Am Samstag um 20.00 Uhr treten die VfL-Handballer beim TV Willstätt an. Selbst Armin Spengler kann sich nicht erinnern, ob es ein solches Duell schon einmal gab. Lagen doch die Hochzeiten in unterschiedlichen Zeitabschnitten der Handballgeschichte. Als der VfL noch Bundesligist war, spielten aus dem Ortenau-Kreis Schutterwald und vor allem Hofweier die erste und zweite Geige im hoch geachteten südbadischen Handball. Die ganz große Willstätter Zeit begann später, genau im Jahr 1999 als das Team in die 1. Liga aufstieg. Nachdem der ewige Konkurrent TuS Schutterwald abstieg, bündelten die damaligen Macher die Kräfte zur SG Willstätt-Schutterwald. 2003 folgte dann der Abstieg.

Heute spielen die Schützlinge von Trainer Ole Andersen unter „TV Willstätt“ gemeinsam mit den Günzburger Schwaben in der leistungsstarken Gruppe G der 3. Liga. Der VfL ist aktuell Zehnter mit 3:13 Punkten, die ambitionierten Gastgeber stehen mit 8:8-Punkten auf dem siebten Rang. Damit ist die Favoritenrolle klar verteilt. Während die Mannschaft um Trainer Gabor Czako ihre drei Punkte zu Hause hart erkämpfte, blickt der TV auf eine ausgezeichnete 8:2-Punkte-Auswärtsbilanz. In der heimischen Hanauerlandhalle gelang hingegen bislang kein einziger Punktgewinn. Gegen die Großen aus Balingen, Oppenweiler und Konstanz wollte trotz aller Mühen kein einziger Heimpunkt gelingen. Das weckt bei den Fans Begehrlichkeiten und dürfte den Auswärtstanz keineswegs leichter machen, erzeugt aber auch ordentlich Druck. Diesmal soll dem begeisterungsfähigen Willstätter Publikum nämlich endlich der erste Heimsieg präsentiert werden, während die Günzburger in der Rolle des Außenseiters umgekehrt auf die ersten Auswärtspunkte hoffen. Herschenken darf man im Haifischbecken 3. Liga gar nichts. Und schwierig ist es schließlich jedes Wochenende!

Die Südbadener sind auf jeder Position top besetzt. Die meisten Treffer erzielt bislang Alexander Velz mit 50 Toren. Er überzeugt als Vollstrecker und Anspieler. In Günzburg kennt man dann noch Ioannis Fraggis aus den Bayernliga-Begegnungen gegen den HSC Bad Neustadt, wo der Grieche auf Rechtsaußen eine herausragende Rolle spielte. Mit Daniel Schliedermann befindet sich außerdem ein Spieler aus der Region beim Konkurrenten. Er erlernte sein kleines Handball-Einmaleins bei der TSG Ehingen, ehe er deutschlandweit als Bundesligaprofi unterwegs war.

Vergangene Woche feierten die Willstätter einen phänomenalen 26:39-Auswärterfolg beim TV Plochingen, der sich nach seinem jüngsten Trainerwechsel sicher mehr erhofft hatte. Den Grundstein für die erfolgreiche Tempo-Hatz legte ein bärenstarker Torwart Maxime Duchene. Wer das Torwartduell gewinnt hat den Gegenstoßvorteil. Das wissen auch die VfL-Keeper.

Bei den Günzburgern war die Erleichterung nach dem Heimsieg gegen den TSV Blaustein groß und natürlich wurde er in der schwäbischen Handballhochburg ordentlich gefeiert. Dem ist schnell die Konzentration gewichen. Personell ist nach dem zusätzlichen Ausfall von Pascal Buck alles noch einmal schwieriger geworden. Erneut werden Teamgeist und Kampfeslust über die Erfolgsaussichten entscheiden und natürlich wie gut das von Trainer Gabor Czako vorgegebene taktische Konzept gegen geballten südbadischen Widerstand umgesetzt wird.

Für Fans besteht wie immer Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus. Das malerische Südbaden ist eine Reise wert. Anmeldungen wie immer bei Dieter Pohl ([email protected]). Abfahrt ist um 15.00 Uhr vor der Sporthalle in Günzburg.