Am kommenden Samstag um 20:00 Uhr steigt das große Schwabenderby gegen den Aufsteiger aus Ulm, die TSG Söflingen, in der Günzburger Rebayhalle. Für die Spieler des Vfl´s geht es bei dem erwartbar emotionalen und engen Spiel um die ersten Punkte der Saison, während die Ulmer mit einem Sieg sich schon ein wenig in das Mittelfeld absetzen könnten. Besonders Gábor Czakó fiebert dem Spiel entgegen, hat er immerhin zunächst viele Jahre für die Gäste aktiv in der dritten Liga spielen dürfen um anschließend bis zu seinem Wechsel nach Günzburg insgesamt 7 Jahre in der Kuhberghalle zu coachen. Die Spieler um Torwart Patrick Rösch freuen sich, endlich wieder ein richtig heißes Derby auf heimischen Boden austragen zu können, bei dem immerhin ein erstes Mal um die handballarische Vorherrschaft in der Region heiß gekämpft werden wird.

Auch für Michael Jahn, der immerhin zwei Jahre für die TSG auflief gibt es zumindest mit ein paar Spielern ein freudiges Wiedersehen. Viele alte Bekannte dürfte er allerdings nicht treffen. Bis auf die Vereinslegende Philipp Eberhardt und beidhänder Kevin Kraft hat sich das Team von Trainer Tobias Klisch in den letzten fünf Jahren komplett verändert. Ehemalige Leistungsträger beendeten ihre Karriere, der Vater der ersten Söflinger Erfolge, Ulrich Gebhard, überließ Markus Brodbeck das Steuerrad des Aushängeschilds der TSG und eine Reihe teils großer regionaler Namen wurden neuverpflichtet. Besonders stolz dürften die Gäste auf den Transfer des ehemaligen Spieler der MTG Wangen, Aaron Mayer sein. Der wurf- und sprunggewaltige Rückraummitte ist das neue Aushängeschild des Gegners des VfL und konnte sich schon in den ersten Spielen der neuen Saison eindrucksvoll als Torgarant und Spielmacher beweisen. In Kombination mit Dennis Hartmann, der auf der rechten Rückraumposition auf Torejagd gehen wird, haben die Söflinger einen absolut drittligatauglichen und durchschlagkräftigen Rückraum zu bieten, gegen den die Günzburger Abwehrreihen ihr ganzes Können auf die Platte bringen müssen, um dagegenhalten zu können. Nach einer ersten sehr deutlichen Niederlage gegen die HSG Konstanz, konnte das Ulmer Team gegen den Nachbarn aus Blaustein direkt Punkten, gestalteten auch das Spiel gegen den TV Willstätt auf hohem Niveau lange spannend und stehen mit 2:4 Punkten im unteren Mittelfeld der noch jungen Tabelle.

Ohne Blick auf die Tabelle dürften auch die Günzburger zufrieden mit dem Start in die Saison sein. Nachdem die ersten drei Begegnungen gegen Mannschaften, die alle im oberen Leistungsbereich anzusiedeln sind, alle lange eng gestaltet wurden und die Zugehörigkeit in die immer noch neue Liga bestätigt wurde, sind die Verantwortlichen auf Günzburger Seite eigentlich nur noch damit beschäftigt, zu einfache Fehler in Abwehr und Angriff abzustellen. Mit einer Punkteausbeute von 0:6 kann jedoch niemand zufrieden sein. Spätestens nach dem Spiel gegen das junge Balinger Team, bei dem die Weinroten nicht nur über eine große Zeit mithalten konnte sondern vor allem den Sieg selber in der Hand hatten, wollen die Spieler von Sandro Jooß endlich am kommenden Samstag etwas zählbares am Ende in der Hand halten. Viel verändert werden muss dazu nicht. Teils zu leichte Fehler in Abwehr und Angriff müssen dafür allerdings am Samstag endlich der Vergangenheit angehören. Das Spielsystem als auch die Spieler selbst haben Drittligatauglichkeit bewiesen. Sandro Jooß hat in den Trainingseinheiten unter der Woche besonderes Augenmerk auf die mentale Seite der jungen Mannschaft gelegt. Zum einen darf auf keinen Fall mit sich selbst gehadert werden. Alle bisher gezeigten Leistungen zeigen dafür viel zu klar nur die richtige Richtung. Jedweder Verlust von auch nur einem Prozent der bislang immer überragenden Einstellung der wackeren Kämpfer dürfte in dieser Liga direkt mit einer unangenehmen Niederlage bestraft werden. Zum anderen legte Jooß aber vor allem Wert auf eine stärkere mentale Cleverness im Spiel selber. Fehler werden in dieser Sportart immer und jedem passieren. Entscheiden ist jedoch nur, wie schnell diese mit einer erfolgreichen Aktion abgehackt werden können. Hier sieht der Günzburger Co-Trainer bei den Seinen noch Potential nach oben. Er ist aber zugleich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sein Team die ersten Punkte an die Donau holt.

Auch Trainer Czakó ist von der Qualität der eigenen Mannschaft überzeugt: „Wir haben jetzt drei tolle Spiele abgeliefert, bei denen am Ende aber nichts zählbares rauskam. Mir tat das vor allem für meine Spieler leid, die in jedem Spiel gekämpft haben, sich aber nicht selber belohnen konnten. Ich freue deshalb auf meine alte Mannschaft am Wochenende und bin mir sicher, dass wir in einem emotionalen Siel wieder alles geben werden und ein enges Spiel am Ende knapp für uns entscheiden.“

Nach den tollen Friedberg-Derbys in der Bayernligazeit hofft Michael Jahn nun auf eine erste wirklich heiße Partie auf heimischen Boden. „Am Samstag haben wir endlich wieder ein heißes Derby, bei dem wir auf dem Feld um jeden Meter Hallenboden kämpfen werden. Uns zeichnet unsere besondere Verbundenheit mit und Unterstützung durch unsere tollen Fans aus. Ich freue mich, endlich wieder eine Stimmung wie vor Corona in unsere Rebayhalle erleben zu dürfen. Dafür leben wir alle unseren Sport.“

Karten können am Samstag im Vorverkauf von 10-13 Uhr an der Rebayhalle, online oder vor dem Spiel an der Abendkasse erworben werden.