Am kommenden Samstag um 20:00 Uhr haben die Drittligahandballer des VfL Günzburg gegen den TSV Neuhausen/Fildern die nächste Möglichkeit in der heimischen Rebayhalle für die ersten beiden Punkte. Das Trainerteam möchte die bislang positive Entwicklung der Mannschaft auch am kommenden Samstag fortsetzen.

Der TSV ist in diesem Jahr mit der TSG Söflingen einer der skurrilsten Aufsteiger, die es je gegeben haben dürfte. Nach vielen Jahren der Zugehörigkeit in der dritten Liga und einem sportlich absolut gerechtfertigten Anspruch auf die Meisterschaft in der Oberliga in Baden-Württemberg, machte den Neuhausenern, wie so vielen anderen auch, Corona einen Strich durch die Rechnung durch die sehr schnell abgebrochene Saison. Nachdem Anfang 2021 absehbar war, dass eine Runde nicht mehr wirklich realistischerweise zu Ende gespielt werden kann, mussten die Verantwortlichen aller Ligen Lösungen für Auf- und Abstieg finden. In Bayern wurde beispielsweise der Aufstiegsplatz in Liga drei unter allen Mannschaften ausgespielt, die Interesse bekundet hatten. In Baden-Württemberg, die zwei Aufstiegsplätze zu verteilen hatten, wurde komplett auf eine sportliche Lösung verzichtet – die Aufstiegsplätze wurden am grünen Tisch vergeben und der erste Aufstiegsplatz wurde in großer Einigkeit an die in den Augen aller Teams der BWOL sportlich beste Mannschaft – den TSV – vergeben. Der Start in die neue Saison in der dritten Liga sollte diese Entscheidung dann auch so bestätigen. Die „Maddogs“ aus Neuhausen stehen aktuell mit 3:7 Punkten auf dem 8. Platz in der Tabelle der dritten Liga und damit immer noch im Kampf um den direkten Klassenerhalt mitten im Rennen mit nur einem Punkt Abstand zum so wichtigen sechsten Platz. Ähnlich wie beim VfL war der Start der Gäste vom Wochenende bis auf das Spiel gegen den HC Oppenweiler Backnang, welches mit 10 Toren Unterschied verloren wurde, grundsätzlich ein erfolgreicher. Gegen Blaustein und Plochingen konnte das Team von Trainer Markus Locher punkten, gegen Willstätt wurde nach einem sehr guten Handballspiel am Ende knapp verloren und sogar Ligaprimus Konstanz konnte überraschenderweise sehr lange geärgert werden. Einer der Gründe für ihre starken Auftritte ist die überragende linke Angriffsseite mit Linksaußen Julian Reinhardt, Rückraumwerfer Hannes Grundler und Spielmacher Timo Durst, die das Spiel der Gäste mit tollen Entscheidungen und Würfen prägen.

Entscheidend für die Weinroten dürfte am kommenden Samstag deswegen die Abwehrleistung gegen die schlagkräftige linke Seite werden. Für das Trainerteam liegt herauf auch der Fokus in der vergangenen Trainingswoche, nachdem das bisherige Aushängeschild des VfL – die bewegliche und aggressive 5:1 Abwehr – gegen den ein oder anderen Gegner Schwächen gezeigt hat. Neben einer besseren taktischen Disziplin ist für Co-Trainer Sandro Jooß insbesondere der Wille, den einen Schritt mehr als der Gegner zu machen ausschlaggebend für eine effektive Abwehrleistung und eine realistische Chance auf die ersten beiden Punkte. Im Angriff muss das Ziel bleiben, die überwiegend guten Leistungen erneut auf die Platte zu bringen. Die Spieler um Nicolai Jensen freuen sich auch auf das dritte Heimspiel vor Zuschauern nach der langen Zwangspause. Für den Günzburger Spielmacher ist es auch nach den vielen Jahren im weinroten Dress etwas besonderes, vor den vielen heimischen Fans zu spielen. Am kommenden Samstag wird es auch endlich wieder ein „normaler“ Spieltag mit dem Damenspiel davor, einer guten Stimmung und hoffentlich wie so oft in den vergangenen Jahren mit am Ende zwei Punkte für den VfL Günzburg.