Abwehr stand trotz hohem Druck der Spielerinnen von EBE Forst United das erste Spieldrittel ausgezeichnet. Eine zupackende Defensive über 60 Minuten soll diesmal die Basis für ein erfolgreiches Spiel sein. Auswärts ist frau zu Saisonbeginn, erst recht nach einer Auftaktniederlage, immer Außenseiter. Diese Rolle liegt dem VfL jedoch, mit viel Kampfkraft wollen die Spielerinnen um Tanja Stoll diesmal am Gegner dranbleiben um ganz am Ende vielleicht doch Zählbares mit nach Schwaben nehmen. Es wäre Balsam für die weinrote Handballseele.