In einem tollen und stimmungsvollen Handballabend teilen sich die TSG Söflingen und der VfL Günzburg nach einem Endergebnis von 24:24 die Punkte. Die erste Halbzeit gehörte zwar den Gäs-ten aus Ulm, aber in der zweiten Hälfte war der VfL die bessere Mannschaft und hat am Ende einen Punkt aus der Hand gegeben. Erneut haben sich die Spieler von Trainer Czakó selbst nicht belohnt und müssen weiterhin auf den ersten Sieg warten.

In den ersten Minuten des Spiels dominierten vor allem die schnellen Angriffsreihen. Beide Teams zeigten eindrucksvoll ihre schnellen Spielansätze. Wirklich viele Tore fielen allerdings nicht. Nach 5 Minuten stand es nur 1:1. Insbesondere der Söflingen Torhüter glänzte in der Anfangsphase mit vielen tolle Paraden. Erst als die Weinroten begannen, im unteren Bereich zu werfen, konnten sie sich die erste Führung beim Stand von 4:3 erspielen. Danach ging es bis zur 15. Minute munter wei-ter. Tolle Angriffsleistungen und ein insgesamt sehr sehenswerter Auftakt, bei dem die Günzburger immer ein Tor vorlegen konnten und die Söflingen ausglichen. Die zahlreichen Zuschauer jedenfalls konnten sich über ein ereignisreiches Spiel freuen. Das letzte Mal Unentschieden stand es beim 8:8, danach verloren die Günzburger ein wenig den roten Faden durch ein paar Zeitstrafen zu ihren Lasten. Bis zu. 8:11 in der 20. Minute sollten sich die Gäste absetzen können. Vor allem der Rück-raumwerfer Leon Weiß machte in diesem Abschnitt den Weinroten das Leben schwer. Danach be-gann das Spiel auf beiden Seiten ein wenig zu haken und die Abwehrreihen begannen besseren Zugriff zu finden. Manuel Riemschneider setzte in dieser Phase mit einigen tollen Aktionen den hochgewachsenen Söflinger Innenblock unter Druck und konnte drei progressive Strafen herausho-len. Viel ändern sollte sich bis zum Halbzeitpfiff trotzdem nichts mehr. Der beste Söflinger Spieler an diesem Tag Aaron Mayer und der Halblinke Leon Weiß schossen für die Gäste einige tolle Tore und die Günzburger erspielten sich vor allem durch Schnelligkeit Möglichkeiten, die anders als zu Beginn dann auch verwertet wurden. Beim gerechten Stand von 12:15 gingen beide Teams in die Kabine. Bis auf eine kurze Günzburger Phase in Unterzahl, bei dem die TSG drei Tore in Front ge-hen konnte, war die erste Halbzeit komplett ausgeglichen.

Die Günzburger kamen unverändert aus der Kabine und hatten sich offenbar zum Ziel gesetzt, wei-ter den Innenblock zu bearbeiten und in der Abwehr deutlich mehr Zugriff zu bekommen. Das sollte dann auch von Erfolg gekrönt sein. In der 35. Minute schafften die Weinroten den Ausgleich beim 15:15. Gerade Jakob Hermann in der Abwehr schaffte es immer wieder, die Gäste zu einigen Feh-lern zu zwingen. Das Spiel der TSG war dadurch gestört und auf der Gegenseite schafften Manuel Riemschneider und Andre Alves das Günzburger Spiel mit Power und Schnelligkeit anzuschieben. Die Führung wurde unter lautstarken Jubel der eigenen Fans in der 36. Minute erspielt (17:16) und direkt durch eine Granate durch Andre zur zwei Tore Führung in der 40. Minute ausgebaut. Die an-schließende Time-Out des Trainers Tobias Klisch brachte zunächst nicht die erhoffte Wende. Die VfL´er hielten den zwei Tore Abstand konsequent aufrecht. Sergi Sanchez erhielt nach einem Kon-takt mit dem Werfer der TSG Leon Weiß nach 3-mal zwei Minuten die rote Karte. Einen Abbruch tat auch das dem Spiel nicht. Weiter zwei Tore vor für den VfL und Söflingen schaffte wieder den An-schluss. Die 700 Fans waren nun alle Feuer und Flamme und es herrschte endlich wieder eine At-mosphäre, die an die Zeit vor Corona erinnert. Spätestens beim 24:23 in der 55. Minute. war das Spiel endgültig in die entscheidende Phase eingetreten. Die eigenen Abwehrreihen verteidigten gut, jedoch wurden im Angriff zu viele Möglichkeiten zur Vorentscheidung zugunsten des VfL liegen ge-lassen. 24:23 stand es auch eine Minute vor Spielende. Beide Teams waren mit einem Spieler we-niger auf dem Feld und Andre Alves hat nach einem toll herausgefangenen Ball und Gegenstoß die Entscheidung in der Hand. Gut weggesprungen, gut geschaut und trotzdem verworfen, weil der gegnerische Torhüter eine echte Glanzparade zeigte. Noch war der VfL trotzdem vorne. 10 Sekun-den zu spielen und dem besten Werfer Aaron Mayer wurde von dem Ulmer Team enorm viel Platz verschafft. Eigentlich war klar, dass da jetzt die Aktion kommt. Trotzdem war der Günzburger Ver-teidiger relativ allein und konnte den Torwurf nur durch ein Foul verhindern. Das Schiedsrichterge-spann pfiff 7 – Meter und Patrick Rösch stand nach abgelaufener Spielzeit dem Schützen gegen-über. Pfiff, Wurf, Tor und tanzende Söflinger in der Rebayhalle. Auf Günzburger Seite jedoch hän-gende Köpfe und eine Riesenenttäuschung. An diesem Tag muss der VfL dieses Spiel eigentlich gewinnen – sie hatten mehrmals im Lauf der zweiten Halbzeit alle Chancen dazu in der eigenen Hand.

Nun gilt es, schnellstmöglich die Köpfe wieder nach oben zu nehmen und sich auf das schwere Auswärtsspiel in Oppenweiler vorzubereiten.