Mit 24:34 (10:17) entführten die Günzburgerinnen beide Punkte aus Freising. Es war die richtige Antwort der Erfolgsverwöhnten. Die Gebrüder Kees hatten bei aller Selbstkritik nach der hohen Heimniederlage gegen EBE Forst United ruhig reagiert und vieles mit der Ausnahmeleistung der vormaligen Siegerinnen begründet. So ging das Selbstvertrauen nicht verloren, in Freising musste allerdings geliefert werden. Das 24:34 war ein “Come back stronger”.

Das Spiel begann nervös. Den ersten Treffer erzielte immerhin Neuzugang Talena Menke zum 0:1. Sicherheit gab das noch nicht. Im Gegenteil: Die mitgereisten Fans hatten anfangs den Eindruck, dass die Spielerinnen jede Spielsituation doppelt und dreifach gut lösen wollten, einfache Fehler auf der Suche nach Perfektionismus waren die Folge. Und so verwundert es rückblickend nicht, dass die Oberbayerinnen bis zum 5:4 durch Christina Schredl leichte Heimvorteile hatten. Bewegung beruhigt und bald kehrte Sicherheit ins Spiel der Schwäbinnen, außerdem hatten sie einen Trumpf im Ärmel. Lena Götz konnte nach langer Verletzungspause wieder eingesetzt werden. Die nächsten fünf Treffer erzielten Günzburgerinnen. Einmal Lena Götz, zweimal Tanja Stoll und einmal Alena Harder bedeuteten einen 5:9-Vorsprung und dokumentieren eine starke Rückraumleistung. Wichtig für den weiteren Verlauf, denn dort in der Fernwurfzone werden die meisten Entscheidungen getroffen. Nach der Sicherheit kam die Leichtigkeit: Zuerst das 6:12 und ganz kurz vor der Halbzeitpause traf die kampfstarke Martina Jahn zum 10:17. Die Welt der Günzburger Handballmamas war wieder in Ordnung. Jürgen und Peter Kees deuteten in der Halbzeitpause ein paar Verbesserungsmöglichkeiten an und warnten vor zu früher Zufriedenheit.

Dieser kleine Warnhinweis genügte. Auch in der zweiten Halbzeit dominierte der VfL. Einfach wurde es ihm allerdings nicht gemacht. Fast ein wenig wild wurde es, denn die Spielgemeinschaft aus Freising und Neufahrn, nahm zwei Günzburgerinnen in Frau-Deckung. Die Gebrüder Kees reagierten mit der siebten Feldspielerin. Gewohnte Bilder und viel geübte Spielabläufe gingen dadurch beidseits verloren, der taktische Stress war erhöht. Bei all der Unruhe bewahrten Alena Harder und Co allerdings kühlen Kopf und nützten ihr gute individuelle Ausbildung zu weiteren Torerfolgen. Das 13:21 durch Daniela Stoll bewies weitere Gäste-Dominanz. Ein wesentlichen Beitrag zur ungefährdeten Führung leistete Nina Porkert, die bei hundertprozentiger Trefferquote von Rechtsaußen und beim Gegenstoß 12 coole Treffer erzielte. Erfreulich dass Hanna Fischer ihr erstes Rückraumtor gelang, nachdem sie vor Wochenfrist noch verletzt zuschauen musste. Näher als auf ein 17:23 kamen die Oberbayerinnen nicht mehr heran. Im Gegenteil die Antwort folgte laut, wurfgewaltig und somit deutlich: Ein Viererpack zum 17:27 beseitigte jeden Zweifel, wer am Ende den Platz als Siegerinnen verlassen wird. Das 24:34 war ein gerechtes Ergebnis.

Der Günzburger Damenhandball bleibt auf einem guten Weg. Das kommende spielfreie Wochenende wollen die Kees-Brüder nutzen um im Training weiteres Fein-Tuning zu betreiben. Danach kann es gerne so weiter gehen.