IT’S DERBYTIME
Am Samstag um 20.00 Uhr findet in der Blausteiner Lixhalle das letzte Lokalderby für den VfL Günzburg statt. Gastgeber ist der dortige TSV. In Nachbarschaftsduellen geht es immer auch um das Prestige, die Deutungshoheit an den hiesigen Handballstammtischen, Hinzu kommt eine wenig erfreuliche Tabellennachbarschaft: Die Württemberger sind Zwölfter, die Bayern Zehnter, das ist Nichtabstiegskampf pur. Da Beide nicht ausschließen können gemeinsam in eine Playdown-Gruppe zu geraten, wiegen Minuspunkte aus diesem Duell besonders schwer, denn ausgerechnet diese könnten mitgeschleppt werden. Hinzu kommt ausgeprägte Siegessehnsucht für die eigenen Farben, viele Erfolgserlebnisse gab es bislang weder für die einen noch die anderen Roten. Allzu gerne würde man den eigenen Fans mit einem Sieg ein schönes Wochenende schenken. Nur einem kann das Gelingen. Das schürt die Spannung. So ist der Sport.
Kein normales lokalpatriotisches Derby also, es geht um die Klasse. „3. Liga ist schon toll und zu schade für einen kurzen Ausflug unter Corona-Bedingungen“, erklärt Abteilungsleiter Torsten Zofka..
Beim Hinspiel herrschte grandiose Stimmung in der ehemaligen Günzburger Europapokalhalle. Viele Blausteiner waren angereist, einige besonders Fröhliche mit dem Zug. Am Samstag böte sich das in die umgekehrte Richtung an. Die Lixhalle ist unweit vom Bahnhof. Auch ein Familienausflug wäre möglich, direkt neben der Sporthalle befindet sich das Spaßbad „Bad Blau“. Das könnte gut tun, denn danach wird es ernst, sehr ernst. Sportlich war die Hinrundenbegegnung ein Wechselbad der Gefühle. Die Erinnerungen der Weinroten sind erfreulicher, gelang damals doch der allererste 3. Liga-Sieg beim 27:26. Fast wäre es nur ein Punktgewinn oder eher -verlust gewesen, denn der damals siebenfache Torschütze Steffen Spiß hatte Sekundenumdrehungen vor dem Schluss schon den Ausgleich erzielt. Dann ertönte das Horn, die grüne Karte war von Neu-Trainer Markus Klemencic-Müller gelegt. Auszeit statt Torerfolg. Bitter unterlagen die Gäste, siegestrunken taumelten die VfL-Spieler. So ist der Sport, so sind die Derbys. Da muss man doch hin.
Am letzten Wochenende waren beide Teams wohl schon in vorfreudigen Derbygedanken. Das führt gegen starke Gegner zu heftigen Einschlägen, besonders ins eigene Tor und so musste der VfL zu Hause gegen Konstanz eine 26:43-Niederlage und der TSV eine 42:26-Packung beim TV Willstatt quittieren. Es ist also auch Widergutmachung angesagt. Wieder ein Grund für ein heftiges Handballgefecht.
Wie bei jedem Derby treffen auch gute alte Bekannte aufeinander. Jannik Staiger spielte beim VfL zwei Jahre JBLH. Patrick Bieber hütete beim Samstagsgegner schon das Tor. Die Handballfamilie Dück prägte lange die VfL-Jugendarbeit mit, jetzt tut sie das beim TSV. Sandro Jooß war 3- Liga-Trainer an der Blau und auch Stephan Hofmeister hat eine sechsjährige TSV-Vergangenheit, zunächst als Jugendtrainer, ehe er mit seiner Jugendmannschaft den Übergang in den Aktivenbereich vorantrieb. Etliche davon – mittlerweile mit Bart und voll im Berufsleben – stehen noch heute in der 1. Blausteiner Männermannschaft. Unter alten Freunden möchte man sich keine Blöße geben, zumindest ein wenig protzen. Mit einem Sieg geht das am besten. Sport ohne freches Frotzeln kaum denkbar. Nach dem Spiel kann das wieder nur einer. .
Der Günzburger Kader der letzten Wochen hat sich stabilisiert.. Es sind keine neuen Verletzten dazu gekommen. Der Angriff mit nur einem Linkshänder hat sich eingespielt, Zudem findet Matevz Kunst allmählich zurück zur alten Form. Julian Rückdäschel und Sergi Ala Sanchez können wenigstens wieder dosiert in der Halle trainieren. Ihr Comeback steht demnächst bevor. Das sind alles gute Nachrichten für den langen Saisonschluss. Auch deswegen blickt Sandro Jooß dem Derby optimistisch entgegen.
Bei Balazs Toth verlief die Kreuband-OP am Mittwoch unproblematisch. Yannick Meye leidet symptomfrei unter hartnäckigen positiven Tests. Das ist mittlerweile zum Hauptausfallgrund geworden, in seinem Fall tut es wenigstens der verletzten Schulter gut. Sogar beim Langzeitverletzten Pascal Buck steht der nächste Schritt demnächst an: Die OP. Danach wird man beim schmerzlich Vermissten Genaueres wissen.
Hier finden Sie nähere Infos zu Spielen des TSV Blaustein
https://handball-blaustein.de/
Karten gibt es an der Abendkasse oder bis Freitagabend auf Vorbestellung bei Dieter Pohl ([email protected]):
Fans können nach Voranmeldung wie immer im Mannschaftsbus mitfahren. Abfahrt Samstag 17.45 Uhr vor der Sporthalle in der Rebaystraße. Anmeldungen bei Dieter Pohl.